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Wie du sanftmütig wirst

Die Bibel beschreibt Sanftmut als eine Frucht des Geistes. In unserer Kultur wird sie jedoch oft mit Schwäche verwechselt. Jesus selbst war sanftmütig. Aber nicht weil er schwach war, sondern weil er unendlich mächtig war. In dieser Predigt hilft dir Bayless Conley, Sanftmut in dein eigenes Leben einzubringen. Er erklärt, was für eine grosse Wirkung Sanftmut in deinem Leben haben kann.

  • In meiner letzten Predigt in dieser Reihe ging es darum, uns in Geduld zu üben. Insbesondere haben wir beleuchtet, dass wir Geduld brauchen, wenn wir auf die Erfüllung von Gottes Zusagen warten. Auch brauchen wir Geduld im zwischenmenschlichen Umgang. Amen? Und wir brauchen Geduld, wenn wir Verfolgung erleiden.

     

    Gleich nachdem Paulus sagt, dass wir uns in Geduld üben sollen, erwähnt er das Nächste, über das wir sprechen wollen. Und zwar schreibt Paulus das an Timotheus. 1. Timotheus 6,11:

     

    „Aber du, Timotheus, gehörst Gott; deshalb sollst du dich davon fernhalten.

     

    Bemühe dich um ein Leben,

     

    so wie Gott es will: geprägt von der Ehrfurcht vor Gott, von Glauben und Liebe, geführt mit Geduld und Sanftmut!“

     

    Wie wir letztes Mal gesagt haben, brauchen wir Geduld mit Menschen und bei dem, was wir erleiden. Jeder, der mit ganzem Herzen Jesus dient, wird in einer oder anderen Form Leid erleben. Er wird in irgendeiner Form Verfolgung ausgesetzt sein. Die Bibel verspricht uns: Jeder, der an Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben.

     

    Aber wissen Sie was? Nicht jeder bleibt beim Leiden sanft und freundlich. Einige Menschen reagieren eher wie wilde Tiere, die in einem Netz gefangen sind. Sie schlagen um sich und gehen auf alles und jeden in ihrem Umfeld los. Aber Paulus sagt, wir sollen uns von Sanftmut prägen lassen. Einige Menschen sind langmütig, ohne sanftmütig zu sein. Sie ertragen etwas lange, ertragen es aber ganz laut.

     

    Einige Menschen mögen sich in Geduld üben, haben aber keinen freundlichen, sanften Geist, während sie Dinge durchmachen. In unserem Sprachgebrauch mögen wir unter Sanftheit und Sanftmut im Grunde dasselbe erstehen. Wir mögen es sogar als Schwäche ansehen und meinen: Sanftmütig ist nur jemand, der keine Macht hat. Aber das griechische Wort, das hier mit Sanftmut übersetzt wird, bedeutet das ganz und gar nicht. W.E. Vine, der ein grosser Griechisch-Experte war, erklärt, dass Sanftmut in diesem Vers die Frucht von Macht ist. Sanftmut erwächst nicht aus Schwäche. In der Bibel ist Sanftmut nicht mit Schwäche gleichzusetzen. Sie kommt nicht durch Machtlosigkeit. Im Gegenteil, Sanftmut ist die Frucht von Macht.

     

    Jesus war sanftmütig, aber nicht, weil er sich nicht zu helfen wusste, sondern weil er über die uneingeschränkten Mittel des Himmels verfügte. Hören Sie, was Jesus in Matthäus 11,28-30 sagte:

     

    „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig …“

     

     

    „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“, sagte er.

     

    „…und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

     

    Jesus sagte: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ Aber nicht, weil er machtlos war. Er vollbrachte Wunder. Er weckte die Toten auf. Er hätte ganze Engellegionen zu sich rufen können. Seine Sanftmut war die Frucht seiner Macht. Genauer gesagt entsprang sie seiner engen Beziehung zum Vater. Im Vers direkt davor, in Matthäus 11,27, sagt Jesus:

     

    „Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn …“

     

    Das heisst, niemand kennt den Sohn ganz intim.

     

    „… als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ⟨ihn⟩ offenbaren will.“

     

    Und dann sagt Jesus: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Dieselbe Seelenruhe, die ich habe, könnt auch ihr finden.“

     

    Und die Ruhe von Jesus erwächst aus seiner Sanftmut. Er sagte: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir!“ Es ist das Joch der Sanftmut. Und die Sanftmut wiederum erwächst aus der intimen Gottesbeziehung.

     

    Ich glaube: Wenn wir auf Gottes Einladung eingehen, Zeit mit ihm zu verbringen und ihn kennenzulernen, dann wird sich dieselbe Sanftmut auch in unserer Seele bilden. Je mehr Zeit ich mit Gott verbringe, desto mehr erkenne ich, dass er die Regie führt und ich ihm gehöre. Das gibt mir Zuversicht. Dann bin ich nicht mehr davon getrieben, andere zu beeindrucken. Meine Seele kann ruhen.

     

    Ein Grossteil der Welt taumelt unter dem seelenzermürbenden Druck, reinzupassen und Akzeptanz zu finden. Ich bin überzeugt, dass eine prahlerische, laute, arrogante Person innerlich unsicher ist. Sie ist prahlerisch, laut und übertrieben, weil sie damit ihr inneres Gefühl der Unzulänglichkeit ausgleichen will. Ihre Welt würde zusammenbrechen, würde irgendjemand erfahren, wie ängstlich und unzulänglich sie sich fühlt.

     

    In einer Zeitschrift las ich einmal die Geschichte über einen Mann, den alle für einen harten Kerl hielten. Bei Partys konnte er alle unter den Tisch trinken. Er konnte sogar eine Flasche mit seinen Zähnen zerbrechen und das Glas kauen, nur um zu zeigen, was für ein harter Kerl er war. Alle waren stark von ihm beeindruckt: „Dieser Typ ist voll abgedreht. Was der für Sachen macht!“ Doch später stellte sich heraus, dass er mit irrationalen Ängsten und Panikattacken zu kämpfen hatte. Er gab zu, dass sein Image eines Machos bloss eine Fassade gewesen war. Es war eine Maske, die er dreissig Jahre lang getragen hatte, weil er sich innerlich so ungenügsam fühlte. Er fühlte sich dem Leben nicht gewachsen. Also versuchte er seinen seelischen Mangel damit auszugleichen.

     

    Aber wissen Sie was? Die Ruhe, die Jesus uns schenkt, der Seelenfrieden, den er uns gibt, wenn wir zu ihm kommen und sein Joch der Sanftmut auf uns nehmen, ist absolut befreiend. Es befreit uns von der Sorge, was andere von uns denken. Ich muss nicht die neueste Mode tragen oder den neuesten Slang kennen. Ich muss nicht Angst haben, dass ich auf einen Marco Polo stosse, der weitgereister ist als ich. Werde ich ausgeschlossen? Verkannt? Bleibt der Applaus aus? Spielt keine Rolle. Ich habe Seelenfrieden, weil Gott mich durch seinen geliebten Sohn angenommen hat. Er kennt meinen Namen, er hat die Haare auf meinem Kopf gezählt. Er hat alle Macht und ich bin sein Kind.

     

    Galater 5,23 zufolge ist Sanftmut eine Frucht des Geistes.

     

    Je näher wir Jesus kommen und je mehr wir unsere Herzen mit seinem Wort füllen, desto mehr wächst diese Frucht der Sanftmut und zeigt sich in unserem täglichen Leben. Ja, es kann Situationen geben, da muss man auch mal hart durchgreifen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kirche. Aber die Wahrheit ist, im Allgemeinen kommt man im Umgang mit Menschen viel weiter, wenn man Sanftmut walten lässt, statt Härte.

     

    1. Timotheus 2,23 bis 26 veranschaulicht das gut. Es heisst hier:

     

    „Aber die törichten und ungereimten Streitfragen weise ab, da du weisst, dass sie Streitigkeiten erzeugen!

    Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein …“

     

    Ein Diener des Herrn soll nicht streiten, sondern zu allen sanft sein.

     

    „…lehrfähig, duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen ⟨und hoffen⟩, ob ihnen Gott nicht etwa Busse gibt zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder aus dem Fallstrick des Teufels heraus nüchtern werden, nachdem sie von ihm gefangen worden sind für seinen Willen.“

     

    Menschen in einem Geist der Demut und Sanftheit zu korrigieren, bewirkt unendlich viel mehr Gutes als Streit.

     

    Wissen Sie was? Man kann sozusagen einen Rechtsstreit gewinnen, man kann die besseren Argumente haben, aber wer das auf unfreundliche Art rüberbringt, verändert nichts. Sanftmut entwaffnet andere. Oft kann man jemandes Ohr nur gewinnen und ihn hoffentlich zur Vernunft bringen, indem man mit ihm in einem Geist der Sanftmut umgeht.

     

    Hören Sie, liebe Ehemänner, gehen Sie mit Ihrer Frau sanft um. Seien Sie lieb zu ihr. Einige Männer sind so grimmig und schroff. Falls Sie einer dieser Männer sind, dann müssen Sie sich umbesinnen. Das gefällt Gott nämlich nicht. Es hilft auch nicht Ihrem Anliegen – und Ihr Anliegen könnte sowieso nicht das Richtige sein.

     

    Selbst Glaubensgeschwister, die einer Sünde erlegen sind, sollen wir in einem Geist der Sanftmut wieder auf den rechten Weg bringen. Wir sollen nicht angriffslustig auf unserem hohen Ross dahergeritten kommen und alles korrigieren, was jemand falsch macht, und die Sünde anprangern. Nein, wir sollen Menschen liebevoll helfen. In Galater 6,1 steht:

     

    „… wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst acht, dass nicht auch du versucht wirst!“

     

    Das geschieht nicht sehr häufig, weil es nicht so viele geistliche Menschen in der Kirche gibt. Er sagte: „Ihr, die Geistlichen, sollt jemanden, der einer Sünde erlegen ist, in einem Geist der Sanftmut wieder zurechtbringen.“ In einem Geist der Sanftmut.

     

    Ich erinnere mich, wie einige Leute das einmal mit einem unverheirateten Paar taten, das gerade zum Glauben gekommen war. Nach viel Gebet setzen sich einige Leute aus der Kirche mit ihnen zusammen und zeigten ihnen in einem Geist der Sanftmut anhand der Bibel Gottes Plan und dass das Zusammenleben und der Sex vor der Ehe ausserhalb der Grenzen war, die Gott gesteckt hat.

     

    Durch die liebe, demütige Art, mit der das vermittelt wurde, konnte das Paar das annehmen. Es trennte sich eine Zeit lang und heiratete später. Sie hielten sich an Gottes Ordnung, und dadurch lag Gottes Segen auf ihrem Leben und ihrem Zuhause. Lasst uns sanftmütig sein.

     

    Ich möchte Sie noch einmal an die Worte von Jesus in Matthäus 11,28 bis 30 erinnern:

     

    „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

     

    Jesus möchte unserer Seele Ruhe verschaffen, und die erlangen wir, indem wir sein Joch der Sanftmut auf uns nehmen. Wenn wir mit Jesus unter einem Joch sind und eine lebendige Beziehung zu ihm haben, dann ist eines der ersten Dinge, die wir lernen, die Sanftmut: wie man sanft und freundlich bleibt.

     

    Ich hatte einen Freund in der Kirche, von dem ich ehrlich sagen kann, dass er einer der sanftesten Männer war, die ich je gekannt habe. Alles, was ich ihn tun sah, tat er mit Sanftmut. Mir blieb teilweise die Spucke weg, wenn ich miterlebte, wie freundlich er mit Menschen umging. Seine Frau kam ebenfalls zur Kirche, wie auch seine erwachsenen Kinder. Eines Tages erzählten mir seine Kinder: „Früher hatten wir alle Angst vor Dad.“ Ich sagte: „Was!?“ Er sagte: „Ja. Bevor mein Dad zum Glauben kam, war er ein aufbrausender Mann. Einmal schnitt uns jemand mit dem Auto den Weg ab, und mein Dad drängte den Autofahrer von der Strasse, zwang ihn anzuhalten, zerrte ihn aus seinem Wagen und schlug ihn vor der ganzen Familie bewusstlos.“

     

    Sie erzählten: „So war unser Dad. Er war zornig. Er war schroff. Man wollte ihn ja nicht verärgern. Aber er hat sich verändert.“ Ich sprach mit ihm darüber, und er sagte: „Ja, Bayless, Sie haben ja keine Vorstellung davon. Ständig vermöbelte ich Leute. Ich war so zornig. Einmal zog mich jemand geschäftlich über den Tisch. Da kontaktierte ich tatsächlich einen Attentäter. Wir setzen uns zusammen und schmiedeten Pläne. Ich wollte ihm Tausende Dollar zahlen, um den Geschäftsmann umzubringen, der mich betrogen hatte. Ich sah dann nur deshalb davon ab, weil ich befürchtete, es könnte zu mir zurückverfolgt werden und ich würde den Rest meines Lebens im Knast sitzen. Das war das Einzige, was mich davon abhielt.“ Er sagte: „Ich war hasserfüllt. Ich war erfüllt von Wut. Ich wollte Menschen buchstäblich umbringen. Auch mit meiner Familie ging ich so harsch um. Aber Jesus hat mein Leben verändert.“

     

    Ich kann bezeugen, dass er ein liebevoller Ehemann und einer guter Vater war. Man konnte wunderbar mit ihm zusammenarbeiten. Er hatte das Joch der Sanftmut auf sich genommen.

     

    Einige von Ihnen, die jetzt gerade zuschauen, neigen zum Zorn. Sie sind harsch in Ihrem Umgang mit Menschen. Sie verzetteln sich leicht in einen Streit. Das möchte Gott nicht. Es gibt eine bessere Lebensweise. Es gibt einen besseren Weg für Sie. Gehen Sie mit Jesus unter einem Joch. Halten Sie sich eng an ihn. Nehmen Sie sein Joch der Sanftmut auf sich. Dann werden Sie als erstes feststellen, dass Sie eine innere Ruhe gewinnen, und daraus erwächst dann alles andere. Ihre beunruhigte Seele, Ihr innerer Aufruhr, Ihre zornige Seele wird lernen, in Gott zu ruhen. Das ist Gottes Wille für Sie: dass Sie lernen, die Demut und Sanftmut von Jesus auf sich zu nehmen, weil Ihnen Gottes Macht zur Verfügung steht und Sie in dem Wissen ruhen können, dass er sich um Sie kümmert.

     

    Ich möchte Ihnen etwas aus Sprüche 25 vorlesen. Der Vers zeigt eine Wahrheit über die Macht einer sanften Antwort. Und zwar sagt Sprüche 25,15 uns:

     

    „Durch langen Atem wird ein Richter überredet, und eine sanfte Zunge zerbricht Knochen.“

     

    In der Sanftmut liegt eine knochenbrecherische Macht. In einer anderen Übersetzung steht: „Sanfte Worte können den heftigsten Widerstand brechen.“

     

    Diese Wahrheit findet ihren Widerhall in Sprüche 15,1, wo steht, dass eine sanfte Antwort den Zorn abwendet, wohingegen harsche Worte Zorn erregen. Wollen Sie, dass ein Streit eskaliert? Dann feuern Sie als Antwort auf unfreundliche Worte selbst einige zornige Worte ab, das verschlimmert alles noch. Es ist so, wie wenn man Öl ins Feuer giesst. Wollen Sie hingegen einen heftigen Widerstand brechen? Dann antworten Sie sanft.

     

    Ich will Ihnen eine Geschichte erzählen, und ich muss zugeben, ich war damals etwas naiv. Unsere Kirchengemeinde war noch sehr jung, und wir hielten unsere Gottesdienste in einer Ladenzeile ab. Als wir dafür zu gross wurden, fand ich ein Bürogebäude, wo wir 160 Stühle aufstellen konnten. Im Obergeschoss gab es Platz für die Kinderstunde. Ich traf mich mit der Besitzerin. Sie wollte es uns vermieten. Sie war sehr zuvorkommend und das Gebäude war günstig gelegen. Also ging ich zur Stadtverwaltung, um die Erlaubnis zu bekommen, Gottesdienste in diesem kommerziellen Gebäude abzuhalten. Ich sagte einer Sekretärin, warum ich gekommen war, und sie sagte mir: „Okay, Sie müssen mit dem Stadtdirektor sprechen.“ Sie führte mich ins Büro des Stadtdirektors, der dort gerade mit einem anderen Beamten zusammensass. Er fragte: „Kann ich Ihnen helfen?“ Ich sagte: „Ja“ Er sagte: „Setzen Sie sich.“ Also setzte ich mich und sagte: „Ich brauche die Erlaubnis, Gottesdienste in einem kommerziellen Gebäude abzuhalten. Ich bin Pastor, wir brauchen grössere Räumlichkeiten und haben ein Gebäude gefunden, das derzeit leer steht.“ Als ich ihm sagte, um welches Gebäude es sich handelte, lachte er mich aus. Er schaute seinen Kollegen an, und auch der fing an zu lachen. Im Grunde machten sie sich beide über mich lustig und sagten: „Daraus wird nichts!“

     

    Ich verliess das Büro mit ihrem Gelächter in meinen Ohren und fühlte mich ziemlich plattgefahren und niedergeschlagen. Die Beamten waren herablassend und arrogant gewesen. Im Grunde hatten sie mich wie ein Nichts behandelt und mir vermittelt: „Keine Chance!“ Ich bewegte die Sache mehrere Tage im Gebet, wirklich ernsthaft. Mir gefiel nicht, wie man mich behandelt hatte. Meine anfänglichen Gedanken waren: „Hey, diese Männer sind doch eigentlich öffentliche Bedienstete, aber sie dienen der Öffentlichkeit nicht. Welches Recht haben sie, so mit mir umzuspringen?“ Doch dann war mir, als sagte der Heilige Geist: „Bayless, geh dorthin zurück, aber in einem anderen Geist.“

     

    Die Bibelstelle, die Gott mir gab, hatte damit zu tun, das Böse durch das Gute zu überwinden. Man muss in einem gegensätzlichen Geist kommen. Ich hatte den Eindruck, dass Gott sagte: „Du musst in einem Geist der Sanftmut und Demut zurückgehen. Fordere nicht deine Rechte ein, prangere die Beamten nicht an. Sage nicht: ‚Wie können Sie so mit mir umspringen?!‘ Drohe ihnen nicht, sondern geh in einem Geist der Sanftmut.“ Also ging ich zurück zur Stadtverwaltung, und die erste Person, der ich über den Weg lief, war der Bürgermeister. Ich war ihm noch nie begegnet. Er sagte: „Hallo. Was tun Sie hier?“ Ich stellte mich vor und er fragte: „Was kann ich für Sie tun?“ Ich erklärte ihm, was sich einige Tage zuvor ereignet hatte und dass ich ausgelacht worden war. Er sagte: „Wirklich?“ Ich sagte: „Ja.“ Er sagte: „Kommen Sie mit mir.“ Er marschierte mit mir zurück ins Büro des Stadtverwalters. Er sagte ihm: „Ich habe gehört, dass Sie diesen Mann ausgelacht und ihm gesagt haben, er könne unmöglich seine gewünschte Erlaubnis erhalten. Ich glaube, wir können dafür sorgen, dass dieser junge Mann eine Erlaubnis für dieses Gebäude bekommt. Kümmern Sie sich auf der Stelle darum.“ Er erwiderte: „Wird gemacht.“ Innerhalb von wenigen Tagen bekamen wir die Erlaubnis und zogen dort ein.

     

    Und wissen Sie was? Ich ging nicht hin, weil ich mich hilflos fühlte. Ich ging nicht mit einem Bettelhut in der Hand hin. Ich benahm mich nicht kriecherisch, ich kam vielmehr in einem Geist der Demut, weil ich wusste, dass Gott auf meiner Seite war. Ich wusste, dass seine Macht hinter mir stand. Das ist die biblische Vorstellung von Sanftmut. Es ist nicht Machtlosigkeit oder Schwäche.

     

    Um den Widerstand zu brechen und die Niedergeschlagenen aufzurichten, ist Sanftmut unumgänglich. Man schaue sich nur mal den Dienst von Paulus an. Es gab definitiv Situationen, da nahm er kein Blatt vor den Mund. Man muss nur mal Galater 2 lesen, darüber, wie er Petrus zur Rede stellte, weil Errettung allein durch Gnade geschieht und nicht durchs Einhalten der Gebote.

     

    Auch als ihm der Zauberer Elymas zu schaffen machte, der den Prokonsul vom Glauben abbringen wollte, scheute Paulus nicht die Konfrontation. Doch im Grossen und Ganzen war sein Dienst von einem Geist der Sanftmut und Demut geprägt. Er schrieb an die Christen in Korinth:

     

    „Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmut und Milde Christi …“

     

    Und an die Thessalonicher schrieb er – in 1. Thessalonicher 2,7 bis 8:

     

    „… sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt. So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein am Evangelium Gottes, sondern auch an unserem eigenen Leben Anteil zu geben, weil ihr uns lieb geworden wart.“

     

    Also, ja, es gibt Situationen, die eine Konfrontation erfordern. Ja, es gibt Situationen, da müssen wir Stellung beziehen und uns gegen jeden Rückzug wehren. Doch selbst das können wir in einem Geist der Liebe und Sanftmut tun. Obwohl wir durchaus diese Stellen zitieren können, wo Paulus einen bösen Geist scharf zurechtwies oder jemandem mit etwas konfrontierte, sehen wir doch auch, wie der Geist der Sanftmut ihn prägte.

     

    Der Inbegriff der Demut und Sanftmut ist Jesus bei seiner Kreuzigung. Er war nicht machtlos. Er hätte Engellegionen befehlen können, ihn zu retten und seine Feinde zu vernichten. Stattdessen starb er, um seine Feinde zu befreien. Er demütigte sich, damit wir erhöht würden. Er liess sich verfluchen, damit wir gesegnet würden. Er starb, damit wir leben können. Der Sohn Gottes, mit aller Macht in seinen Händen, legte seine göttlichen Vorrechte ab und nahm Menschengestalt an, wie es in Kolosser heisst. Er wurde nicht in einen Palast oder in reiche Verhältnisse hineingeboren, sondern in die Familie eines armen Zimmermanns und seiner Frau. Er führte ein schlichtes Leben. Dann, ungefähr mit 30, zeigte er Menschen, wie Gott ist: dass er nicht distanziert oder gleichgültig ist, sondern ein fürsorglicher, liebender Vater, der ganz nah ist.

     

    Jesus wirkte Wunder, heilte die Kranken, vergab Sündern. Er veranschaulichte, dass Gott Menschen liebt. Seine Lehren waren so eindrucksvoll, dass seine Zuhörer an seinen Lippen hingen. Doch dann wurde er von bösen Händen ergriffen, einem Scheinprozess unterworfen, gnadenlos ausgepeitscht und gekreuzigt. Er beugte sich dem. Er demütigte sich. In der Bibel steht: Er erniedrigte sich selbst, bis zum Tod am Kreuz. Und als er dort zwischen Himmel und Erde hing und der Himmel sich verfinsterte, rief Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Denn in dem Moment kehrte der Vater Jesus den Rücken zu, weil dieser unsere Sünden verkörperte und die Strafe für unsere Sünden und den Zorn Gottes auf sich zog, unseren Stellvertreter. Er hat unsere Schuld ganz bezahlt. Er ist für unsere Sünden gestorben.

     

    Ehrlich gesagt werden wir nie die Tiefen kennen, die Jesus durchlitten hat, um uns zu erlösen. In Jesaja 53 heisst es prophetisch von Jesus, dass sein Leben als Schuldopfer eingesetzt war. Nach drei Tagen und drei Nächten, als die Anforderungen von Gottes ewiger Gerechtigkeit erfüllt waren, wurde Jesus von den Toten auferweckt. In der Bibel steht: Wer das glaubt und ihn in sein Leben einlädt, wer ihn als Herrn bekennt, als Chef … Das heisst, zu sagen: „Ich gebe mein Recht auf Unabhängigkeit auf.“ … Wer dazu bereit ist, wer sein Vertrauen auf ihn setzt, den verändert er. Er bringt ihn in eine Beziehung zu Gott. Die Bibel nennt das Errettung. Es geht nicht um Rituale oder Zeremonien, sondern darum, mit Gott zu leben und zu reden. Das ist es, wonach sich Ihr Herz Ihr ganzes Leben lang gesehnt hat. Sie werden diese Leere nie mit einer Droge füllen können. Sie werden sie nie mit einer Beziehung zu einem Mann oder einer Frau füllen können – oder mit Extremsport.

     

    Sie werden die Leere nicht füllen können, indem Sie mehr Geld verdienen. Es ist ein Loch, das Gottes Gestalt hat, und er ruft Sie jetzt dazu auf, Ja zu seinem Sohn zu sagen. Jesus ist für Sie gestorben. Er liebt Sie so sehr, dass er am Kreuz für Ihre Sünden gestorben ist – um Ihnen diese Gelegenheit zu geben. Aber Sie müssen Ihn zum Herrn Ihres Lebens machen.

     

    Wenn Sie mir jetzt zusehen, möchte ich, dass Sie mit mir beten – wo immer Sie sind, was immer in Ihrem Leben los ist. Ob Sie oben auf oder ganz unten sind, ob Sie drinnen oder draussen sind, ob Sie verwirrt sind oder Ihrer Meinung nach den Durchblick haben – Sie brauchen einen Retter.

     

    Wollen Sie jetzt mit mir beten? Sprechen Sie mir einfach diese Worte nach: „Lieber Jesus …“ Sagen Sie es hörbar. „Lieber Jesus, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du am Kreuz für mich gestorben bist. Ich glaube, dass du meine Sünden auf dich genommen und meine Schuld voll beglichen hast. Ich glaube, dass du von den Toten auferstanden bist. Herr Jesus, ich möchte dich in meinem Leben haben. Sei mein Herr, mein Retter. Von nun an will ich dir nachfolgen, Jesus. Wo immer du mich hinführst, will ich gehen. Ich lege alles, was ich bin und was ich habe, in deine Hände. Amen.“

     

    Ist Jesus nicht wunderbar? Liebe Freunde, er liebt Sie. Er ist für Sie. Ich bete, Herr, dass du die lieben Menschen segnest, die mir jetzt zuschauen. Offenbare dich ihnen. Mögen sie von deinem Licht durchflutet werden. Mögen sie in eine tiefe, dauerhafte Beziehung zu dir kommen. Herr Jesus, ich bete dies in deinem Namen.

     

    Falls wir noch nie von Ihnen gehört haben und Ihnen diese Predigten guttun, bitte lassen Sie uns das wissen. Wir würden liebend gerne von Ihnen hören. Gute Rückmeldungen ermutigen uns.

     

    Wir versuchen, diese positiven Berichte auch an die Menschen weiterzuleiten, die uns unterstützen. Denn ohne ein grosses Team von Menschen, die beten und geben, wäre unsere Arbeit nicht möglich. Wir reichen uns gegenseitig die Hände, um das Evangelium zu Ihnen und in andere Teile der Welt zu bringen. Seien Sie gesegnet, im mächtigen Namen von Jesus.

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    1. Lieber Bayless
      Besten Dank für alles was du machst, deine Predigten sind immer sehr hörenswert. Das beste für mich ist, dass du zu jedem Thema über das du sprichst, immer ein Praktisches Beispiel dazu hast, das sind gute Erinnerungen die man in der Praxis umsetzen kann. Ich wünsche dir alles Gute und Gottes Segen, mache weiter so.

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