Dein Gebets-Check, bevor du mit Gott redest
Hast du schon mal einen Piloten beobachtet, der vor dem Flug die Instrumente checkt? So ähnlich kannst du dich vorbereiten, damit deine Gebete abheben. Bayless Conley stellt vier Fragen vor, mit denen du deine innere Haltung überprüfen kannst, bevor du ins Gebet startest. Und am Ende hat er noch eine wichtige Bonusfrage, die deine Gebete in eine gute Richtung lenkt …
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Herzlich willkommen, heute geht es um eine Checkliste, die wir durchgehen sollten, bevor wir beten. Ich glaube, manchmal sind unsere Gebete vergeblich. Sie verpuffen im Nichts, weil wir uns nicht um die Basics kümmern. In dieser Predigt soll es um diese Grundlagen gehen. Du solltest nichts davon verpassen. Schon ein einziger dieser Punkte kann dein Leben verändern. Ich hoffe, du bist bereit!
Vor ein paar Jahren wurden meine Frau und ich von Freunden eingeladen, nach Catalina Island zu fliegen. Die Insel liegt etwa 40 Kilometer vor der kalifornischen Küste. Es gibt dort eine winzige Landebahn und ein paar Restaurants. Es leben nicht viele Menschen dort, aber es ist eine hübsche kleine Insel. Wir trafen uns am Flughafen, wo mein Freund, ein ausgebildeter Pilot, einen kleinen Viersitzer gemietet hatte. Wir vier kletterten an Bord. Er und seine Frau saßen vorne und meine Frau und ich hinter ihnen. Vor dem Start ging mein Freund eine ganze Checkliste durch. Er hielt sie in der Hand und hakte sie Punkt für Punkt ab. Er überprüfte die Tankfüllung, sah nach, ob die Anzeige funktionierte und kontrollierte, ob alles lief. Ich glaube, er überprüfte auch, ob die Klappen an den Flügeln funktionierten. Ich fliege nicht selbst, aber ich beobachtete ihn, wie sorgfältig er die ganze Checkliste abarbeitete.
Er wollte sicher sein, dass alles funktionierte. Denn wenn nicht, hätte das katastrophal für uns enden können – bis hin zum Absturz, ohne dass wir unser Ziel erreicht hätten. Jeder ausgebildete Pilot geht eine solche Checkliste durch – egal, ob er einen Jet fliegt oder eine viersitzige Propellermaschine wie wir damals. Vor jedem Abflug geht man die Checkliste durch und kontrolliert, ob alles ordnungsgemäß läuft und stellt sicher, dass alles funktioniert. Bevor wir unser Gebet zu Gott abheben lassen, gibt es eine Checkliste, die wir durchgehen sollten.Die zweite Frage in unserem kleinen Gebets-Check lautet: „Stehe ich im Glauben?“ Prüfe dich. Frag dich, ob du wirklich glaubst oder nur vom Kopf her zustimmst, bevor du betest. Vielleicht klingt das hilfreich, aber du fragst dich, woran man das erkennt. In Hebräer 4,3 steht: „Wir, die wir zum Glauben gefunden haben, werden zur Ruhe Gottes gelangen.“ Du weißt, dass du im Glauben stehst und dass die Verbindung steht, wenn in deinem Herzen Ruhe einkehrt. Wir, die wir zum Glauben gefunden haben, werden zur Ruhe gelangen.
Ich sitze hier gerade in diesem schönen Studio auf unserem Campus in Los Alamitos in Kalifornien. Zum Teil liegt unser Grundstück in dem Ort Cypress und zum Teil in Los Alamitos. Es ist ein großes Stück Land und wir haben viel durchgemacht, um es zu bekommen. Die Stadtentwicklungsbehörde hat auf illegale Weise versucht, es uns abzunehmen. Wir waren viele Jahre vor Gericht und haben den Prozess gewonnen. Heute freuen wir uns über dieses schöne Grundstück. Es ist eine lange Geschichte und ich erzähle sie heute nicht. Nur so viel: Ich habe in der Zeit viel in der Bibel gelesen, habe viel über Gottes Zusagen nachgedacht und gebetet. Es sah nicht gut für uns aus. Unser Anwalt kam aus einer der besten Kanzleien im ganzen Bundesstaat und er warnte uns: „Sie müssen eins wissen: In der gesamten Geschichte unseres Landes hat noch niemand, der in Ihrer Position war, einen solchen Fall gewonnen. Statistisch gesehen liegen Ihre Chancen bei Null.“ Ich weiß noch, dass ich erwiderte: „Danke für Ihre Worte. Ich erwarte, dass Sie Ihr Bestes geben. Aber auch wenn ich das erwarte, muss ich Ihnen sagen, dass unser Vertrauen nicht auf Ihnen liegt. Unser Vertrauen liegt allein bei Gott.“
Als ich mich in der Zeit einmal in Gottes Wort vertiefte und betete, erreichte ich einen Wendepunkt. Eine tiefe Ruhe kam in mein Herz. Zu der Zeit war gerade ein Freund von mir da. Er leitet in einem anderen Land eine der großen weltweiten Denominationen. Er war gerade als Gastsprecher in unserer Gemeinde. Er kannte unsere Lage und war besorgt, weil er wusste, was auf dem Spiel stand. Er stellte mir unzählige Fragen. Ich weiß noch, dass ich ihn ansah und sagte: „Die Sache ist die: Entweder habe ich Glauben oder nicht. Und ich habe den Glauben. Ich war mit Gott im Gespräch und er hat uns die Antwort auf unser Gebet gegeben. Er hat es schon erfüllt.“ Mein Freund sah mich nur an und sagte: „Okay …“ Ich habe das nicht aus Arroganz gesagt oder weil ich es mir einbildete. Es kam aus meiner Zeit mit der Bibel und im Gebet. Es war einfach eine Ruhe in mein Herz gekommen, sodass ich wusste, wusste, wusste, dass Gott unsere Bitten erhört hatte.
Der dritte Punkt in unserem Gebets-Check lautet: Prüfe dein Herz, ob es frei von Unversöhnlichkeit ist. Sorge dafür, dass du gegenüber niemandem unversöhnlich bist. Ich lese eine Aussage von Jesus aus Markus 11 vor. Die meisten werden diese Bibelstelle kennen. Sie wird oft zitiert. Jesus spricht hier über das Gebet und trifft einige steile Aussagen. Markus 11, ab Vers 22:
„Jesus sagte zu ihnen: Habt Glauben an Gott!“
Glaube funktioniert nach bestimmten Prinzipien, aber es geht darum, einer Person zu vertrauen und an sie zu glauben. „Habt Glauben an Gott.“ Es geht nicht nur darum, ein Prinzip zu befolgen. Es geht darum, einer Person zu vertrauen. Weiter sagt er in Markus 11,23-24:
„Ich versichere euch: Wenn ihr zu diesem Berg sagt: ,Hebe dich in die Höhe und wirf dich ins Meer‘, wird es geschehen. Entscheidend ist, dass ihr glaubt und in euren Herzen nicht daran zweifelt. Hört auf meine Worte! Alles, was ihr im Gebet erbittet – glaubt, dass ihr es bekommen habt, und ihr werdet es erhalten.“
Direkt danach sagt Jesus: „Doch wenn ihr dasteht und betet …“ Wenn ihr dasteht und betet, glaubt, dass ihr es bekommen habt, sprecht zu diesem Berg und glaubt aufgrund eures Glaubens an Gott, dass er den Berg bewegt. Du gehorchst also nur dem, was Jesus gesagt hat und sprichst zu deinem Problem. Oder du glaubst, dass Gott dir die Antwort geschenkt hat. Wenn du betest, hast du die Zusage dafür. Wunderbar. Aber dann sagt Jesus in Markus 11,25-26:
„Doch wenn ihr dasteht und betet, müsst ihr vergeben, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit euer Vater im Himmel auch euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, dann wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.“
Unversöhnlichkeit lässt deine Gebete schneller im Nichts verpuffen als alles andere. Als ich auf der Bibelschule war, war dort noch jemand aus Südkalifornien. Wir hatten gemeinsame Freunde. In der Bibelschule erzählte er mir von finanziellen Schwierigkeiten und dass seine Miete fällig war oder etwas in der Art. Ich fragte: „Wie viel brauchst du?“ Er sagte: „400 Dollar.“ Das war damals viel Geld, auch für mich. Aber ich hatte gerade ein bisschen auf dem Konto – 450 Dollar.
Also sagte ich zu ihm: „Ich kann dir die 400 Dollar geben. Aber ich brauche sie in zwölf Wochen zurück, dann müssen wir unsere Studiengebühren bezahlen. Bis dahin brauche ich sie auf jeden Fall zurück. Ich kann dir das Geld nur leihen, wenn du mir versprechen kannst, dass du es mir zurückgibst. Sonst habe ich ein echtes Problem.“ Er sagte: „Bayless, tausend Dank. Das ist kein Problem. Ich habe einen Wohnwagen. Den kann ich verkaufen. Für den bekomme ich mehr als 400 Dollar. Oder wenigstens 400 Dollar. Den verkaufe ich und dann kann ich dir das Geld in ein paar Wochen zurückgeben.“ Ich sagte: „Okay“, ging zur Bank, hob das Geld ab und gab es ihm. Ein paar Wochen vergingen, aber er zahlte es mir nicht zurück. Sechs Wochen vergingen. Acht Wochen vergingen. Kein Geld zurück. Wenn ich ihn auf dem Campus sah, tat er so, als hätte er mich nicht bemerkt und lief woanders lang. Er ging mir aus dem Weg. Zehn Wochen vergingen. Elf Wochen vergingen. Schließlich erwischte ich ihn und sagte: „Mann, du gehst mir aus dem Weg. Ich brauche meine 400 Dollar zurück. Du hast versprochen, sie mir wiederzugeben. Ich weiß nicht, wie ich sonst meine Studiengebühren bezahlen soll.“ Er meinte: „Ich habe das Geld nicht.“ Ich sagte: „Wie bitte?“ Er meinte nur: „Ich hab es nicht“, drehte sich um und ging davon.
Ich muss sagen, die ganze Sache lag mir noch nach unserem Abschluss quer im Magen. Ich hatte Groll gegenüber diesem Typen. Ich war sauer und blieb sauer auf ihn. Nach der Bibelschule wurde ich Zweitpastor einer kleinen Gemeinde und er lebte auch in der Gegend. Er wusste, dass ich sauer war. Ich wusste, dass ich sauer war. Der Teufel wusste, dass ich sauer war. Gott wusste, dass ich sauer war. Mir war das irgendwie egal. Ich wollte einfach sauer bleiben. Aber er rief den Hauptpastor unserer Gemeinde an und erklärte ihm die ganze Situation. Dass er mir Geld schuldete und wusste, dass ich sauer war. Der Pastor nahm mich anschließend zur Seite und fragte: „Bayless, er hat das Geld nicht – ist es das wert, wegen 400 Dollar?“ Nur zur Info: Ich bekam damals als Hauptamtlicher 300 Dollar im Monat. Ich hatte also kein großes Gehalt. Der Pastor fragte: „Ist es das wert? Wenn du dich daran klammerst, schadet es dir mehr als ihm.“ Ich sagte: „Du hast recht.“ Gott hat durch ihn zu mir geredet. Also erließ ich ihm die Schulden, ließ die Unversöhnlichkeit los und eine riesige Last fiel von mir ab. Später sagte ich es ihm auch: „Ich erlasse dir die Schulden und lasse es auf sich beruhen.“
Das hat mir geholfen. Denn die Sache hat meinen Glauben und mein Gebetsleben behindert. Wenn du jemandem gegenüber einen Groll hegst, vergib ihm. Das bedeutet nicht, dass du ihm vertrauen musst. Vertrauen und Vergebung sind nicht dasselbe. Hätte mich dieser Mann gefragt, ob ich ihm noch einmal Geld leihe, wäre meine Antwort ein klares Nein gewesen. „Auf keinen Fall. Ich weiß, dass man dir nicht vertrauen kann. Du hältst dein Wort nicht. Ja, ich übe Nächstenliebe. Ich habe dir vergeben. Ich verlange nicht, dass du die Schulden zurückzahlst. Aber ich leihe dir nicht nochmal Geld.“ Wenn jemand an deine Tür klopft, du öffnest und jemand dir ins Gesicht schlägt, machst du die Tür wieder zu. Wenn er wieder klopft, mache ich vielleicht noch einmal auf. Aber sobald er versucht, mich wieder zu schlagen, habe ich nur noch durch die geschlossene Tür Nächstenliebe für ihn. Manche sagen: „Wenn du die Tür nicht öffnest, hast du ihm nicht vergeben.“ Das ist dumm! Ich kann auch Nächstenliebe üben, wenn die Tür zu bleibt. Ich habe dir vergeben, aber ich muss dir nicht vertrauen. Ich hege keinen Groll. Ich rege mich nicht mehr darüber auf. Aber Vertrauen muss man sich verdienen. Vergebung ist ein Geschenk. Das ist der dritte Punkt auf unserer Checkliste. Prüfe dein Herz, ob du anderen vergeben hast.
Der vierte Punkt ist ungewöhnlich. Er gilt nur für Verheiratete, für Ehefrauen und Ehemänner. Aber wir können alle etwas davon mitnehmen. Wenn du verheiratet bist, frage dich bei unserem Gebets-Check: „Werde ich meiner Verantwortung gerecht?“ Als Mann heißt das: „Übernehme ich Verantwortung als Haupt der Familie? Beschütze ich sie? Gehe ich mit meiner Frau respektvoll und wertschätzend um?“ Und als Frau: „Nehme ich meine Rolle ein? Ordne ich mich meinem Mann unter? Respektiere ich seine Autorität in der Familie?“ Ich möchte dazu 1. Petrus 3 vorlesen und beginne mit Vers 1:
„Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden …“
Wenn dein Mann Gott im Moment nicht dient, musst du ihn nicht anpredigen, sondern nur ein Leben führen, das Gott gefällt. Und weiter heißt es in 1. Petrus 3,2-4:
„…wenn sie sehen, wie ihr in Gottesfurcht ein reines Leben führt. Nicht auf äußeren Schmuck sollt ihr Wert legen, auf Haartracht, Goldschmuck und prächtige Kleider, sondern was im Herzen verborgen ist, das sei euer unvergänglicher Schmuck: ein sanftes und ruhiges Wesen. Das ist wertvoll in Gottes Augen.“
„So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Sie ordneten sich ihren Männern unter. Sara gehorchte Abraham und nannte ihn Herr. Ihre Kinder seid ihr geworden, wenn ihr recht handelt und euch vor keiner Einschüchterung fürchtet. Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit den Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren Gebeten nichts im Weg stehen.“
Hier geht es also um die Rollen von Ehefrau und Ehemann. Hier steht: „Wenn ihr nicht beide einander wie Erben der Gnade des Lebens behandelt, wenn du deine Frau nicht mit Verständnis ehrst, dann steht das deinen Gebeten im Weg. Wenn du als Frau deinen Mann nicht ehrst und du nicht deine Rolle der Unterordnung einnimmst – und du kannst dabei immer ein höheres Gericht anrufen, nämlich das Gericht des Himmels –, dann kannst du damit deine Gebete behindern.“
Im Epheserbrief geht es viel um die Ehe. Aber auch wenn wir die ganze Bibel durchgehen, bleibt unterm Strich: Männer wollen vor allem Anerkennung und Frauen wollen wissen, dass sie geliebt sind. Wenn du als Ehemann deine Frau liebst und du als Ehefrau deinen Mann respektierst und ihr beide Gott an die erste Stelle setzt, dann könnt ihr eine tolle Ehe führen. Das wird schwierig, wenn die Frau ihrem Mann keine Anerkennung gibt und der Mann seine Frau nicht liebt. In der Bibel steht, der Mann soll seine Frau lieben wie Christus die Gemeinde. Jungs, ich muss euch was sagen: Wir haben in der Ehe die größere Verantwortung. Die größere Last liegt bei uns.
Jesus hatte den perfekten Umgang mit der Gemeinde. Er wirft uns nie frühere Fehler vor, hat immer Zeit für uns, behandelt uns immer mit Wertschätzung. Er liebt uns. Als Männer sollen wir unsere Frauen lieben wie Christus die Gemeinde. Die Frau soll dem Mann Anerkennung geben. Und das, liebe Frauen, bedeutet Männern sehr viel. Lernt also, wodurch euer Mann sich anerkannt fühlt. Denn sonst, so heißt es hier, kann das deine Gebete beschneiden.
Im Griechischen steht hier das Wort für „fällen“, wie für das Fällen eines Baumes. Ich hatte einmal einen Cherimoya-Baum im Garten. Mein Vater hat ihn mir als Setzling geschenkt und ich habe ihn zum Baum wachsen lassen. Er hat herrliche Cherimoyas getragen. Große, grüne Früchte. Sie gehören zu meinem Lieblingsobst. Sie sind so lecker. Ich habe mir viel Zeit für diesen Baum genommen. Weil er hier nicht heimisch ist, leben bei uns nicht die passenden Insekten dafür, die den Baum bestäuben wie in anderen Ländern. Also bin ich auf eine Leiter gestiegen, habe die Blüten abgeklopft und den ganzen Baum mit einem kleinen Pinsel und einem Glas bestäubt. Ich habe Stunden in diesem Baum verbracht. Nach der Bestäubung und Bewässerung hat er herrliche Früchte getragen. Ich habe mich riesig gefreut.
Damals hatten wir einen Gärtner, weil ich viel gearbeitet habe und unterwegs war und nicht die Zeit hatte, mich um den Garten zu kümmern. Deshalb kam immer samstags jemand für ein paar Stunden, mähte den Rasen und schnitt die Pflanzen zurück. Eines Tages kam ich nach Hause und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass mein Cherimoya-Baum gefällt war. Alle Früchte lagen im Abfall. Ich sah rot. Ich war stinksauer! Ich suchte den Mann und rief: „Was haben Sie mit meinem Baum gemacht?“ Er fragte zurück: „Was denn? Dieses Gewächs da?“ Ich sagte: „Ja, das ist ein Cherimoya mit tollen Früchten.“ Er meinte: „Achso, für mich sahen sie einfach wie große Eicheln aus. Er war im Weg, deshalb habe ich ihn gefällt.“ Ich war bedient. Mittlerweile bin ich darüber hinweg. Aber es illustriert gut, was passiert, wenn Männer ihre Frauen nicht lieben und Frauen ihre Männer nicht respektieren. Dann kann der Teufel unsere Gebete einfach fällen. Deshalb mache den Gebets-Check.
Und weißt du was? Eigentlich wollte ich nur vier Punkte anführen, aber ich füge der Checkliste noch einen fünften Punkt hinzu. Denn es ist auch wichtig zu fragen: „Warum bete ich dafür?“ Hinterfrage deine Motive. Im Jakobusbrief heißt es:
„Doch euch fehlt das, was ihr so gerne wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet. Und selbst wenn ihr darum bittet, bekommt ihr es nicht, weil ihr aus falschen Gründen bittet und nur euer Vergnügen sucht.“
Das steht in Jakobus 4,2-3. Spielt Gott in deiner Bitte eine Rolle? Spielt seine Ehre eine Rolle? Bittest du aus reinen Motiven? Dann ist alles in Ordnung. Wenn du sagst: „Ich muss meine Miete oder die Studiengebühren für meine Kinder zahlen, mein Auto braucht neue Reifen“, sind das gute Gründe. Gott gönnt uns all das. Er will uns dabei unterstützen. Aber manchmal bitten Menschen aus egoistischen Motiven. Manchen geht es nur um sich selbst, nicht um Gottes Willen darin. Sie fragen nicht: „Kommt dadurch Gottes Wille in meinem Leben zum Tragen? Gott, hilft mir mein Anliegen bei deinen Plänen? Hilft es mir dabei, deinen Weg für mich zu gehen? Oder ist das einfach nur mein eigener Wille?“
Ich erinnere mich an einen Prediger, der einmal in unserer Gemeinde zu Gast war. Er war ein alter Cowboy. Er zog sich so an und verhielt sich auch so. Passenderweise kam er in einem alten Pickup, als wäre er gerade beim Rodeo gewesen. Er erzählte mir und ein paar anderen, wie er Gott um ein bestimmtes Auto gebeten hatte. Er war Vollzeit-Pastor und hatte über ein Jahr lang für ein bestimmtes Auto gebetet. Aber Gott erhörte das Gebet nicht. Schließlich fragte er: „Gott, warum erhörst du dieses Gebet nicht?“ Dann wurde er still, und Gott sagte: „Warum bittest du mich um gerade dieses Auto?“ Er dachte darüber nach und sagte: „Das ist ein schönes Modell, und die meisten Pastoren, die ich kenne, fahren so eins. Aber wenn ich ehrlich bin, Herr, ist es ein Statussymbol für mich. Quasi eine Auszeichnung: Ich fahre so ein schickes Auto wie die anderen Pastoren großer Gemeinden.“ Und dann erzählte er, dass er den Eindruck hatte, Gott würde ihn fragen: „Ist das wirklich das, was du willst?“ Und er antwortete: „Nein, Herr, eigentlich hätte ich gern einen Pickup.“ Vermutlich lief das ganze Gespräch innerlich ab. Gott sagte durch den Heiligen Geist: „Warum bittest du mich dann nicht darum?“ Also sagte er: „Herr, bitte gib mir, was ich brauche, um mir einen Pickup kaufen zu können.“ In kürzester Zeit hatte er genug Geld zusammen, um sich einen zu kaufen. Er musste seine Motive überprüfen. Gott kommt es nicht darauf an, was für ein Auto du fährst. Er interessiert sich nur für deine innere Haltung dazu.
Mach den Gebets-Check. Punkt Eins: Gibt es eine Bibelstelle, die mein Anliegen bestätigt? Punkt Zwei: Stehe ich im Glauben? Ist mein Glaube echt? Punkt Drei: Bin ich frei von Groll und Unversöhnlichkeit? Punkt Vier: Wenn ich verheiratet bin, ist in meiner Ehe alles in Ordnung? Punkt Fünf: Sind meine Motive rein? Wenn du durch bist, dann bete. Schick dein Anliegen auf den Flügeln des Gebets zu Gott. Nachdem du deine Gebete losgeschickt hast, verlasse dich auf deine Instrumente und nicht auf das, was du siehst. Am Anfang der kleinen Reihe über den Gebets-Check habe ich erzählt, wie wir zusammen mit Freunden 40 Kilometer über das Meer nach Catalina Island vor der kalifornischen Küste geflogen sind. Auf diesem Flug kam mir die Idee zum Gebets-Check, weil mein Freund vor dem Flug eine ganze Checkliste durchgegangen ist. Sobald wir in der Luft waren, stellte er die Instrumente ein und orientierte sich allein daran. Denn gleich nach dem Start gerieten wir in eine Nebelbank.
Man konnte nicht mehr sehen, ob wir aufwärts oder abwärts oder seitwärts flogen. Er orientierte sich allein an den Instrumenten, nicht an seinem Gefühl oder am Ausblick. Er verließ sich auf die Instrumente. Kurz bevor wir die Insel erreichten, flogen wir aus der Nebelbank heraus, waren genau da, wo wir sein wollten, und landeten auf der kleinen Landebahn. Manche Gebete zerschellen an dem Berg, den sie versetzen wollen, weil wir nicht auf die Instrumente achten. Vielleicht fragst du jetzt: „Was sind denn die Instrumente?“ Sie sind Gottes Wort. Fliege als Christ nach den Instrumenten. Orientiere dich an Gottes Wort und nicht an deinen Gefühlen, an deinen Umständen oder an deinem Umfeld, nicht an der Wirtschaftslage, den Wirtschaftsforschern oder den Politikern noch an irgendetwas anderem. Orientiere dich an Gottes Wort. Das genügt. Es führt dich zum Ziel. Nimm den Blick nicht von Gottes Wort, verlass dich nicht auf deine fünf Sinne. Wir leben im Glauben und nicht im Schauen. So wirst du sicher auf der Landebahn der Rettung, der Heilung oder der Befreiung landen – oder was auch immer dein Anliegen ist.
Lasst uns Christen sein, die sich an den Instrumenten orientieren und nach Gottes Wort leben! Wenn wir noch nie von dir gehört haben, dann schreib uns gern. Egal, ob du uns im Fernsehen, auf den sozialen Medien oder auf welcher Plattform auch immer siehst. Wir würden zu gern von dir hören! Es ermutigt mich sehr, wenn mir jemand schreibt und von sich erzählt. Wir haben viele Materialien, die wir gern zur Verfügung stellen. Wir würden dir gern mehr darüber erzählen. Ich verschicke monatliche Newsletter mit Impulsen, in denen wir Fragen beantworten. Den würde ich dir gern zukommen lassen, denn er wird dir in deinem Leben mit Jesus helfen. Danke, dass du heute dabei warst. Wenn du Jesus, unseren Herrn, noch nicht kennst, dann bete ich dafür, dass du ihm dein Herz öffnest. Lade ihn ein, dein Herr und Retter zu sein. Du wirst es nie bereuen. Bis zum nächsten Mal! Möge Gott dich reich segnen.
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Unser Service für dich: Wir schicken dir jede Woche eine E-Mail mit dem Link zur aktuellen Sendung.
Wie sieht echte Großzügigkeit aus?
Wie stellt ihr euch einen großzügigen Menschen vor? Als jemanden mit viel Geld, der seinen Luxus teilt? In 2. Korinther 8 beschreibt Paulus eine völlig andere Art von Großzügigkeit: Sie hat wenig zu tun mit dem, was jemand besitzt, sondern mit der inneren Haltung:
Bring mit uns Hoffnung in die Wohnzimmer der Menschen!
Gerade in unsicheren Zeiten empfinden wir es als große Chance, Menschen durch Gottes Wort neue Zuversicht zu geben.
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