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Was eine gute Ehe ausmacht (1)

Nach der Beziehung zu Gott ist das die zweitwichtigste Beziehung in deinem Leben deine Ehe! In diesem ersten Teil zeigt dir Bayless, welche Schlüsselelemente zu einer glücklichen Ehe gehören und wie du deine Partnerschaft krisenfest machst. Vorbild des ersten Teils ist die Hochzeit von Isaak und Rebekka im 1. Buch Mose.

  • Hallo! Ich freue mich, dass Sie eingeschaltet haben. Wir wollen heute mit einem wichtigen Thema starten. Ich weiss nicht, ob wir damit fertig werden, aber wir werden einen grossen Teil davon anschauen. Ich möchte darüber sprechen, was eine gute Ehe ausmacht. Ja, niemand führt eine perfekte Ehe. Aber gerade in 1. Mose 24 finden wir einige Prinzipien für eine wirklich ideale Ehe. Wenn Sie eine Bibel haben, nehmen Sie sie zur Hand. Wir wollen zusammen Gottes Wort betrachten. Es wird Ihnen gefallen.

    Meine Frau und ich sind seit über 41 Jahren verheiratet. Und ich kann Ihnen nach über 41 Jahren ehrlich sagen, dass wir eine tolle Ehe führen. Es war nicht immer leicht. Wenn man zwei willensstarke, eigensinnige Personen zusammenstellt, gibt es natürlich manchmal Konflikte. Aber solche Dinge lösen wir.

    Vielleicht fragen Sie nun: „Haben Sie je über Scheidung nachgedacht?“ – Nein. – „Und Janet?“ – Nein. Sie hat wahrscheinlich ein paar Mal über Mord nachgedacht, aber nie über Scheidung. Wir führen wirklich eine grossartige Ehe. Und man sagt, dass eine grossartige, gute, solide Ehe dem Himmel auf Erden am nächsten kommt und dass eine schlechte Ehe der Hölle auf Erden am nächsten kommt. Darin mag einiges an Wahrheit stecken. Ich weiss es nicht. Aber ich weiss, dass eine gute Ehe noch besser werden kann und dass Gott eine schlechte Ehe wieder zum Leben erwecken und die Dinge verändern kann. Wir erleben das in unserer Kirche immer wieder. Gott berührt Ehepaare, die einander an die Gurgel gehen, die sich getrennt haben, deren Ehe eine Katastrophe war, und verändert ihre Ehe.

    Und es kommt nicht darauf an, ob Sie als Zuschauer glücklich oder unglücklich verheiratet; ob Sie geschieden, verwitwet oder getrennt sind; ob Sie Single sind und nie heiraten wollen – wenn Sie als Single glücklich sind, dann ist das super; manche Menschen haben diese Gabe – oder ob Sie Single sind und gern heiraten würden. Zu welcher dieser Kategorien Sie auch gehören, Sie werden aus dieser Predigt etwas mitnehmen. Ich sage Ihnen: Wenn Sie gut zuhören und sich sozusagen danach ausstrecken, dann glaube ich, dass Sie etwas von Gott hören werden, das Ihnen in Ihrem Leben helfen wird.

    Ich habe dieser Predigt den Titel gegeben „Was eine gute Ehe ausmacht“. Nun, es gibt keine perfekte Ehe. Aber als ich im 1. Buch Mose las, stach mir die Ehe von Isaak und Rebekka ins Auge. Isaak war Abrahams Sohn. Und es war gewissermassen eine arrangierte Ehe. Aber ich denke, dass wir hier einige Prinzipien finden, die uns zeigen: Wenn wir eine wirklich ideale Ehe haben wollen, dann müssen diese Dinge eine Rolle spielen.

    Ich habe in der Geschichte in 1. Mose 24 sechs dieser Prinzipien gefunden. Und damit wir uns besser daran erinnern können, habe ich ein Akrostichon daraus gemacht. Wir verwenden dazu das Wort „Gemahl“. Sechs Prinzipien, deren Anfangsbuchstaben das Wort G-E-M-A-H-L ergeben; „Gemahl“. Sechs Prinzipien, die wir in dieser Geschichte finden. Das erste ist der Buchstabe G: Gleicher Glaube. Wer eine ideale Ehe führen will, sollte jemanden heiraten, der den gleichen Glauben hat.

    Als Abraham seinem ältesten Diener den Auftrag gab, eine Frau für seinen Sohn Isaak zu finden, sagte er Folgendes zu dem Diener, bevor er ihn losschickte. Er sagt in 1. Mose 24,3-4:

    „Schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinen Sohn nicht mit einer kanaanitischen Frau verheiratest. Gehe stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche dort eine Frau für meinen Sohn Isaak.“

    Abraham wollte nicht, dass Isaak eine der heidnischen Frauen heiratete, die in der Region lebten, in der er zu Gast war. Er wollte nicht, dass er eine Frau heiratete, die Götzen anbetete und nicht an Gott glaubte.

    Das ist interessant. Denn wenn man 1. Mose 20 liest, sieht man, dass Abraham Ur in Chaldäa verlassen hatte, weil Gott ihm gesagt hatte, er solle von dort wegziehen. Und so war er zu Gast in diesem neuen Land. Gott sagte: „Dieses Land, in dem du zu Gast bist, wird deinem Samen, deinen Nachkommen, gehören.“ Und doch blieb Abraham, wie wir in 1. Mose 20 sehen, weiterhin in Kontakt mit seiner Familie und den Menschen, von denen er abstammte. Durch diesen Kontakt erfuhr Abraham davon, wenn es Hochzeiten oder andere Ereignisse in der Familie gab. Das kann man in der Bibel nachlesen.

    Es bestehen für mich also kaum Zweifel, dass seine Verwandten zumindest von dem einen wahren lebendigen Gott gehört hatten, den Abraham kennen, lieben und dienen gelernt hatte. Zur Zeit von Abraham war es also am wahrscheinlichsten, dort eine Frau mit einem ähnlich kostbaren Glauben zu finden, die sein Sohn heiraten konnte.

    Und im Neuen Testament lesen wir in 2. Korinther 6,14:

    „Macht nicht gemeinsame Sache mit Ungläubigen. Wie kann die Gerechtigkeit sich mit der Gesetzlosigkeit zusammentun? Wie kann das Licht mit der Finsternis zusammenleben?“

    Hier wird ein gläubiger Mensch als Gerechtigkeit bezeichnet und ein ungläubiger Mensch als Gesetzlosigkeit; ein Christ als Licht und ein Nichtchrist als Finsternis. Wie kann Gerechtigkeit mit Gesetzlosigkeit zusammenleben? Und wie kann Licht sich mit der Finsternis zusammentun? Mit der Dunkelheit?

    Es gibt keine engere Beziehung im Leben als die Ehe. Die Ehe ist die höchste Form der Verbindung zwischen zwei Menschen.

    In der Bibel steht, dass wir geistliche Wesen sind, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes. Ich bin ein Geist, habe eine Seele und lebe in einem Körper. Ich bin ein Geist. Das ist mein Herz, mein innerstes Wesen. Gott ist ein Geist. Wir sind nach seinem Ebenbild geschaffen. Wir sind geistliche Wesen, haben eine Seele – unsere Gedanken, unser Wille, unsere Gefühle – und leben in diesen Häusern, die wir Körper nennen.

    Die Ehe ist die höchste Form einer Verbindung zwischen zwei Menschen. Und um eine grossartige Ehe zu führen, muss es in allen drei Bereichen Übereinstimmung geben. Das Wichtigste ist der geistliche Bereich, das Zweitwichtigste der seelische Bereich und das Drittwichtigste der körperliche Bereich.

    In der Welt neigen die Leute dazu, dem Körperlichen den ersten Platz zu geben, und die anderen beiden werden oft ignoriert. Das ist ein grosser Fehler.

    Im körperlichen Bereich muss es durchaus Übereinstimmung geben. Sie werden niemanden heiraten wollen, dessen Anblick Sie nicht ertragen können. Aber auf der anderen Seite sollten Sie auch niemanden allein aufgrund seines Aussehens heiraten. Denn Aussehen ist vergänglich.

    Was wollen Sie sonst sagen, wenn im Büro, oder wo Ihr Mann auch arbeiten mag, eine junge Frau daherkommt, die ein paar Jahre jünger ist als Sie, und Ihrem Mann schöne Augen macht? Wenn es nur um das Körperliche geht, dann ist die Versuchung da gross. Es kann auch anders herum sein. Was wollen Sie tun, wenn ein attraktiver Mann bei der Arbeit oder ein Nachbar, der viel jünger ist als Sie, anfängt, Ihrer Frau nette Dinge zu sagen, wenn Ihre ganze Vorstellung von Beziehung allein auf dem Körperlichen aufgebaut ist?

    Es muss mehr als das sein. Aber es sollte in diesem Bereich Übereinstimmung geben. Wie gesagt ist dieser Bereich am wenigsten wichtig. Er steht nur auf Platz 3. Aber er ist trotzdem wichtig.

    Meine Frau und ich sind wie gesagt seit 41 Jahren verheiratet. Ich sehe nicht mehr ganz so aus wie damals, als wir vor 41 Jahren geheiratet haben. Meine Frau auch nicht. Ich finde sie immer noch sehr attraktiv. Aber wir gehen beide stramm auf die 70 zu. Doch ich habe ihr etwas versprochen. Ich habe gesagt: „Schatz, ich verspreche dir, dass ich nicht dick werde, solange ich lebe und solange ich dein Mann bin. Ich werde mein Bestes geben, gut auf diesen Körper zu achten, den Gott mir anvertraut hat.“ Und sie hat mir das Gleiche versprochen.

    Natürlich hat die Schwerkraft in den 41 Jahren ihre Spuren an uns hinterlassen. Der innere Mensch wird jeden Tag erneuert, aber der äussere Mensch verfällt. Wir sehen die Zeichen des Alters. Aber wir haben beide unser Bestes getan, um auf uns achtzugeben und gesund zu bleiben. Ich versuche, körperlich aktiv zu bleiben. Ich mache Sport. Meine Frau ist körperlich sehr aktiv. Wir haben das einander versprochen, um im körperlichen Bereich übereinzustimmen.

    Aber obwohl dies wichtig ist, ist das der Punkt mit der geringsten Bedeutung. Also gehen wir weiter zum seelischen Bereich.

    Dies ist ein wichtiger Bereich. Er ist nicht so wichtig wie der geistliche Bereich, aber er ist trotzdem sehr wichtig. Er ist wichtiger als der körperliche Bereich. Der seelische Bereich – der Wille, der Intellekt, die Gefühle. Hören Sie zu: Vielleicht sind Sie jemand, der gern tiefgründig über Dinge nachdenkt und es liebt, über Politik und das Weltgeschehen zu diskutieren und zu debattieren, der darüber nachdenkt, warum bestimmte Dinge geschehen. Vielleicht lernst du gern und findest gern die Herkunft bestimmter Wörter heraus. Du möchtest andere Sprachen lernen. Du bist ein ewiger Student. Und du sprichst gern über all diese Dinge. Aber dann suchst du dir eine Partnerin, die einfach drauflosplappert und nur über die neueste Mode und die neuesten Affären in Hollywood redet. Die oberflächlich ist. Dann wird es Probleme geben, weil ihr im Bereich der Seele nicht zusammenpasst. Ihr braucht Übereinstimmung. Ihr müsst über die gleichen Dinge reden und die gleichen Dinge schätzen können.

    Meine Frau und ich haben das. Wir sind sehr unterschiedlich, aber wir reden über alles Mögliche. Und ich rede gern mit meiner Frau. Wir stimmen im seelischen Bereich überein. Wir haben die gleichen Werte. Es gibt Dinge, über die wir diskutieren und reden können. Und es ist nicht so, dass sie emotional, gedanklich und intellektuell 100 Kilometer von mir entfernt ist und ich irgendwo da drüben stehe. Nein, wir stimmen in diesem Bereich überein. Ich könnte noch lange darüber reden. Aber wenn Sie einen Funken Verstand haben, dann wissen Sie, was ich meine.

    Es gibt Menschen, mit denen man einfach keine intelligente Unterhaltung führen kann. Sie wollen einfach nur herumsitzen und Filme schauen oder was es auch sein mag. Dort gibt es einfach keine Übereinstimmung. Wenn man eine gute Ehe haben will, ist es also wichtig, dass man im seelischen Bereich übereinstimmt. Im körperlichen Bereich, im seelischen Bereich, aber vor allem im geistlichen Bereich.

    Sie müssen den gleichen Gott lieben. Sie müssen beide Jesus lieben. In der Bibel steht, dass wir keine enge Beziehung mit Nichtgläubigen eingehen sollen. Für einen Christen steht die Beziehung zu Jesus im Mittelpunkt seines Lebens. Für einen wahren Nachfolger ist nichts wichtiger als seine Beziehung zu Jesus. Es ist das Wichtigste in seinem Leben, von dem alles andere ausgeht. Es ist die eine Sache, aus der heraus wir alles andere betrachten – unsere Beziehung zu Gott, unser Glaube, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass Gott durch sie zu uns spricht.

    Doch wenn ich mit jemandem verheiratet bin, mit dem ich das nicht teilen kann – diese eine Sache, die mir am allerwichtigsten ist und von der alles in meinem Leben ausgeht und von der her ich alles andere betrachte; die Brille, durch die ich alles andere sehe – wenn ich das nicht mit meinem Ehepartner teilen kann, dann ist das ein sehr grosser Teil meines Lebens, in dem wir nicht übereinstimmen.

    In einer guten Ehe gibt es also körperliche Übereinstimmung, im seelischen Bereich intellektuelle, emotionale und geistliche Übereinstimmung.

    Vielleicht sind Sie verheiratet und Ihr Ehepartner ist nicht gläubig. Vielleicht haben Sie den Glauben an Jesus erst angenommen, nachdem Sie schon verheiratet waren. Dann tun Sie Ihr Bestes. Erzählen Sie Ihrem Partner, was Jesus für Sie getan hat und versuchen Sie, ihm zu zeigen, wie sich Ihr Leben verändert hat. Vielleicht sieht er das Licht, kehrt um und setzt sein Vertrauen ebenfalls auf Gott.

    Vielleicht haben Sie als Christ jemanden geheiratet, der ungläubig ist. Sie haben das biblische Prinzip missachtet. Nun gut, jetzt sind Sie verheiratet. Lassen Sie sich nicht scheiden. Geben Sie die Beziehung nicht auf. Vertrauen Sie Gott, dass er Ihnen Tag für Tag Weisheit schenkt und führen Sie Ihr Leben als Christ vor den Augen Ihres ungläubigen Ehepartners.

    Aber wenn wir uns anschauen, was wir eine gute Ehe nennen, dann sehen wir, dass Abraham sagt: „Mein Sohn Isaak soll keine dieser heidnischen kanaanitischen Frauen heiraten.“ Und so sagt er zu seinem Diener: „Geh in das Land meiner Familie und finde eine Frau aus meiner Familie für ihn.“ Wir sollen also jemanden heiraten, der den gleichen kostbaren Glauben hat.

    Der zweite Buchstabe in unserem Akrostichon ist das E. Das steht für „ernsthaftes Beten“. Wir sollten unseren Ehepartner erst nach einem ernsthaften Gebet auswählen. Beten Sie und reden Sie mit Gott darüber.

    Nehmen Sie sich also Zeit für das Gebet. Es gibt nichts Wichtigeres. Wir sehen in der Geschichte in 1. Mose 24, aus der wir all das haben, dass der Diener Abrahams den Brunnen erreichte, zu dem Rebekka schliesslich kam. Und er betete. Er sagte: „O Gott, der Gott meines Herrn Abraham.“ Er betete dieses kurze, intensive Gebet. Und Gott erhörte es.

    Wenn wir uns das einmal überlegen, ist die zweitwichtigste Entscheidung im Leben nach der Entscheidung für Jesus die Entscheidung für einen Ehepartner. Nach meiner Entscheidung, Jesus nachzufolgen, war das die zweitwichtigste Entscheidung, die ich je getroffen habe – die Entscheidung, wen ich heirate und wer meine Lebenspartnerin sein soll.

    Ich sage Ihnen: Ich habe viel darüber gebetet. Und auch Sie sollten viel darüber beten. Heiraten Sie nicht einfach aus einer Laune heraus. Heiraten Sie nicht, weil Ihre Freunde es Ihnen sagen. Beten Sie ernsthaft darüber.

    Und dann möchte ich zumindest ganz kurz den nächsten Punkt ansprechen, den wir in dieser Geschichte finden. Das ist der Buchstabe M. Er steht für „Mitgefühl“. Abrahams Diener kam zum Brunnen und betete. Dann kam Rebekka zum Brunnen. Und dann geschah Folgendes. Wir lesen in 1. Mose 24,17-20:

    „Schnell lief der Verwalter Abrahams zu ihr und bat sie: Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken.

    Trink, Herr, antwortete Rebekka. Sie nahm sofort den Krug von ihrer Schulter und gab ihm zu trinken. Als er getrunken hatte, sagte sie: Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, bis sie genug getrunken haben! Und sie leerte den Krug schnell in die Wasserrinne und eilte wieder zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie schöpfte für alle Kamele.“

    Rebekka war zuvorkommend. Sie war fleissig und sie war nicht ichbezogen. Sie hatte Mitgefühl und dachte an andere. Sie gab Abrahams Diener zu trinken. Und dann sagte sie: „Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen.“

    Dieser Mann hatte dreissig durstige Kamele! Sie ging hin und her und füllte ihren Krug. Das war keine kleine Sache. Das war nicht in fünf Minuten erledigt. Es war auch nicht in zehn Minuten erledigt. Sie schaffte das auch nicht in einer halben Stunde. Sie gab allen Kamelen zu trinken.

    Sie half diesem Mann und hatte Mitgefühl. Sie hätte ja auch denken können: „Warum soll ich mich um seine Kamele kümmern? Ich weiss nicht einmal, wer das ist. Ich habe diesen Mann noch nie gesehen. Ich habe anderes zu tun. Ich habe Termine. Ich habe Dinge zu erledigen.“ Aber nein, sie hatte Mitgefühl.

    Hören Sie: Faule Menschen sind schlechte Ehepartner. Ichbezogene Menschen sind schlechte Ehepartner. Aber fleissige Menschen und diejenigen, die an andere denken, mitfühlend sind und anderen dienen, sind grossartige Ehepartner.

    Ich bin seit vielen Jahren Pastor. Ich bin nicht mehr weit von meinem 50-jährigen Dienstjubiläum entfernt. Die Cottonwood Church gibt es bald schon seit 40 Jahren. Einige Jahre lang war ich Co-Pastor in einer anderen Kirche. Auch davor war ich schon im Dienst. Und in all diesen Jahrzehnten habe ich viele Paare beraten, die Probleme hatten. Und wenn ein Paar in meinem Büro sass und ich mit ihnen redete und sah, dass sie Probleme hatten, dann war das in vielen Fällen auf Egoismus zurückzuführen.

    Es lag daran, dass jemand nur an sich selbst dachte. Zum Beispiel: „Er tut immer das und versteht gar nicht, was ich brauche.“ Oder: „Sie tut dies und denkt gar nicht an mich.“ Es gab Egoismus auf beiden Seiten, oder vielleicht etwas mehr auf der einen Seite. Doch wenn ich die Paare dazu bringen konnte, einander anzuschauen, wirklich miteinander zu reden und einander zuzuhören, und wenn ich sie dazu bringen konnte, sich Mühe zu geben, einander zu dienen, dann gab es in vielen Ehen eine komplette Kehrtwende.

    Egoismus in einer Ehe führt zur Katastrophe. Nur mit sich selbst beschäftigt zu sein, führt zur Katastrophe. Ich habe erlebt, wie viele Ehen gerettet und gesund worden sind. Aber ich habe auch gesehen, dass viele Ehen gescheitert sind.

    In der Bibel steht: „Lasst euch nicht täuschen. Gott lässt sich nicht verspotten. Was ein Mensch sät, das wird er ernten.“ Wenn Sie Liebe und Ermutigung säen und Ihr Bestes tun, um die Bedürfnisse eines anderen zu erfüllen, dann wird das zu Ihnen zurückkommen. Und zwar grosszügig und mit beträchtlicher Zugabe.

    Ich denke da gerade an eine Frau, die mir einmal einen Brief geschrieben hat. Ihre Ehe lag in den letzten Zügen. Da schaute sie eine Predigt von mir, in der ich über Lukas 6,38 predigte: „Gebt, und ihr werdet bekommen. Was ihr verschenkt, wird anständig, ja grosszügig bemessen, mit beträchtlicher Zugabe zu euch zurückfliessen. Nach dem Mass, mit dem ihr gebt, werdet ihr zurückbekommen.“

    Wenn man sich diesen Vers im Zusammenhang anschaut, geht es eigentlich nicht um Geld. Wir hören oft, wie dieser Vers im Zusammenhang mit Geld verwendet wird. Und ich glaube, dass das Prinzip auch in dieser Hinsicht gilt. Ich sage also gar nichts dagegen. Aber der eigentliche Zusammenhang, in dem Jesus diese Worte sagt, sind Vergebung, Barmherzigkeit und Liebe. Wenn wir anderen vergeben und barmherzig sind und lieben, dann werden wir das zurückbekommen – und zwar grosszügig und mit Zugabe.

    Und diese Frau schrieb, dass sie meine Predigt schaute und es für sie wie eine Offenbarung war. Sie dachte: „Ich muss dies einfach nur im Glauben tun. Mein Mann verhält sich gerade wie ein Idiot, aber ich werde ihn einfach lieben. Ich werde ihn mit der Liebe Jesu lieben und seine Bedürfnisse an die erste Stelle setzen.“ Und so fing sie an, ihn zu lieben. Sie vergab ihm, war barmherzig und fing einfach an, Dinge für ihn zu tun. Sie kochte sein Lieblingsessen. Sie sagte freundliche Dinge zu ihm.

    Und sie schrieb in ihrem Brief: „Pastor, es war fast wie Zauberei. Sie würden nicht glauben, welche Veränderung mit meinem Mann geschah.“ Sie schrieb: „Er hat mich sogar gefragt, ob wir zusammen zum Gottesdienst gehen.“ Aber all das veränderte sich nur, weil sie aufhörte, sich auf das zu konzentrieren, was sie nicht bekam und anfing, sich auf das zu konzentrieren, was sie geben konnte.

    Wir haben uns bisher drei Punkte angeschaut: G für den gleichen Glauben und E für ernsthaftes Gebet. Wir sollen jemanden heiraten, der den gleichen kostbaren Glauben hat und Jesus liebt, und wir sollen ernsthaft beten, wenn es um die Wahl eines Ehepartners geht. Und dann M für Mitgefühl: Wir sollen uns jemanden suchen, der an andere denkt. Nicht jemanden, der selbstsüchtig oder faul ist, sondern jemanden, der fleissig ist und anpackt, um anderen zu helfen. Das sind gute Ehepartner.

    Soweit sind wir also gekommen. Wenn Sie wissen wollen, wofür die anderen drei Buchstaben in unserem Akrostichon von „Gemahl“ stehen, dann schalten Sie beim nächsten Mal wieder ein.

    Und ich möchte noch etwas sagen: Vielleicht ist es in Ihrer Ehe gerade alles andere als einfach. Dann haben Sie mein vollstes Mitgefühl. Wir können uns manchmal nicht vorstellen, wie schwierig bestimmte Situationen für manche Menschen sein können. Aber denken Sie daran, dass Gott Sie sieht, Sie hört, Ihnen zuhört und Sie liebt. Er wird Ihnen die nächsten Schritte zeigen. Wenn Sie Single sind und gern heiraten möchten, dann wird Gott Sie führen. In welcher Lebenssituation Sie sich auch gerade befinden – vertrauen Sie dem Herrn. Er wird Sie nicht enttäuschen.

    Freunde, ich hoffe, dass Sie aus der heutigen Predigt etwas mitgenommen haben. Es geht noch weiter. Aber für den Moment müssen Sie nur wissen, dass Gott Sie liebt. Vielleicht denken Sie: „Pastor, Sie reden hier über die Ehe, aber ich bin mehrmals verheiratet gewesen.“ Vielleicht waren Sie sogar der Grund, warum diese Ehen geschieden wurden. Aber wissen Sie was? Das Blut Jesu reinigt uns von aller Sünde.

    Es gibt in der Bibel eine Geschichte, in der Jesus zum Brunnen von Sychar geht. Die Jünger sind in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen. Da kommt eine Frau zum Brunnen. Mitten am Tag will sie Wasser holen. Normalerweise gingen die Frauen nicht allein zum Brunnen. Es war gefährlich. Aber sie kam mitten am Tag dorthin. Warum? Wir finden es im Lauf der Geschichte heraus. Jesus bittet sie um etwas zu trinken und sie sagt: „Du bist ein Jude. Warum sprichst du zu mir, einer Samariterin?“ Und im Lauf der Geschichte sagt Jesus zu ihr: „Du hattest fünf Ehemänner, und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, ist nicht dein Ehemann.“ Und dann offenbart Jesus sich ihr. Freund, er möchte sich auch Ihnen offenbaren. Er liebt Sie.

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