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Drei Geschichten des Glaubens

Jesus verstand es hervorragend, komplizierte Dinge durch lebensnahe Geschichten zu veranschaulichen. In Lukas 7 finden wir drei verschiedene Geschichten, die drei verschiedene Aspekte des Glaubens berühren.

Bayless Conley untersucht in dieser Predigt die Geschichten des Soldaten, des Propheten und der Sünderin. Gewinne ein Verständnis des Glaubens, der Gott gefällt und positive Ergebnisse bringt.

  • Im 7. Kapitel des Lukasevangeliums stehen drei faszinierende Geschichten des Glaubens. Die Geschichten handeln von einem Soldaten, einem Propheten und einer Sünderin. Es steckt so viel Wahrheit in diesen drei Geschichten. Jede ist wieder ganz anders und in jeder steckt so viel drin, das uns weiterhelfen kann. Schauen wir uns diese drei Menschen an: den Soldaten, den Propheten und die Sünderin.

    Wenn Sie eine Bibel bei sich haben, schlagen Sie mit mir das Lukasevangelium, Kapitel 7, auf. Ich möchte über die drei Geschichten des Glaubens in diesem Kapitel sprechen. In der ersten Geschichte geht es um einen Soldaten, in der zweiten um einen Propheten und in der dritten um eine Sünderin. Alle drei stehen in Lukas 7. Und aus jeder Geschichte können wir jeweils drei Dinge für unser Leben lernen. Sind Sie bereit? Also, ich habe Ihnen gesagt, worüber ich sprechen möchte. Jetzt werde ich es tun. Und danach werde ich Ihnen sagen, über was ich gesprochen habe.

    Vater, wir bitten Dich um Verständnis durch Deinen Heiligen Geist. Öffne unsere Augen, dass wir sehend werden. Lass uns die Wahrheit Deines Wortes verstehen und begreifen, denn, Vater, wir wollen es in die Tat umsetzen. Wir schenken Dir jetzt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit in Jesu Namen.

    Also, drei Geschichten des Glaubens. In der ersten geht es um einen Soldaten. Wir werden heute einen grossen Teil dieses Kapitels lesen. Lukas 7, ab Vers 1:

    Lukas 7:1-10
    „Nachdem er aber alle seine Worte vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum. Eines Hauptmanns Knecht aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben. Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er komme und seinen Knecht gesund mache. Als diese aber zu Jesus hinkamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst, denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut. Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber schon nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und liess ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht! Denn ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst. Darum habe ich mich selbst auch nicht für würdig gehalten, zu dir zu kommen, sondern sprich ein Wort, und mein Diener wird gesund werden. Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Befehlsgewalt steht, und ich habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: Geh hin!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt; und zu meinem Sklaven: Tu dies!, und er tut es. Als aber Jesus dies hörte, wunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so grossen Glauben gefunden. Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den Knecht gesund.“

    Interessant, dass sich Jesus über den Glauben dieses Mannes wundert! In ganz Israel hat Er keinen Menschen mit einem so grossen Glauben getroffen. In der Bibel wird nur zwei Mal berichtet, dass sich Jesus wundert: einmal über viel Glauben und einmal über viel Unglauben. Wenn Er sich über mich wundert, dann soll es nicht wegen meines Unglaubens sein. Ich glaube, bei diesem Heiden, diesem römischen Zenturio, der das hatte, was Jesus als „einen grossen Glauben“ bezeichnete, sind drei Eigenschaften besonders wichtig. Die erste ist seine Demut. Er war demütig. Demut ist unentbehrlich, wenn man etwas von Gott haben will. In der Bibel steht: Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen ist Er gnädig. Freunde, ganz gleich was Sie brauchen, ganz gleich in welcher Situation Sie sind, alles liegt im Bereich der Gnade. Gott ist den Demütigen gnädig.

    Sehen Sie, in Vers 4 steht, dass die jüdischen Ältesten zu Jesus kommen und sagen: „Er ist es wert, dass du ihm hilfst.“ Und sie sagen auch warum: „Denn er liebt unsere Nation, und er hat uns die Synagoge erbaut.“ Aber als Jesus zu dem Zenturio geht, sagt der zwei Mal über sich: „Ich bin nicht würdig.“ Er sagt: „Ich habe die Juden geschickt, denn ich bin nicht würdig, zu dir zu kommen. Und ich bin nicht würdig, dass du unter mein Dach trittst.“ Er hält sich nicht einmal für würdig, besucht zu werden, obwohl die Juden sagen, er sei es wert, dass ihm geholfen wird. In Sprüche 27:2 steht: „Es rühme dich ein Fremder und nicht deine eigenen Lippen!“ Wenn wir etwas von Gott wollen, weil wir denken, dass wir uns das durch unsere guten Taten verdient haben, werden wir immer leer ausgehen, ganz gleich, wie edel oder zahlreich unsere guten Taten sind. Es ist schön, wenn Sie jeden Sonntag zum Gottesdienst gehen. Das ist wunderbar. Machen Sie weiter so. Es ist schön, wenn Sie Familienandachten halten, wenn Sie grosszügig spenden oder sogar auf etwas verzichten, um anderen geben zu können. Aber dadurch können Sie sich nicht den Segen Gottes verdienen. Jesus hat alles bezahlt. Nicht durch unsere Werke können wir zu Gott kommen. Was Gott uns gibt, bekommen wir allein durch Gnade, durch Glauben. Wer am meisten von sich überzeugt ist, hat meist die grösste Leere in sich. Das Zweite, das mir an diesem Mann auffällt, ist, dass ihm ein Wort genügt. Er fragt nach keinem anderen Beweis. Er sucht nach keinem Beweis. Er sagt: „Jesus, sprich nur ein Wort und mein Knecht wird gesund.“ Und es geht ihm nur darum, zu wissen, dass Jesus ihm helfen will. Er fragt nicht, ob Jesus ihm helfen kann.

    Ich möchte Ihnen ganz behutsam etwas sagen: Ich weiss, dass Sie glauben, dass Gott alles tun kann. Man kann auf der Strasse fragen, wen man will – jeder würde sagen, dass Gott alles tun kann. Logisch. Sonst wäre Er ja nicht Gott. Gott kann schliesslich alles. Man braucht keinen grossen Glauben, um zu sagen, dass Gott alles tun kann. Aber glauben Sie auch, dass Gott Ihnen helfen will? Dass Er Ihnen in Ihren aktuellen Nöten helfen will – mit Ihren Finanzen oder in Ihrer Ehe? Vielleicht sind Sie gerade von jemandem verlassen worden und Ihr Herz blutet. Oder vielleicht machen Sie sich Sorgen um Ihre Kinder. Was auch immer es ist: Glauben Sie, dass Gott Ihnen nicht nur helfen kann, sondern auch will? Wenn Sie das nicht glauben, fehlt Ihnen die Grundlage des Glaubens. Er kann und Er will. In der Bibel steht: „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.“ Falls Sie es noch nicht wissen, sage ich es Ihnen jetzt: Er will helfen. Jesus machte einen Umweg von einer ganzen Tagereise, um Seinen guten Willen zu zeigen. Er tat sogar noch viel mehr. Er kam dafür sogar vom Himmel herab auf die Erde. Er will Ihnen helfen. Und das Dritte, das mir bei diesem Mann auffällt, der einen so grossen Glauben hatte, ist die Tatsache, dass er unter Befehlsgewalt stand. Er erklärt es damit, dass ihm die Soldaten gehorchen müssen, weil er selbst unter Befehl steht: „Ich sage zu diesem: Geh hin!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt. Jesus, ich weiss, dass du unter dem Befehl Gottes stehst, und deswegen kannst du auch über die Krankheit befehlen. Du kannst der Krankheit befehlen zu verschwinden und sie wird dir gehorchen, weil du dem Vater gehorchst, so wie ich meinem Vorgesetzten gehorche und deswegen meine Soldaten mir gehorchen.“

    Der Zenturio beschreibt damit nur eine Tatsache. Aber ich glaube, dass dieser Vergleich zeigt, dass er bereit war zu gehorchen und sich unter einen Befehl zu stellen, so wie auch seine Bescheidenheit zeigt, welch grossen Glauben er hatte.

    Was ich jetzt sagen werde, trifft vielleicht nur auf einen oder zwei von Ihnen zu. Alle anderen können einfach kurz warten. Sehen Sie, die Samen des Glaubens können nur schwer in einem widerspenstigen Herzen aufgehen. Auch wenn echter Glaube Wurzeln schlagen kann, ersticken doch die giftigen Ranken der Rebellion die meisten Früchte des Glaubens, bevor sie reif werden. Dieses Prinzip finden wir überall in der Bibel:

    „Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.“ Wenn Sie sich nicht Gott unterordnen, werden Sie keine Macht über den Teufel haben.

    Für Kinder: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht, damit es dir wohlgehe und du lange lebst auf der Erde.“ Das eine wird nicht geschehen, wenn das andere nicht geschieht, wenn das Kind sich nicht unterordnen will.

    Über Eheleute sagt die Bibel, dass sich Frauen ihren Männern unterordnen sollen. Aber Mann und Frau sollen sich auch einander in der Furcht des Herrn unterordnen. Unterordnung ist wichtig.

    Auch im Beruf. In der Bibel wird das noch viel plastischer, weil hier die Beziehung zwischen Herrn und Sklaven beschrieben wird, also einem unfreien Diener. Da steht: „Christliche Sklaven, gehorcht eurem Herrn und dient ihm, nicht in Augendienerei, als Menschengefällige, sondern als Sklaven Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut, auch wenn der, für den ihr arbeitet, ungerecht ist.“

    Als Christ soll man sich auch den Leitenden der Kirche unterordnen.

    Es gibt Menschen, die haben ein Problem damit, sich unterzuordnen, ganz gleich wo. Sie lehnen sich immer auf. An ihrem Arbeitsplatz versuchen sie ständig, die Autorität der Vorgesetzten zu unterhöhlen. Entweder können sie den Chef nicht leiden oder die Firma. Sie säen Unfrieden, fangen Kollegen am Kaffeeautomaten ab und raunen: „Hast du gehört, was der und der gemacht hat?“ und säen so Zwietracht am Arbeitsplatz. Und in der Kirche: „Ich finde es nicht gut, was der Pastor da gesagt hat. Hast du gewusst, dass der und der gesagt hat, er will nicht, dass wir das und das machen? Das gefällt mir nicht und jenes passt mir nicht …“ So säen sie überall Unfrieden und Widerstand und verstehen nicht, warum ihr Glaube nicht funktioniert. Wer sich jetzt angesprochen fühlt, den bitte ich: Nehmen Sie sich das zu Herzen.

    Gut, machen wir weiter. Die nächste Person auf unserer kleinen Reise ist ein Prophet. Erst ein Soldat, dann ein Prophet. Johannes der Täufer ist ein Prophet und eine Stimme Gottes. Und im Gegensatz zu diesem Zenturio, der einen grossen Glauben hatte, hat Johannes der Täufer eine Glaubenskrise. Vers 18. Lesen Sie gerne mit. Zwischendurch wird noch in der Stadt Nain ein junger Mann von den Toten auferweckt, aber wir lesen ab Vers 18 weiter.

    Lukas 7:18-20
    „Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles. Und Johannes rief zwei seiner Jünger herbei und sandte sie zum Herrn und liess ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten? Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dir sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?“

    Johannes sitzt da gerade im Gefängnis. Aber vorher war er am Jordan gewesen. Er hatte Jesus getauft, gesehen, wie sich der Himmel öffnete und mit eigenen Ohren Gottes Stimme gehört. Und davor hatte Gott mit Johannes über Jesus geredet. Er hatte ihm gesagt: „Derjenige, auf den der Geist herabfährt und auf dem er bleibt, der wird mit dem Heiligen Geist taufen.“ Johannes hatte öffentlich bezeugt, dass Jesus Gottes Sohn ist. Er hatte gesagt: „Ich muss abnehmen, aber er muss zunehmen.“ Er hatte anderen geraten, Jesus nachzufolgen. Aber in der dunklen Gefängniszelle beginnt er zu fragen und zu zweifeln. Der römische Zenturio hatte weder das Gleiche erlebt wie Johannes noch hatte er das Wissen von Johannes. Trotzdem sagt er: „Der einzige Beweis, den ich brauche, Jesus, ist dein Wort.“ Johannes war ein Weiser, ein Prophet, der leibliche Cousin von Jesus. Gott hatte ihn besucht und zu ihm geredet. Seine Mutter Elisabeth hatte ihm wahrscheinlich sein ganzes Leben lang erzählt: „Hey, Johannes, als du in meinem Bauch warst und Maria reinkam, als sie mit Jesus schwanger war, bist du in meinem Bauch rumgehüpft. Du hast schon vor deiner Geburt gewusst, dass er der Sohn Gottes ist!“ Und doch sagt Johannes: „Ich brauche mehr. Bekomme ich ein Zeichen?“ Vers 21:

    Lukas 7:21-23
    „In jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht. Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, Aussätzige werden gereinigt, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt! Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“

    Mit anderen Worten: „Sagt Johannes, die Zeichen sind schon die ganze Zeit da. Ich tue das, was ich schon immer getan habe.“ Es hat sich nichts geändert. Es gibt kein anderes Zeichen.

    Auch bei dieser Geschichte möchte ich Ihnen drei Punkte nahe bringen. Erstens: Johannes geht mit seinen Zweifeln und Ängsten zum richtigen Ort. Er geht direkt damit zum Herrn. Wenn Sie mit Zweifeln zu kämpfen haben, reden Sie mit dem Herrn darüber. Er weiss es doch sowieso. Vor Ihm können Sie nichts verbergen. König David sagte: „Ich suchte den Herrn, und er antwortete mir; und aus meinen Ängsten rettete er mich.“ Das Schlimmste, das man in einer Glaubenskrise machen kann, ist, sich abzukapseln. Denn dann sind wir am verletzlichsten. Und das ist es, was der Teufel will. Wenn wir eine Krise haben, müssen wir Glaubensgeschwister um uns scharen, damit sie uns ermutigen und uns wieder zu Gott hinziehen. Manchmal passieren einfach Dinge im Leben, die einem den Boden unter den Füssen wegziehen. Aber dann darf man nicht vor Gott weglaufen, sondern muss zu Ihm gehen. Johannes tut genau das Richtige. Er hätte eigentlich keine Glaubenskrise haben sollen. Er hätte nicht zweifeln sollen. Und doch war es so. Aber er geht direkt zu Jesus. Und wissen Sie was? Er lässt sich nicht von seinem Stolz davon abhalten. Schliesslich hätte er denken können: „O Mann, wie steh ich denn jetzt da! Erst erzähle ich allen, dass er der Sohn Gottes ist und rate meinen eigenen Jüngern, ihm nachzufolgen. Und jetzt kriegen alle mit, dass ich Zweifel habe und mir nicht mehr sicher bin. Das kann ich nicht machen. Da sehe ich ja schön blöd aus.“ Nein, er besiegt seinen Stolz und geht zu Jesus. Unsere Dummheit bringt uns in Schwierigkeiten und unser Stolz hält uns dort fest. Aber von Johannes können wir lernen, das nicht zuzulassen.

    Zweiter Punkt. Etwas sehr Wichtiges. Menschen definieren uns schnell durch eine einzelne Sache. Man legt uns auf eine einzige feurige Rede, eine heldenhafte Tat, ein Opfer oder auch eine schlechte Sache oder Tat fest und sieht uns nur noch in diesem Licht. Gott tut das nicht. Gott sieht unseren gesamten Lebensweg, nicht nur eine einzelne gute oder schlechte Tat. Lesen Sie mit mir ab Vers 24. Da steht:

    Lukas 7:24-28
    „Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen anzuschauen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird. Denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Grösserer als Johannes der Täufer; aber der Kleinste in dem Reich Gottes ist grösser als er.“

    Die Jünger des Johannes bringen die Botschaft zurück ins Gefängnis. Eine Menschenmenge sammelt sich um Jesus. Er spricht zu ihnen über Johannes. Aber wissen Sie, was Er nicht sagt? Er sagt nicht: „Soll ich euch mal was über Johannes sagen? Er ist eine einzige Enttäuschung. Nicht zu fassen, jetzt am Ende fängt er noch an zu zweifeln. Er hat sich so gut geschlagen und jetzt gerät er ins Stolpern. Ich bin echt enttäuscht von ihm. Meine Güte, er ist doch sogar mein Cousin! Wenn jemand meine Aufgabe verstehen sollte, dann doch er! Gott hat zu ihm gesprochen und ihn besucht! Kaum zu glauben. Ich bin fertig mit ihm. Ich suche mir einen neuen Wegbereiter!“ Nein, Jesus sagt nichts dergleichen. Jesus sagt: „Er war kein schwankendes Rohr.“ Johannes war ein Mann der Überzeugung. Er hatte ein aufopferndes Leben geführt. Jesus nennt ihn einen Propheten. Er war ein Wegbereiter. Jesus sagt, er war gross. Er definiert Johannes nicht über dieses eine Versagen.

    Darum geht es mir: Bleiben Sie nicht an einem einzelnen Erfolg oder einem Versagen hängen. Das Rennen dauert ein Leben lang und Sie sind noch nicht am Ziel. Vielleicht haben Sie etwas Dummes getan, etwas Unmoralisches, und einige Leute sehen Sie jetzt nur noch in diesem Licht. Das sind jetzt Sie. Sie sind abgestempelt. Na und? Sollen sie das doch denken. Die müssen mit ihren Gedanken leben, nicht Sie. Sie dürfen noch ein paar Kapitel Ihrer Lebensgeschichte schreiben. Auf die ganze Geschichte kommt es an, nicht auf eine einzelne gute oder schlechte Tat.

    Und noch der dritte Punkt: Man kann Gott auf verschiedene Art dienen. Ab Vers 33:

    Lukas 7:33-35
    „Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot ass noch Wein trank, und ihr sagt: Er hat einen Dämon. Der Sohn des Menschen ist gekommen, der da isst und trinkt, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern; – und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.“

    Eigentlich hätten sie Johannes bewundern sollen, weil er bescheiden war, niemals trank, sich selbst verleugnete, einsam lebte und Mut hatte. Aber das, was eigentlich für ihn sprach, war für die Leute ein Grund, ihn zu tadeln. Sie sagten: „Er isst und trinkt nicht mit uns. Er feiert nicht mit uns. Er lebt in der Wüste. Das ist ja ein Wilder! Er redet vom Bäume fällen und betitelt Leute als Schlangen. Ich sage euch was, dieser Johannes hat sicher einen Dämon. Er ist genau wie dieser Besessene bei den Gräbern. Vielleicht ist er nicht so gewalttätig, aber er ist ganz bestimmt besessen.“ Jesus wiederum isst und trinkt mit den Leuten. Er isst sowohl mit Zöllnern als auch mit Pharisäern. Er redet frei mit ihnen. Er versucht ihnen Gutes zu tun und sie Gott näher zu bringen. Aber jetzt sagen genau die gleichen Leute: „Dieser Jesus isst zu viel und trinkt zu viel Wein. Ihr solltet mal Seine Jünger sehen. Der hat eine ganz schlechte Moral.“ Die Leute kritisierten beide. Man konnte es ihnen einfach nicht recht machen.

    Man kann hier einiges lernen, aber ein wichtiger Punkt ist folgender: Diener Gottes können ganz unterschiedliche Charaktere, Einstellungen, Lebens- und Predigtstile haben und doch sind alle richtig und wichtig. Wir können nicht einen Menschen zum Standard erheben und jeden ablehnen, der anders handelt oder anders klingt. Gott ist ein Gott der Vielfalt. In Vers 35 steht: „Die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.“ Mit anderen Worten: Jeder, der an Gott glaubt, wird Gott für genau den Weg loben, den er ihn in Seiner Weisheit geführt hat, um ihn zu sich zu ziehen.

    Schauen wir uns die dritte Person in unserer Serie an: die Sünderin. Ab Vers 36 im gleichen Kapitel steht:

    Lukas 7:36-46
    „Es bat ihn aber einer der Pharisäer, dass er mit ihm essen möge; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch. Und siehe, da war eine Frau in der Stadt, die eine Sünderin war; und als sie erfahren hatte, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Tisch lag, brachte sie eine Alabasterflasche mit Salböl, trat von hinten an seine Füsse heran, weinte und fing an, seine Füsse mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes. Dann küsste sie seine Füsse und salbte sie mit dem Salböl. Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sagt: Lehrer, sprich! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig; da sie aber nicht zahlen konnten, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen wird ihn am meisten lieben? Simon aber antwortete und sprach: Ich nehme an, der, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.“

    Lukas 7:47-50
    “Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. Und die, die mit zu Tisch lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er sprach aber zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet. Geh hin in Frieden!“

    Die Frau ist offensichtlich als Sünderin bekannt. Simon sagt zu sich selbst: „Wenn dieser Mann wüsste, wer sie ist und was sie ist, würde er sich nicht von ihr anfassen lassen.“ Es gibt nicht viel, wofür eine Frau damals bekannt sein konnte. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit war sie eine Prostituierte. Aber was können wir nicht alles von ihr lernen! Erstens: Sie drückt ihren Glauben durch Taten aus. Sie hat von Jesus gehört und glaubt, dass Er das hat, was ihrem Leben fehlt. Also geht sie zu Ihm. Ich finde es erstaunlich, dass sie es überhaupt geschafft hat, Simons Haus zu betreten. Sie muss sehr einfallsreich gewesen sein. Als sie eintritt, sitzen alle nach orientalischer Sitte auf Kissen, mit den Füssen hinter sich. Sie tritt hinter Jesus, kniet nieder, weint und fängt an, Seine Füsse mit ihren Tränen zu waschen und mit ihren Haaren zu trocknen. Sie glaubt, dass Jesus sie trotz ihrer Vergangenheit nicht wegschicken wird. Nur gut, dass sie nicht versucht hat, die Füsse von Simon zu waschen. Das hätte wohl ganz anders geendet. Nein, sie kommt zu Jesus. Auch einige von Ihnen müssen kommen. Handeln Sie. Er schickt Sie nicht weg.

    Vielleicht denken Sie, wenn Sie zu Gott kommen, schickt Er Sie weg. Ich sage Ihnen etwas: Er schickt Sie nicht weg. Was auch immer Sie getan oder nicht getan haben – Er liebt Sie. Glaube drückt sich durch Taten aus. Kommen Sie zu Ihm.

    Das Zweite, das wir von dieser Frau lernen können, ist, dass umso mehr Heiligung geschieht, je grösser die Sünde ist. Jesus erzählt ein kurzes Gleichnis. Er sagt: „Simon, hör zu. Ein Mann hat 500 Denare Schulden, ein anderer 50. Beim einen ist es der Lohn von anderthalb Jahren, beim anderen von anderthalb Monaten. Keiner kann die Schuld zurückzahlen. Beiden wird die Schuld erlassen. Wer wird den Gläubiger mehr lieben?” Und Simon antwortet: „Der, dem die grössere Schuld erlassen wurde.“ Jesus sagt: „Richtig. Ganz genau. Viel Vergebung, viel Liebe.“ In der Bibel steht, als aus Saulus, dem Verfolger, Paulus der Prediger wurde, wurde sein Eifer noch viel grösser. Manchen unter uns ist nur zu sehr bewusst, wie gross die Schuld ist, die von dem Einen bezahlt wurde, der nichts schuldig war. Und als Drittes und Letztes: Der Glaube rettet und schenkt Frieden mit Gott. In Vers 50 sagt Jesus: „Dein Glaube hat dich gerettet. Gehe hin in Frieden.“ Das steht auch im Epheserbrief: „Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“ Frieden mit Gott bekommen Sie durch keine Spende, sei sie noch so umfangreich, grosszügig oder sogar aufopfernd. Frieden mit Gott bekommen Sie nur durch Glauben. Im Glauben können Sie die Hand ausstrecken und das empfangen, das Gott Ihnen in Seiner Gnade anbietet: Vergebung, Frieden, Rettung, Heilung und ein Neuanfang. Das können Sie sich nicht verdienen. Sie müssen es nur annehmen.

    Ich hoffe, Sie haben etwas aus dieser Predigt mitgenommen. Ich habe sie auf jeden Fall sehr gern gehalten. Zwei Dinge möchte ich jetzt noch tun. Zum einen möchte ich allen danken, die diese Sendungen unterstützen. In der Bibel steht, es ist richtig, denjenigen Materielles zu geben, die Ihnen geistlich dienen. Es gibt einige, die uns treu immer wieder unterstützen. Und ich bin sicher, dass Gott dafür sorgen wird, dass dies auch noch anderen Menschen ein Anliegen wird. An dieser Stelle möchte ich all denen danken, die uns so treu unterstützen. Und das Zweite: Wenn Sie Jesus noch nie Ihr Leben anvertraut haben, dann bitte ich Sie nur um dieses eine: Lassen Sie Jesus in Ihr Leben kommen. Sagen Sie Ja zu Ihm. Sie könnten in diesem Moment ganz woanders sein. Sie könnten etwas ganz anderes machen. Warum schauen Sie mir zu? Es muss einen Grund dafür geben: einen geistlichen Hunger tief in Ihrem Herzen. Vielleicht suchen Sie schon länger nach Gott. Sehen Sie das hier als Seine Berührung. Er sagt Ihnen: „Ich habe dein Herz gesehen. Hier bin ich.“ Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Rufen Sie Ihn an. Er wird Sie nicht enttäuschen. Auf Wiedersehen.

     

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    1. Hallo Bayless. Seit ich vor 5 Monaten in eine Gesundheitskriese stürzte mit einem sehr langen Gesundheitsaufbau hab ich eure tägliche Predigt kennen gelernt.Habe mein Leben umgekrempelt und mich neu auf Gott ausgerichtet. Vielen Dank für die tägliche Predigt.

    2. Ganz herzlichen Dank und Segen; es ist erstaunlich, mit welcher Präzision die Botschaft jeweils auf unsere persönliche Situation zugeschnitten ist!

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