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Wie Gott dich durch Worte der Erkenntnis leitet

Gott spricht – manchmal auf übernatürliche Weise. Durch Worte der Erkenntnis zeigt er Dinge, die wir von uns aus nie wissen könnten, um Menschen zu retten, zu ermutigen und zu führen. Bayless Conley erklärt anhand von 1. Korinther 12, wie diese Gabe wirkt und warum sie für jeden Christen gedacht ist. Lassen dich inspirieren, wie Gott auch dich gebrauchen kann, um anderen zu helfen!

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  • Herzlich willkommen, heute wird es um die Gaben des Heiligen Geistes gehen. In der Bibel finden wir nur sehr wenige Themen, zu denen Gott ausdrücklich sagt: „Ich will nicht, dass ihr darüber nichts wisst.“ Eines dieser Themen sind die Gaben des Heiligen Geistes. Heute geht es vor allem um eine dieser Gaben. Sie ist übernatürlich und als Gemeinde haben wir Zugang dazu. Gott will nicht, dass wir davon keine Ahnung haben. Also mach dich bereit!

    1. Korinther 12,1:
    „Was aber die geistlichen Gaben betrifft, Brüder, so will ich nicht, dass ihr ohne Kenntnis seid.“

    Anschließend werden in diesem Kapitel neun verschiedenen Geistesgaben aufgelistet. Achte auf die Formulierung: „Ich will nicht, dass ihr ohne Kenntnis seid.“ In einer anderen Übersetzung heißt es: „Es ist nicht gut, wenn ihr keine Lehre über die Gaben des Heiligen Geistes habt.“ Das ist ein Aufruf an alle Christen, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Gott will nicht, dass eines seiner Kinder davon keine Ahnung hat. Es gibt nur wenige Stellen in der Bibel, an denen Gott ausdrücklich sagt: „Darauf müsst ihr besonders achten.“ Sein ganzes Wort ist wichtig – aber wenn er etwas so deutlich hervorhebt, sollten wir doppelt aufmerksam sein. Ich erinnere mich, wie ich als junger Christ für einige Zeit nach Mexiko gezogen bin. Ich lebte in Baja California und half bei Evangelisationen mit. Jemand gab mir den Unterrichtsplan von einem Kurs über die Gaben des Geistes – und ich verschlang ihn. Ich las ihn einmal und nochmal und dann wieder. Ich las jede Bibelstelle, las sie im Zusammenhang, schlug Querverweise nach und dann las ich den Unterrichtsplan erneut.

    Es erfüllte mich mit Leben – und ich betete darum, diese Gaben selbst zu erleben. Mein Hunger danach war nicht nur deshalb so groß, weil Gott gesagt hatte: „Seid nicht ohne Kenntnis“, sondern auch weil ich vor meiner Bekehrung mit der falschen Seite in Berührung gekommen war. Ich wusste: Wenn es eine falsche übernatürliche Realität mit finsteren Geistern gibt, dann muss es auch eine echte übernatürliche Realität mit Gottes Geist geben. Niemand fälscht schließlich 13-Dollar-Scheine. Denn die gibt es nicht. Aber 20er, 50er und 100er – die werden gefälscht. Gott will, dass all seine Kinder die echte, wahre übernatürliche Seite kennen. Bevor wir uns die nächsten Verse anschauen, möchte ich kurz auf etwas eingehen, das Paulus direkt vor seinen Gedanken über die Geistesgaben an die Christen in Korinth schreibt: 1. Korinther 10, Verse 19 und 20:

    „Will ich damit sagen, dass ein Götzenopfer oder ein Götzenbild irgendeine Bedeutung hat? Nein! Aber was sie opfern, das opfern diese Leute Dämonen und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr in Kontakt mit Dämonen kommt!“

    Paulus sagt also ganz klar: Wer Götzen anbetet, hat tatsächlich Kontakt mit bösen Geistern – mit Dämonen. Korinth war eine Stadt voller Götzen – von Nord bis Süd, von Ost bis West. Die Gläubigen, die Neubekehrten, an die Paulus schreibt, hatten solche Erfahrungen gemacht. Und deshalb lesen wir fast direkt im Anschluss in 1. Korinther 12, Verse 2 und 3:

    „Ihr wisst ja, wie es euch zu den stummen Götzenbildern hinzog, als ihr noch Ungläubige wart, und wie ihr geradezu hingerissen wurdet. Deshalb erkläre ich euch ausdrücklich: Keiner, der durch den Geist Gottes redet, sagt: „Jesus ist verflucht.“ Und keiner kann sagen: „Jesus ist der Herr!“, wenn es nicht der Heilige Geist bewirkt.“

    Paulus hatte zuvor geschrieben, dass Menschen Götzen anbeteten und Gemeinschaft mit Dämonen hatten. Er schreibt: „Es zog euch zu Götzenbildern hin, ihr wurdet geradezu hingerissen.“ Diese Formulierungen beschreiben Einfluss. Genauso schrieb Paulus über Menschen, die von jedem Wind der Lehre hin und her getrieben werden. Es geht um den Einfluss böser Geister. In einem anderen Brief, an Timotheus, schreibt er, dass manche Leute „verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen“ Gehör schenken. Die Christen, an die er hier schreibt, hatten also das dämonische Gegenstück kennengelernt. Und Paulus schreibt: „Hier ist die Testfrage: Die echte, wahre Seite wird immer Jesus als Herrn bekennen. Sie wird Jesus ehren.“ Weiter schreibt er in 1. Korinther 12,4 bis 7:

    „Nun gibt es verschiedene Gaben, aber es ist derselbe Geist; es gibt verschiedene Dienste, aber es ist derselbe Herr; es gibt verschiedene Kräfte, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt. Aber an jedem von uns will sich der Geist zum Nutzen der Gemeinde offenbaren.“

    Beachte: Diese Erscheinungsformen, diese Geistesgaben sollen allen dienen. Wenn sie echt sind, wenn sie in der richtigen Haltung ausgeübt werden, dann geschieht genau das: Sie treiben nicht auseinander, sondern bringen Einheit. Sie helfen und verherrlichen Jesus. Lasst uns die neun Gaben anschauen – 1. Korinther 12, Verse 8 bis 11:

    „Denn dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben; einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist; einem anderen aber Glauben in demselben Geist; einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist; einem anderen aber Wunderwirkungen; einem anderen aber Weissagung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen verschiedene Arten von Sprachen; einem anderen aber Auslegung der Sprachen. Das alles wird von ein und demselben Geist bewirkt, der jedem seine besondere Gabe zuteilt, wie er es beschlossen hat.“

    Diese Gaben wirken also, wie der Geist es will – nicht wie du oder ich es wollen. Man kann sie nicht einfach wie einen Lichtschalter an- oder ausschalten. Sie sind übernatürlich. Man erhält sie nicht durch Bildung oder Studium. Der Heilige Geist teilt sie auf übernatürliche Weise aus. Heute haben wir nur Zeit, über eine dieser Gaben zu sprechen – und genau das möchte ich tun: Es geht um das Wort der Erkenntnis, eine der Offenbarungsgaben. Das Wort der Erkenntnis ist eine übernatürliche Einsicht des Heiligen Geistes in bestimmte Punkte in Gottes Denken. Sie kann die Vergangenheit oder die Gegenwart betreffen und hat fast immer mit Menschen, Orten oder Dingen zu tun. Gott ist allwissend – aber er sagt dir nicht alles, was er weiß. Er sagt dir nur das, was du wissen musst. Es ist ein „Wort“ der Erkenntnis. Ein Wort ist ein Teil eines Satzes. Ebenso ist das Wort der Erkenntnis nur ein kleiner Teil dessen, was Gott weiß. Er teilt uns mit, was wir gerade wissen müssen. Diese Erkenntnis kommt nicht durch Nachdenken oder auf natürlichem Wege, sie ist rein übernatürlich – eine Gabe des Heiligen Geistes. Sie kann durch eine Vision kommen, durch einen Traum oder durch das innere Reden des Geistes. Lasst mich ein paar Beispiele nennen. Josef und Maria hatten Jesus nach Ägypten gebracht, weil König Herodes das Kind töten wollte. Wir lesen dazu in Matthäus 2,19 und 20:

    „Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel des Herrn im Traum. Er sagte zu ihm: ,Steh auf und bring das Kind und seine Mutter zurück ins Land Israel, denn die, die das Kind umbringen wollten, sind tot.‘“

    Das war eine übernatürliche Einsicht. Herodes ist tot. Die, die Jesus töten wollten, sind tot. Josef erhielt diese Information durch einen Traum. Dann schauen wir in Apostelgeschichte 9,10:

    „In Damaskus lebte ein gläubiger Mann mit Namen Hananias. Den rief der Herr in einer Vision: ,Hananias!‘ Er antwortete: ,Ja, Herr!‘“

    Ich halte hier mal kurz inne: Hananias war einfach ein Jünger. Kein Pastor, kein Prophet, kein Lehrer, kein Evangelist. Einfach jemand, der mit ganzem Herzen Jesus nachfolgte. Du wirst feststellen, dass diese Gaben jedem zur Verfügung stehen, der mit ganzem Herzen Jesus nachfolgt. Also: Hananias hat diese Vision. In den Versen 11 und 12 lesen wir weiter:

    „Der Herr sagte: ,Geh in die Straße, die ›Gerade‹ genannt wird, zum Haus von Judas. Dort frage nach Saulus von Tarsus. Er betet zu mir, und er hat in einer Vision gesehen, dass ein Mann mit Namen Hananias kommt und ihm die Hände auflegt, sodass er wieder sehen kann.‘“

    Der Heilige Geist zeigte ihm also übernatürlich die Straße, das Haus, den Namen des Besitzers – und sagte ihm: „Dieser Mann namens Saulus ist dort, und er betet gerade. Er hat eine Vision gehabt, dass du kommst und ihm die Hände auflegst.“ Dieser Saulus ist derselbe, der auf dem Weg nach Damaskus Jesus begegnet war – den wir später als Apostel Paulus kennen. Er hatte bei dieser Begegnung sein Augenlicht verloren. Hananias gehorchte nach anfänglichem Zögern schließlich dem Herrn. Die Information bekam er durch die Gabe des Heiligen Geistes, das Wort der Erkenntnis. Im nächsten Kapitel lesen wir, wie Petrus auf dem Dach eines Hauses betete. Er hatte eine Vision. Die Vision endete, und er dachte über die Bedeutung nach. Apostelgeschichte 10,19 und 20:

    „Gleichzeitig sprach der Heilige Geist zu Petrus, während dieser noch über die Vision nachdachte: ,Drei Männer sind gekommen, die dich suchen. Steig hinunter und geh ohne Bedenken mit ihnen, denn ich habe sie gesandt.‘“

    Genau in dem Moment kamen die drei Männer an – sie standen bereits unten am Tor. Kornelius, ein römischer Hauptmann, hatte sie geschickt. Woher wusste Petrus, dass sie da waren? Der Geist sagte es ihm. Es war eine übernatürliche Erkenntnis: „Drei Männer sind da. Geh mit ihnen. Ich habe sie geschickt.“ Warum zeigt Gott durch das Wort der Erkenntnis solche Dinge? Erstens: um Jesus zu verherrlichen und Menschen zu ihm zu führen. In den ersten Versen von 1. Korinther 12 heißt es: Wer durch den Geist Gottes redet, wird immer Jesus als Herrn bekennen. Schauen wir auf das, was Jesus selbst über den Heiligen Geist gesagt hat – Johannes 16, Verse 13 und 14:

    „Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern wird euch sagen, was er gehört hat. Er wird euch von dem erzählen, was kommt. Er wird mich verherrlichen, indem er euch alles offenbart, was er von mir empfängt.“

    Jesus sagt also: Wenn der Heilige Geist kommt, wird er zu dir reden. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Christen den Heiligen Geist hören. Und wenn er redet, wird er immer Jesus verherrlichen. Jesus hat diese Gaben selbst eingesetzt. In Johannes 4 war Jesus am Brunnen von Sychar. Die Jünger waren unterwegs, um Essen zu kaufen. Eine Frau kam, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte: „Geh und ruf deinen Mann.“ Sie antwortete: „Ich habe keinen Mann.“ Jesus sagte: „Das stimmt. Du hast fünf Männer gehabt, und der, mit dem du jetzt zusammen bist, ist nicht dein Mann.“ Das war ein Wort der Erkenntnis. Jesus wusste es auf übernatürliche Weise durch den Heiligen Geist. Die Frau glaubte daraufhin an ihn, lief in die Stadt und erzählte es allen. Das Ergebnis war, dass viele Menschen in der Stadt Jesus als Messias annahmen. Alles begann mit einem Wort der Erkenntnis. Diese Gabe kann auch dazu dienen, jemanden zu ermutigen, der am Boden ist. Der Prophet Elia hatte gerade auf dem Berg Karmel einen gewaltigen Sieg über die Baalspropheten errungen. Es gab so etwas wie eine nationale Erweckung und er ließ die falschen Propheten töten. Dann aber drohte Königin Isebel ihm mit dem Tod – und Elia floh. Wir lesen in 1. Könige 19,4:

    „Er aber ging allein eine Tagesstrecke weit in die Wüste. Schließlich sank er unter einem Ginsterstrauch nieder, der dort stand, und wollte nur noch sterben. ,Ich habe genug, Herr‘, sagte er. ,Nimm mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren.‘“

    Ich würde sagen: Der Mann war entmutigt. Elia hat zu kämpfen: „Gott, ich kann nicht mehr. Nimm mein Leben. Ich bin am Ende.“ Und ich weiß: Manche hier haben schon genau so gebetet. „Ich will einfach nur heim in den Himmel. Es wäre so viel einfacher, hier alles hinter mir zu lassen.“ Weiter sagt Elia in Vers 14:

    „Ich habe dem Herrn, Gott, dem Allmächtigen, von ganzem Herzen gedient. Aber die Israeliten haben ihren Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten umgebracht. Ich allein bin übriggeblieben, und jetzt wollen sie auch mich noch umbringen.“

    „Gott, ich bin der Einzige, der dir noch dient. Ich bin ganz allein.“ Hier kommt Gottes Antwort – 1. Könige 19,18:

    „Doch 7000 Menschen in Israel will ich verschonen: alle, die sich nie vor Baal niedergeworfen und ihn geküsst haben.“

    Ein übernatürliches Wort der Erkenntnis: „Elia, du bist nicht allein. Ich habe noch 7.000 weitere – starke Männer und Frauen, die sich nicht dem Zeitgeist gebeugt haben, die Baal nicht angebetet haben. Sie haben diesen Götzen nicht die Füße geküsst. Du bist nicht allein, Kumpel. Ich habe noch 7.000 weitere treue Menschen in Israel.“ Das hat Elia so sehr gestärkt und ermutigt, dass er aufstand und weiterging. Er erlebte danach noch einige der fruchtbarsten Jahre seines Dienstes. Er änderte sich von „Ich will sterben“ zu „Ich bin bereit für mehr“. Und das alles durch ein Wort der Erkenntnis. Drittens: Diese Gabe kann helfen, die Fallen des Feindes zu umgehen oder ihnen zu entkommen.

    Als ich noch ganz frisch im Glauben war, war ich mit einem Ehepaar befreundet. Die beiden waren meine Helden. Sie waren schon zehn Jahre lang Christen, das kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich war erst seit ein paar Monaten gläubig. Ich mochte sie richtig gern. Eines Tages kam eine Freundin zu mir und sagte: „Bayless, ich hatte einen Traum über die Frau.“ Ich sagte: „Wirklich?“ – „Ja. Sie hat eine Affäre.“ – „Was? Niemals! Das glaube ich nicht.“ Sie sagte: „Doch, und es ist noch schlimmer. Sie hat eine Affäre mit einer verheirateten Frau.“ Ich antwortete: „Unmöglich. Das stimmt nicht.“ Sie nannte mir den Namen der anderen Frau. Ich kannte sie auch. Ihren Mann kannte ich nicht gut, aber ich hatte ihn mal kennengelernt. Ich sagte: „Ich kann das einfach nicht glauben.“ Ein paar Tage später ging ich zu dem Ehepaar. Ich klopfte an die Tür – keine Reaktion. Ich dachte, vielleicht ist der Mann in der Garage, er hat dort oft gebastelt. Ich öffnete das Garagentor – und sah seine Frau und die andere Frau in einer sehr intimen Situation. Ich bin sofort wieder raus. Sie haben mich nicht gesehen. Ich dachte nur: „Oh Mann!“

    Ich rief die Freundin an und fragte sie: „Erinnerst du dich noch an deinen Traum?“ Sie meinte: „Ja.“ Ich sagte: „Der war von Gott.“ – „Woher weißt du das?“ – „Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen.“ Sie fragte: „Willst du mit ihr sprechen?“ Ich sagte: „Auf keinen Fall. Du hattest den Traum, nicht ich. Gott hat dir den Traum gegeben, also rede du mit ihr. Außerdem ist es besser, wenn das von einer Frau kommt.“ Sie sprach mit ihnen – und die Ehe wurde gerettet. 25 Jahre später bin ich diesem Ehepaar noch einmal begegnet – sie waren immer noch verheiratet und dienen gemeinsam Gott. Dieses Wort der Erkenntnis war nicht dazu da, um sie zu verurteilen oder bloßzustellen, sondern um sie aus der Falle des Feindes zu befreien. Nicht jeder zeigt in solchen Situationen Reue.

    Vor vielen Jahren war ich mal in der Gemeinde und habe gebetet. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll: Plötzlich war ich „im Geist“. Ich sah einen unserer Bereichsleiter, einen bezahlten Mitarbeiter, wie er klaute. Der Heilige Geist zeigte mir, wie er Geld aus der Gemeindekasse nahm. Er war damals für eine laufende Spendensammlung verantwortlich. Danach sprach ich ihn unter vier Augen an und fragte: „Betrügst du die Gemeinde um Geld?“ Er sagte: „Nein, natürlich nicht.“ Er war total empört, dass ich so etwas überhaupt fragte. Ich sagte: „Der Heilige Geist hat mir gezeigt, dass du stiehlst.“ Er ruderte zurück und sagte: „Naja, ich hab mir was geliehen – aber ich wollte es zurückzahlen.“ Ich sagte: „Okay, dann tu das.“ Ich gab ihm Zeit. Aber er machte nie auch nur den geringsten Versuch, einen einzigen Cent zurückzuzahlen. Keine Entschuldigung. Keine Reue. Keine Umkehr. Also haben wir ihn entlassen. Soweit ich weiß, hatte er nie wieder denselben Einfluss wie vorher.

    Gottes Ziel war, ihn wiederherzustellen. Das wäre das Beste gewesen. Aber ohne Reue blieb es aus. Und gleichzeitig hat Gott durch dieses Wort der Erkenntnis auch die Gemeinde geschützt. Wie funktionieren also diese Gaben? Die wichtigste Voraussetzung ist: Lehre. Deshalb beginnt Paulus mit den Worten: „Was die geistlichen Gaben betrifft, so will ich nicht, dass ihr ohne Kenntnis seid.“ Das ist die größte Herausforderung: Viele von Gottes Kindern wissen einfach nichts über die Gaben des Geistes. Sie haben sich nie damit beschäftigt, nie darüber nachgedacht, nie die Bibel danach durchforscht. Das ist die Herausforderung Nummer eins: fehlende Lehre, fehlendes Verständnis. Man wendet nichts an, von dem man nicht mal weiß, dass es existiert. Die zweite Voraussetzung ist: Verlangen. Lehre ist notwendig – und Verlangen genauso. Hör dir diesen Vers an – 1. Korinther 12,31:

    „Strebt aber nach den größeren Gaben! Ich will euch etwas zeigen, das alle diese Gaben übertrifft!“

    „Strebt nach den größeren Gaben!“ Man könnte fragen: „Was ist denn die größte Gabe?“ – Die, die du gerade brauchst. Wenn du krank bist, brauchst du wahrscheinlich keine Prophetie, sondern die Gabe der Heilung. Wenn Paulus dann sagt: „Ich will euch etwas zeigen, das alle diese Gaben übertrifft!“, dann meint er das 13. Kapitel – das zeigt den besten Weg, wie man die Geistesgaben ausübt: in Liebe. Kapitel 12 handelt von den Gaben. Kapitel 13 auch. Und Kapitel 14 ebenso. Du wirst kaum ein anderes Thema in der Bibel finden, dem drei ganze Kapitel gewidmet sind. Durch den Heiligen Geist inspiriert sagt Paulus: „Ich will nicht, dass ihr unwissend seid.“ Und hier sagt er: „Bemüht euch um die besten Gaben.“ Dann 1. Korinther 14,1:

    „Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede!“

    Gott wird uns nicht auffordern, nach etwas zu streben, zu dem wir keinen Zugang haben. 1. Korinther 14,12:

    „Da ihr so sehr auf geistliche Gaben bedacht seid, bittet Gott um solche Gaben, die der ganzen Gemeinde von Nutzen sind.“

    Und Vers 39:

    „Deshalb, liebe Brüder, bemüht euch um die Gabe der Prophetie und verbietet das Reden in anderen Sprachen nicht.“

    Achte auf die Formulierungen: „Strebt nach den größeren Gaben.“ „Strebt nach den Geistesgaben.“ „Seid auf geistliche Gaben bedacht.“ „Bemüht euch um die Gaben.“
    Ich habe diese Geschichte schon einmal erzählt – einige erinnern sich vielleicht. Ich war zwei Jahre lang Zweitpastor einer Gemeinde östlich von LA. Mein Pastor hieß Dan, seine Frau Nancy. Sie hatten einen etwa dreijährigen Sohn, Benjamin. An einem Sonntagabend predigte ich über die Geistesgaben. Ich kam zu einer Stelle, wo es heißt: „Streckt euch nach den Gaben aus“, und blieb an diesem Satz hängen. Ich sagte es immer wieder. Ich stand auf einer kleinen Bühne, es gab vielleicht 150 Sitzplätze. Ich lief hin und her und wiederholte zwei, drei Minuten lang: „Streckt euch nach den Gaben aus, streckt euch nach Gaben des Geistes aus.“ Ich spürte die Hand Gottes auf mir und wurde richtig kühn: „Streckt euch nach den Gaben aus, streckt euch nach den Gaben des Geistes aus, ihr müsst euch nach Gaben ausstrecken.“ Ich wiederholte es bestimmt 30-mal. Dann war es plötzlich vorbei, und ich predigte weiter. Am nächsten Abend waren Pastor Dan und seine Frau bei Gemeindemitgliedern zum Abendessen eingeladen.

    Nach dem Essen gingen die Kinder nach oben zum Spielen. Ein paar ältere Kinder öffneten das Fenster und kletterten aufs Dach. Der kleine Benjamin folgte ihnen, verlor das Gleichgewicht und stürzte herunter. Nancy stand gerade am Spülbecken und sah ihn direkt vor dem Fenster herabfallen. Sie schrie. Dan rannte raus. Er erzählte mir: „Mein Junge lag da – regungslos. Sein Arm war unnatürlich verdreht. Ich hob ihn hoch – er atmete nicht.“ Dann sagte Dan: „Bayless, ich hörte deine Stimme. ‚Streck dich nach den Gaben des Geistes aus, du musst dich nach ihnen ausstrecken.‘ Und aus meinem tiefsten Inneren rief ich zu Gott: ‚Herr, ich strecke mich nach den Gaben des Geistes aus. Ich will sie!‘“ Dann erzählte er weiter: „Plötzlich kam etwas vom Himmel – ging von meiner Schädeldecke durch meinen Körper, durch meine Füße und zurück durch meine Arme hinaus. Ich spürte, wie etwas von meinen Armen in meinen Sohn hineinfloss. Plötzlich öffnete er die Augen, sagte: ‚Hi, Papa‘, sprang aus meinen Armen, rannte ins Haus und spielte mit den anderen Kindern weiter. Kein blauer Fleck. Nichts.“ Verlangen, Ausstrecken und Beten liegt an dir. Ich bin jetzt seit fast 50 Jahren Christ – und ich bete immer noch regelmäßig um die Gaben des Heiligen Geistes. Ich glaube wirklich, dass wir eine große Endzeit-Ernte erleben werden, bevor Jesus wiederkommt. Aber wir werden sie nicht ohne die Gaben des Heiligen Geistes erleben.

    Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass die Gemeinde inmitten einer Flut übernatürlicher Ereignisse geboren wurde. Sie erlebte Heilungen, es geschahen Wunder, übernatürliche Dinge passierten. Das ist Gottes Vorbild für die Gemeinde in jeder Generation. Gott hat sich nicht verändert. Jesus ist derselbe Herr. Und wir haben denselben Heiligen Geist wie die Gemeinde in der Apostelgeschichte. Die Geistesgaben wirken, indem wir uns nach ihnen ausstrecken. Die Bibel sagt: Strebt nach den Gaben des Heiligen Geistes. Ich hoffe, du konntest heute etwas für dich mitnehmen, denn – wie ich am Ende gesagt habe – bin ich überzeugt, dass wir eine globale Endzeit-Ernte erleben werden, wie sie sich niemand vorstellen konnte. Aber Verkündigung und übernatürliche Ereignisse werden dabei Hand in Hand gehen. Ich bete, dass du mit mir Gott bittest, dass wir diese Gaben in Aktion sehen. Im Namen von Jesus.

     

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