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Furchtlos & heilig – stärke deine Ausstrahlung – Harrison Conley

Wenn du einen Wunsch frei hättest, welche Ausstrahlung du gern auf andere Menschen hättest – wofür würdest du dich entscheiden?

Harrison Conley verrät in diesem Video, worum er Gott regelmäßig bittet: „Wenn Menschen mir begegnen, lass sie eine Ähnlichkeit zu Jesus erkennen!“ Zwei Eigenschaften sind für ihn dabei zentral: Furchtlosigkeit und Heiligkeit. Denn erst wenn wir anders leben als unser Umfeld, können Menschen Jesus in uns entdecken …

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  • Herzlich willkommen! Gleich siehst du einen jungen Prediger, den ich gut kenne. Ich weiß zum Beispiel, dass er heute Morgen einen Kaffee getrunken hat, während ich meinen morgendlichen Tee genossen habe. Es ist unser Sohn Harrison. Er ist für ein paar Tage bei uns. Heute früh saß er schon am Küchentisch, bevor ich aufgestanden bin – dabei war ich früh auf den Beinen. Er hatte die Bibel aufgeschlagen und arbeitete an einer Andacht für unser Team. Heute bringt er einen starken Impuls für dich mit. Mach dich bereit für Harrison Conley.

    Wenn du deine Bibel dabei hast, schlag gern Apostelgeschichte 4 auf. Wir werden uns den Text gleich ansehen. Wer schon länger zu uns in die Gemeinde kommt, kennt den Ausspruch: „Wir sind Jesus-Leute.“ Ich habe ihn jetzt schon eine Weile nicht mehr gesagt, aber vielleicht sollten wir das wieder öfter tun. Diese Worte sind mehr als ein netter Slogan, der eine Reaktion hervorrufen soll. Für mich ist er ein Bekenntnis, das klar ausdrückt, was Gemeinde ist und sein soll. Wir dürfen den Gedanken nicht vergessen. Wir sind Jesus-Leute. Ich bete, dass alle, die mit uns in Kontakt kommen, sofort merken: Jeder dieser Menschen ist mit Jesus zusammen gewesen.

    Jetzt zu Apostelgeschichte 4. Lasst mich kurz den Zusammenhang erklären. Wenn ihr ein Kapitel zurückblättert, seht ihr, wie die neutestamentliche Gemeinde rasant unter der Kraft des Heiligen Geistes wächst. Menschen kommen zum Glauben, lassen sich taufen, erleben Heilung und werden zu Jüngern gemacht. Gott wirkt hier gewaltig. Petrus und Johannes sind die Schlüsselpersonen in diesem beispiellosen Aufbruch, den Gott schenkt.

    In Apostelgeschichte 3 lesen wir davon, dass Petrus und Johannes auf dem Weg zum Tempel waren, wo sie beten wollten. Ich finde es genial, dass da steht: „… wie es ihre Gewohnheit war.“ Ich möchte hier kurz innehalten – denn Christen sollten Männer und Frauen des Gebets sein. Petrus und Johannes waren keine Fremden an diesem Ort des Gebets.

    Während sie zum Tempel gingen, „wie es ihre Gewohnheit war“, sahen sie einen Gelähmten am Tor sitzen. Er bettelte um Almosen. Wir kennen die Geschichte: Petrus blieb stehen, sah ihn an und sagte: „Silber und Gold habe ich nicht. Aber was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen von Jesus Christus – steh auf und geh!“ Und der Mann sprang auf, lief umher und lobte Gott.

    Das sorgte natürlich für Aufsehen. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und Petrus nutzte die Gelegenheit, um über Jesus und die Auferstehung zu predigen. Aber die religiösen Führer – die Pharisäer, die sich gerade dort aufhielten – waren empört. Sie ließen Petrus und Johannes von der Tempelwache festnehmen. Die beiden verbrachten die Nacht im Gefängnis. Am nächsten Morgen wurden sie dem Hohen Rat vorgeführt und wegen der Heilung des Gelähmten und ihrer Predigt verhört. Die Pharisäer fragten sie: „Durch welche Kraft, in welchem Namen oder mit welcher Vollmacht habt ihr das getan?“ Ich finde es großartig, dass hier im Text steht: „Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist …“ Haltet mal kurz inne. „Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist.“ Ihr Lieben, es wäre fatal zu denken, wir könnten unser Leben als Christen führen und Gottes Berufung erfüllen – ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist kein Luxus. Er ist eine Notwendigkeit. „Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist“, begann mutig, den Namen und die Botschaft von Jesus zu verkünden.

    Dann kommen wir zu Apostelgeschichte 4,13. „Als sie sahen, wie furchtlos Petrus und Johannes sprachen …“ Wenn ihr einen Stift dabeihabt, markiert diesen Satz:

    „Als sie sahen, wie furchtlos Petrus und Johannes sprachen, obwohl es einfache, ungebildete Männer waren, staunten sie. Sie erkannten, dass sie mit Jesus zusammen gewesen waren.“

    Dieser Vers ist zu meinem persönlichen Gebet geworden. Ich bete ihn für mein eigenes Leben. Ich bete ihn für unser Team. Ich bete ihn für unsere Gemeinde. Ich bete ihn für den ganzen Leib Christi. Mein Wunsch ist, dass jeder, der mit uns in Kontakt kommt – Freunde, Nachbarn, ja, sogar Feinde – in uns eine Ähnlichkeit mit Jesus erkennt. Dass unser Leben widerspiegelt, was Paulus in 2. Korinther 3,2 und 3 beschreibt: Unser Leben soll ein lebendiger Brief sein, den alle Menschen lesen können – „ein Brief von Christus, durch uns ausgefertigt, aber nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes: nicht auf Steintafeln, sondern in die Herzen der Menschen.“

    Jesus sollte in unseren Worten erkennbar sein. Jesus sollte in unserer Haltung spürbar sein. Jesus sollte in unserem Handeln sichtbar sein. Wir sind seine lebendigen Briefe. Das heißt natürlich nicht, dass wir ihn in allen Eigenschaften und Wesenszügen perfekt widerspiegeln können. Niemand von uns wird ein perfektes Abbild von Jesus sein. Denn solange wir hier auf dieser Erde atmen, solange in uns der Kampf zwischen unserer alten und unserer neuen Natur tobt, wird es unmöglich sein, ihm völlig gleich zu werden. Aber das darf uns nicht entmutigen oder davon abhalten, ihm immer ähnlicher werden zu wollen. Jeden Tag neu und ohne Blick auf die Vergangenheit, sollte die tiefste Sehnsucht unseres Herzens sein, Gottes Berufung zu folgen und mehr in das Bild von Jesus hineinzuwachsen. Versteht ihr, was ich damit sagen will?

    Ich möchte zwei Bereiche aufzeigen, in denen wir uns bemühen sollten, Jesus ähnlicher zu werden. Zwei Worte: Furchtlosigkeit und Heiligkeit. Ich glaube, dass Gott möchte, dass wir als Gemeinde besonders in diesen beiden Bereichen Jesus ähnlicher werden. Zum einen in seiner Furchtlosigkeit. Wir brauchen den gleichen Freimut, den Jesus hatte. Erinnert ihr euch an seine erste Predigt? Sie war kurz, aber furchtlos: „Kehrt um! Denn das Reich Gottes ist nahe.“ Und erinnert ihr euch an Lukas 4, als Jesus in seine Heimatstadt Nazareth kam? Er ging in die Synagoge, bekam die Schriftrolle gereicht, schlug sie an der Stelle in Jesaja auf, wo es heißt: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn er hat mich gesalbt, um den Armen die gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, Gefangenen zu verkünden, dass sie freigelassen werden, Blinden, dass sie sehen werden, Unterdrückten, dass sie befreit werden und dass die Zeit der Gnade des Herrn gekommen ist.“ Dann schaute er die Menschen an, die ihn seit seiner Kindheit kannten, und sagte: „Heute ist dieses Wort vor euren Augen und Ohren Wirklichkeit geworden!“ Da fiel vermutlich allen die Kinnlade runter. Furchtlosigkeit! Als Jesus seinen Dienst begann, machte er keine Kompromisse und verwässerte die Wahrheit nicht. Menschenfurcht kannte er nicht. Er ließ sich nicht einschüchtern. Den Pharisäern sagte er offen: „Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel“ und nannte sie „weiß getünchte Gräber“, außen schön, aber innen voller Totengebeine. Mit anderen Worten: „Nach außen wirkt alles perfekt, aber geistlich seid ihr tot.“

    Jesus heischte nicht nach Anerkennung. Er lebte für seinen Auftrag. Furchtlos stellte er sich Dämonen und Besessenen entgegen. Durchbrach gesellschaftliche Normen. Berief Fischer zu seinen Jüngern. Berührte Aussätzige. Aß mit Zöllnern. Diente den schwarzen Schafen der Gesellschaft. Furchtlos sagte er zum Gelähmten: „Steh auf und geh!“ Zum Blinden: „Öffne deine Augen und sieh!“ Zum Toten: „Steh auf und komm heraus!“ Zum Sturm: „Schweig und sei still!“ Bis zum Schluss hatte er diese Furchtlosigkeit – denn er legte sein Leben nicht für seine Freunde nieder, sondern für seine Feinde. Für die Freude, die vor ihm lag, erduldete er das Kreuz, ohne sich der Schande zu schämen. Er hat Hölle, Tod und Grab ein für alle Mal besiegt. Mein Jesus ist furchtlos.

    Woher kam dieser Furchtlosigkeit? Er war nicht furchtlos, weil er Wunder tun konnte. Jesus war furchtlos, weil er sich seiner Identität bewusst war. Er wusste, wer er war, und er wusste, welche Vollmacht er hatte. In Johannes 3 sagt Jesus: „Der Vater liebt den Sohn und hat ihm alles in die Hand gegeben.“ Wisst ihr, was „alles“ im Griechischen bedeutet? Es bedeutet: alles. Es fehlt nichts. Jesus wusste, dass der Vater ihm alle Vollmacht gegeben hatte. Als er nach der Auferstehung und kurz vor der Himmelfahrt mit seinen Jüngern auf dem Berg stand, gab er ihnen den Missionsauftrag und sagte zu ihnen: „Mir ist alle Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht nun hin in meinem Namen, in meiner Kraft, in meiner Vollmacht und führt die Verkündigung der guten Nachricht weiter.“ Und genau das ist unser Auftrag heute. Wir sind seine Jünger. Wir tragen dieselbe Verantwortung. Wir haben dieselbe Vollmacht.

    Der Apostel Paulus drückt es in 2. Korinther 5 so aus: Wir sind Botschafter von Christus hier auf Erden. Und als seine Botschafter sollten wir ihm in seiner Furchtlosigkeit ähneln. Er sollte Teil unserer Identität werden. Er sollte bestimmen, wie wir handeln. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Ganz wichtig: Die Gemeinde Jesu sollte die furchtloseste Gemeinschaft auf diesem Planeten sein. In Sprüche 28,1 lesen wir: „Der Gottesfürchtige ist furchtlos wie ein Löwe.“ Und ich sage euch: Die Welt sehnt sich im Moment nach Furchtlosigkeit und nach Wahrheit. Schaut euch um: Die Menschen hungern nach jemandem, der die Wahrheit klar ausspricht und sich nicht davor scheut. Menschen sehnen sich nach Licht – nach Licht in der Finsternis. Nach Klarheit im Chaos. Sie sehnen sich nach jemandem, der mutig für die Wahrheit einsteht und den Launen der Gesellschaft widersteht. Und wenn jemand diesen Mut haben sollte, dann wir – die Gemeinde von Jesus Christus.

    Der Punkt ist: Es ist an der Zeit, dass die Gemeinde ihre wahre Identität wiederfindet. Wir sollen die Säule der Wahrheit in dieser Welt sein. Die Säule der Wahrheit, die genau an der Gabelung vom breiten Weg ins Verderben und dem schmalen Weg zum Leben steht, um Menschen furchtlos zuzurufen: Lasst euch mit Gott versöhnen! Ohne Angst vor Druck oder Zorn der Gesellschaft.

    Beim Nachdenken darüber kommt mir eine Geschichte aus dem Alten Testament in den Sinn: 1. Könige 22, die Geschichte vom Propheten Micha. Damals war Ahab der König von Israel, dem Nordreich, und er wandte sich an Joschafat, den König von Juda, dem Südreich: „Komm mit mir in den Krieg gegen den König von Syrien, ich will ein Stück Land zurückerobern.“ Joschafat willigte ein – unter einer Bedingung: „Frag zuerst, was der Herr dazu sagt.“ Also versammelte Ahab all seine „Propheten“. Diese „Propheten“ wussten, dass sie ihren Job nur behielten, wenn sie sagten, was der König hören wollte. Wenn Ahab ein Bild für unsere Kultur ist, dann stünden diese professionellen Propheten vielleicht für manche christlichen Leiter, die lieber predigen, was Menschen hören wollen, als das, was Gott sagen will. Diese Propheten sagten Ahab Erfolg im Krieg voraus – aber Joschafat hatte ein ungutes Gefühl. Er stellt die Frage: „Gibt es hier nicht noch einen Propheten des Herrn?“ Ahabs Antwort sprach Bände – und ehrlicherweise trifft sie ziemlich gut, wie die Welt und die menschliche Natur auf Gottes Wahrheit reagieren: „Ja, es gibt noch einen, aber ich hasse ihn. Er hat nichts als schlechte Nachrichten für mich. Immer nur Unheil. Es ist der Prophet Micha.“ Als die anderen Propheten ihn holten und zum König brachten, sagten sie ihm: „Pass auf, du sagst jetzt genau das, was wir auch gesagt haben. Sag nur Positives!“ Ich finde Michas Antwort großartig, sie macht mir Mut: „So wahr der Herr lebt, ich werde nur das sagen, was der Herr mir aufträgt!“

    Das ist die Furchtlosigkeit, für die Christen bekannt sein sollten. Die Furchtlosigkeit, das zu sagen, was Gott sagt, was er in seinem Wort gesagt hat. Ein kleiner Hinweis: Furchtlosigkeit ist keine Entschuldigung für Unhöflichkeit, und kein Freibrief für Lieblosigkeit. Alles, was wir tun, tun wir mit Liebe und Demut. Aber wir verwässern die Wahrheit nicht. Wir drehen und wenden die Bibel nicht so, dass sie etwas anderes aussagt. Furchtlosigkeit muss mit Liebe gepaart sein. Genauso wie Wahrheit Gnade braucht, braucht Furchtlosigkeit Liebe – denn unser Ziel ist es nicht, Menschen zu verletzen, sondern ihre Herzen zu erreichen. Eins meiner wichtigsten Gebete in diesem Jahr für euch und für mich ist, dass wir Mut zur Wahrheit haben. Dass wir an der Wahrheit festhalten, auch wenn sie unpopulär ist. Dass wir mutig leben, lieben, beten, glauben und reden – selbst wenn es uns etwas kostet. Es ist leicht, sonntags „Amen“ zu sagen. Aber wie leicht ist es „Amen“ zu sagen, wenn es uns etwas kostet?

    Denk an Jesus, unseren Retter. Er hat mit großer Vollmacht und Furchtlosigkeit gelebt und gepredigt. Warum? Und wie? Seine Furchtlosigkeit war getragen von einer göttlichen Heiligkeit und Reinheit. Als Christen sollte unser Ziel sein, ihm darin ähnlicher zu werden. Petrus erinnerte die Christen an das, was Gott seinem Volk aufgetragen hatte: „Seid heilig, denn ich bin heilig.“ In der Nachfolge von Jesus ist Heiligkeit nicht bloß eine Option, sondern ein Gebot. Paulus schreibt seinem Schützling Timotheus in 2. Timotheus 2,19: „Wer den Namen des Herrn nennt, halte sich von Ungerechtigkeit fern.“ Das wissen wir. Ich würde mal behaupten, die meisten von uns glauben das und wollen es in ihrem Leben umsetzen. Wir sehnen uns danach, ein heiliges Leben zu führen. Aber wie schnell und wie oft sind wir dabei, bestimmte Bereiche unseres Lebens davon auszunehmen?

    Der Psalmist betet: „Herr, lass dir die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens gefallen.“ Unsere Werte prägen unser Handeln. Unser Lebensstil sollte sich von dem der Welt um uns herum unterscheiden. Unsere Lebensführung sollte einwandfrei sein. Wir sollen heilig sein, wie er heilig ist. Ist das ein Auftrag, sündlos und perfekt zu sein? Nein, natürlich nicht. „Wir tragen diesen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen“, schrieb Paulus. Es geht darum, geistlich reifer zu werden. Wenn ich darin keine Fortschritte mache, wenn mein Leben noch genauso aussieht wie früher, wenn ich dieselben Sehnsüchte und Prioritäten habe wie die Welt oder wenn ich Ausreden finde, um ungeistliches Denken oder Tun zu rechtfertigen, dann sollte ich vielleicht einmal gründlich in den Spiegel gucken. Ich sollte mit Gott ins Gespräch kommen und Rechenschaft vor Gott ablegen. Denn vor allem anderen soll ich mich um Heiligkeit bemühen. Wenn Menschen mich dann sehen oder hören oder mir begegnen, können sie sagen: „Dieser Mensch war mit Jesus zusammen.“

    Warum ist Heiligkeit so wichtig? Drei Gründe: Erstens, weil wir eines Tages vor Jesus stehen und über unser Leben Rechenschaft ablegen werden.
    Über die Frage nach unserer Ähnlichkeit zu Jesus hat der große englische Prediger Charles Spurgeon eine Geschichte erzählt: „Stellt euch in eurer geheiligten Phantasie vor, am Himmelstor sitzt ein Engel. Er lässt nur Menschen ein, deren Charaktereigenschaften mit denen unseres Herrn übereinstimmen. Es kommt ein Mann mit einer Krone herein. ‚Du magst eine Krone haben‘, sagt der Engel, ‚das stimmt – aber Kronen sind es nicht, die hier Eintritt gewähren.‘ Ein anderer nähert sich, gekleidet in prächtige Gewänder, die Wissen und Einfluss erkennen lassen. ‚Das mag alles wertvoll sein‘, sagt der Engel, ‚aber Gewänder und Wissen sind es nicht, die hier Zutritt gewähren.‘ Jemand, der schön und anmutig wirkt, tritt heran. ‚Das mag auf Erden Eindruck machen‘, sagt der Engel, ‚aber Schönheit zählt hier nicht.‘ Ein anderer kommt heran, der von Jubelgeschrei angekündigt und von Applaus begleitet wird. Aber der Engel sagt: ‚Das mag unter Menschen bedeutsam sein, aber hier gibt es dir kein Anrecht auf Zutritt.‘ Schließlich erscheint ein einfacher Mensch, arm und unbelesen – und der Engel lächelt: ‚Da ist Jesus wieder! Eine zweite Ausgabe von Jesus ist da! Komm herein! Komm hinein in die ewige Herrlichkeit, denn du bist ihm ähnlich.‘“ Und Spurgeon fährt fort: „Wer Christus ähnlich ist, gehört zu ihm. Wer es nicht ist, hat keinen Anteil am Erbe.“ Heiligkeit ist wichtig, weil wir eines Tages vor Jesus stehen werden.

    Der zweite Grund, warum Heiligkeit wichtig ist: Wir repräsentieren Jesus auf Erden. Wir sind seine Zeugen, seine Botschafter. Paulus schreibt: „Gott hat uns den Dienst der Versöhnung anvertraut, als ob er selbst durch uns die Menschen anflehen würde: ‚Lasst euch mit Gott versöhnen!‘“ Aber wenn unser Leben sich nicht vom Leben der Menschen um uns herum unterscheidet, werden sie sagen: „Wofür brauche ich Versöhnung? Es kann um mich nicht so schlecht stehen, wenn mein Leben genauso aussieht wie deins.“ Und was ist unser Zeugnis dann wert? Ich kann gar nicht mehr sagen, mit wie vielen ich in den letzten 10 Jahren gesprochen habe, die ihren Glauben aufgegeben oder dekonstruiert haben, weil ein unvollkommener Jesus-Nachfolger sie verletzt hat. Zu viele meiner Freunde sind als Pastoren moralisch gescheitert. Als Christen brauchen wir nicht noch mehr Skandale. Wir müssen heilig sein wie Jesus. Müssen sein und denken wie er, in all seiner Demut, und zu denen um uns herum sagen: „Folgt mir, so wie ich Christus folge.“

    Schließlich der dritte Grund, warum Heiligkeit wichtig ist: Erweckung geschieht nicht ohne Heiligkeit. Unsere Welt braucht geistliche Erneuerung. Sie braucht einen Spätregen, eine letzte große Ernte. Wichtig ist: Es kann keine politische Lösung geben für das, was in der Welt schiefläuft. Einen Ausweg gibt es nur, wenn Gott beschließt, durch seinen Heiligen Geist an diesen Ort zu kommen. Wir brauchen Erweckung, aber es gibt sie nicht ohne Heiligkeit. Jede Erweckung in der Geschichte war davon geprägt, dass Schuld erkannt und Buße getan wurde, dass Menschen umkehrten zu Gott.

    Wie wachsen wir in Furchtlosigkeit und Heiligkeit? Damit sind wir wieder am Anfang angekommen. Willst du furchtloser werden? Willst du in deiner Heiligkeit wachsen? Dann suche die Nähe von Jesus. Wo finden wir Jesus? Wir finden ihn hier – in der Gemeinschaft der Gläubigen. Wo finden wir Jesus? Wir finden ihn in seinem Wort. Wo finden wir Jesus? Wir finden ihn in der Anbetung. Wo finden wir Jesus? Wir finden ihn im Gebet. Wo finden wir Jesus? Wir finden ihn in der Stille. „Sei still und erkenne, dass ich Gott bin.“ Einer meiner geistlichen Vorbilder ist Henri Nouwen, ein niederländischer Priester. Er hat darüber geschrieben, wie Jesus sich immer wieder an einen einsamen Ort zurückzog, um Zeit mit dem Vater zu verbringen. Lange Zeit habe ich gedacht, Jesus hätte das getan, um wieder aufzutanken, um neue Kraft für den Dienst zu schöpfen. Aber Henri Nouwen hat eine andere Sicht darauf: Jesus zog sich zurück, um Zeit mit dem Vater zu verbringen – nicht zur Stärkung für seinen Dienst, sondern weil genau das sein Dienst war – ihn zu lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Verstand. Freunde, das ist das wichtigste Gebot: Gott zu lieben – mit allem, was wir sind und haben. Wir werden ihm ähnlicher und furchtloser und wir wachsen in unserer Heiligkeit, wenn wir uns Zeit ohne Eile in seiner Gegenwart nehmen. Zeit ohne Eile. Das scheint es heute fast nicht zu geben. Wir sind so unter Strom, haben so viel zu tun. Vieles lenkt uns ab und fordert unsere Aufmerksamkeit. Wann bist du zuletzt still geworden und hast einfach Zeit mit Gott verbracht? Um einfach mit ihm zusammen zu sein? Nicht, um ihn um etwas zu bitten – sondern einfach, um bei ihm zu sein? Ohne jede Gebetsliste. Die hat auch ihre Berechtigung. Aber in unserer rastlosen Welt brauchen wir Zeit ohne Eile mit ihm, in der wir einfach bei ihm sind.

    Im Laufe der Jahre bin ich Menschen begegnet, die mein Leben zutiefst geprägt haben. Nicht allein durch ihre Worte. Das kam auch vor. Von manchen habe ich wertvolle Weisheiten gelernt. Aber mehr noch haben sie mich geprägt durch ihre geistliche Substanz und durch das, was sie ausgestrahlt haben. Immer waren es Menschen, die schon viel Zeit mit Jesus verbracht hatten. Es schien, als trugen sie einen Hauch von Gottes Gegenwart in sich. Sie hatten eine geistliche Tiefe. Gott sehnt sich danach, dass du Zeit in seiner Gegenwart verbringst. Es wird dich bereichern und deiner Seele Frieden schenken. In der Stille wird Gott dir genau die Weisheit geben, die dein Herz braucht. Aber mehr noch: Es wird dich verändern. Du wirst etwas von ihm in dir tragen, das andere Menschen spüren können. Also verschwende keine Zeit – suche heute seine Gegenwart.

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