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Die Kraft des Sauerteigs

Schon eine Prise von gutem oder schlechtem Sauerteig kann eine enorme Wirkung erzielen. Bayless Conley spricht in dieser Predigt über vier Arten geistlichen Sauerteigs, die Ihr Leben bereits gering dosiert nachhaltig beeinflussen.

Lerne, wie geduldete Sünde in der Kirche den moralisch guten Charakter beschädigt. Finde heraus, wie falsche Lehre und Heuchelei deinen Glauben madig macht und wie du dadurch anfälliger für Satans Angriffe wirst. Entdecke, wie du die Gute Nachricht von Jesus Christus so verbreiten können, dass die ganze Welt davon profitiert. Lerne, wie dein Einfluss als Christ entscheidend zunehmen kann – mit nur einer Prise guten Sauerteigs.

  • Heute möchte ich über Sauerteig sprechen. „Die Kraft des Sauerteigs“. Wenn Sie 2. Mose Kapitel 12
    lesen oder Lukas Kapitel 22 und andere Verse, werden Sie sehen, dass das Passahfest in der Bibel
    auch „Fest der ungesäuerten Brote“ heisst. Als die Israeliten aus Ägypten auszogen – und dieser
    Auszug deutet schon hin auf unsere Erlösung durch Jesus -, da geschahen mehrere Dinge: Sie
    schlachteten das Passahlamm, strichen das Blut an die Türpfosten und assen das Passahlamm. Als
    der Engel des Todes durch Ägypten zog, ging er an jeder Tür vorbei, die mit Blut bestrichen war. In
    dieses Haus kam der Tod nicht. So ist es auch mit unsrer Erlösung. Wir tragen das Blut des Lammes
    an unseren Herzen, und der geistliche Tod muss an uns vorbeigehen. Wir erhalten ewiges Leben und
    alles Gute, was damit verbunden ist. Doch das war nicht das Einzige, was am Passahfest geschah.
    Die Israeliten backten und assen auch ungesäuertes Brot und jeder Israelit musste das ganze Haus
    auf den Kopf stellen und jede Spur von Sauerteig daraus entfernen.

    Wir wissen, dass das Opferlamm ein Hinweis auf Christus ist. Er ist das Lamm, das als Opfer
    geschlachtet wurde. Christus, unser Passahlamm, wird für uns geopfert, sagt die Bibel. Doch wofür
    steht das ungesäuerte Brot? Bitte schlagen Sie in Ihrer Bibel 1. Korinther 10:16 auf.

    1. Korinther 10:16-17, dort steht:
    „Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus?
    Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein
    Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.“

    Dieses Brot steht für den Leib Christi, für uns als Gläubige. Aber wir sind nicht einfach nur Brot. Wir
    sollen ungesäuertes Brot sein. Sauerteig ist ein Backtreibmittel. Wenn es mit einem grösseren
    Teigklumpen vermischt wird, durchdringt es den ganzen Teig und verändert ihn. Wer von Ihnen backt,
    der weiss, dass Hefe auch ein Backtreibmittel ist. Das Wort Sauerteig hat auch eine Nebenbedeutung:
    ein Bestandteil, Zusatz oder Einfluss, der eine wesentliche Veränderung bewirkt, etwas, das die
    Sache, mit der es gemischt wird, schädigt oder verdirbt. Und ich möchte heute über vier verschiedene
    Arten von Sauerteig sprechen, von denen in der Bibel die Rede ist. Drei davon sind nicht positiv und
    eine ist sehr positiv. Wir beginnen im 1. Korintherbrief, Kapitel 5… Sauerteig, der unser Leben
    beeinträchtigen kann.

    Die erste Variante ist: offene, ungestrafte Sünde in der Gemeinde. Solche Sünde wird als Sauerteig
    bezeichnet. 1. Korinther 5:1-8. 1. Korinther 5, die Verse 1-8: Paulus schreibt hier an seine „Kinder im
    Herrn“, Menschen, die er für Jesus gewonnen hatte.

    1. Korinther 5:1-8
    „Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch ist, und zwar eine solche Unzucht, die selbst unter den
    Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau hat. Und ihr seid aufgeblasen (arrogant) und
    habt nicht etwa Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!
    Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geist anwesend, habe schon als Anwesender das
    Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat – wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn
    Jesus versammelt seid – einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum
    Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tage des Herrn. Euer Rühmen (euer
    Prahlen) ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Fegt
    den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch
    unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet. Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit altem
    Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der
    Lauterkeit und Wahrheit!“

    Dieser Mann, über den Paulus hier schreibt, lebt öffentlich mit seiner Stiefmutter zusammen und stellt
    seine Sünde in der Gemeinde zur Schau. Ob seine Stiefmutter nun von seinem Vater geschieden war
    oder verwitwet oder ob er sie seinem Vater, der noch lebte, einfach „ausgespannt“ hat, das steht hier
    nicht. Aber die Bibel äussert sich ganz eindeutig dazu.

    In 3. Mose 18:8 steht: „Du sollst auch nicht mit einer anderen Frau deines Vaters schlafen, denn auch
    damit entehrst du deinen Vater.“

    In 5. Mose 23:1 heisst es, „ein Mann darf eine Frau seines Vaters nicht heiraten; denn er darf das Bett
    seines Vaters nicht aufdecken.“

    In 5. Mose 27:20 steht: „Verflucht ist jeder, der mit der Frau seines Vaters schläft.“

    Und Paulus schreibt: „Diese Sünde gibt es nicht mal unter den Heiden!“ Die Gemeinde war in Korinth,
    der lasterhaftesten Stadt der antiken Welt. In der Antike wurden Prostituierte als „korinthische
    Mädchen“ bezeichnet. Jede Frau mit einem losen Lebensstil wurde „korinthisches Mädchen“ genannt.
    Es war ganz normal für jeden aufrechten Bürger, in Korinth in den Tempel zu gehen und anzubeten
    und dort Sex mit den Tempelprostituierten zu haben, mit männlichen und weiblichen. Doch sogar die
    Korinther, sogar die heidnische Welt, fanden diese Sünde abstossend. Es war sogar gegen das
    römische Gesetz, eine Beziehung mit der Frau des eigenen Vaters zu haben. Und Paulus sagt: „Man
    hört davon.“ Das griechische Wort, das hier steht, bedeutet, dass von etwas lang und breit berichtet
    wird.
    Innerhalb und ausserhalb der Gemeinde wusste jeder, was hier los war. Durch diese Sünde hatte die
    Gemeinde unter den Ungläubigen bereits ihre Zeugniskraft eingebüsst, weil niemand dagegen
    vorgegangen war. Alle wussten Bescheid: „Das ist die Gemeinde, wo sie… ihr wisst schon… ähm…“
    Dort lief Schlimmeres als in der ungläubigen Welt. Paulus tadelt sie für zwei Sünden: Erstens für die
    unzüchtige Beziehung selbst und zweitens dafür, dass die Gemeinde sie toleriert. Einige Kirchenväter
    waren der Ansicht, dass dieser Mann in der Gemeinde ein anerkannter Lehrer war und wegen seiner
    Redegewandtheit und Begabung waren die Leute bereit, über seine widerliche Sünde hinweg zu
    sehen.

    Leider erinnert uns das an einiges, was heute so in den Gemeinden passiert. „Sagt ja nichts gegen
    unseren geliebten Bruder. Wenn er predigen kann, ist es egal, ob er hier und da eine aussereheliche
    Affäre hat oder ob er seine Ehefrau wie einen Gebrauchtwagen gegen ein neueres Modell eintauscht.
    Er ist doch so begabt!“ Nein. Die Bibel lehrt uns genau das Gegenteil. In 1. Timotheus 3, wo es um
    Gottes Massstäbe für den Dienst in der Gemeinde geht, um Seine Massstäbe fürs Pastorenamt und
    jede Leitungsfunktion in der Gemeinde, nennt Paulus fünfzehn Kriterien.

    Eine davon ist die Begabung; derjenige muss lehren können. Die anderen 14 Kriterien betreffen alle
    den Charakter. Vierzehn betreffen den Charakter, eines die Begabung. Aber manchmal scheint das in
    der Gemeinde genau umgedreht zu sein. „Er oder sie ist begabt und redegewandt und kann die
    Massen begeistern, da achten wir nicht so auf den Lebensstil. Freunde, das ist nicht richtig. Ich sage
    es noch einmal: Das ist nicht richtig! Und sie hatten es nicht nur akzeptiert, sie prahlten auch noch
    damit! Paulus sagt: „Ihr seid arrogant! Euer Prahlen, euer Rühmen ist nicht gut.“ Andere Ausleger
    meinen, der Betreffende war vielleicht ein wohlhabender Mann und die Gemeinde war bereit, über
    alles hinwegzusehen, solange er weiterhin so grosszügige Spenden gab.

    Ich denke, die Gemeinde prahlte vielleicht damit, weil sie ihn für ein grosses Vorbild an christlicher
    Freiheit hielt. „Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz. Wir haben die Gnade. Wir brauchen das
    jüdische Gesetz nicht mehr. Schaut nur, wie tolerant wir sind!“ Verstehen Sie mich bitte nicht falsch.
    Ich möchte das ganz deutlich sagen: Jesus starb für alle. Jeder ist in Seinem Haus willkommen.
    Aber hier geht es nicht um jemanden mit einem verkorksten Leben, der zu Jesus kommt und um
    Vergebung bittet und seine Sünde loswerden will und Hilfe sucht. Hier geht es nicht einmal um
    Glaubensgeschwister, die gegen eine hartnäckige Sünde ankämpfen. Hier geht es um einen
    unbussfertigen Menschen, der mit seiner Sünde in der Gemeinde hausieren geht und die Gemeinde
    hat nichts dagegen getan. Und Paulus sagt: „Hört mal, diese Situation und dieser Mensch sind wie
    Sauerteig. Wenn ihr nichts dagegen tut, wird es auf die ganze Gemeinde übergreifen.“ Was sollten sie
    also dagegen tun? Welche Anweisung gibt Paulus? Schauen Sie, was am Ende von Vers 2 steht:
    „… damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte entfernt würde!“ Und weiter in Vers 13:

    „Die aber draussen sind, richtet Gott. Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“

    In der „Amplified Bible“ heisst es in Vers 2: „Entfernt ihn aus eurer Gemeinschaft und eurer Mitte“,
    und in Vers 13, auch in der „Amplified Bible“: „Schliesst ihn aus der Gemeinde aus.“

    Dazwischen stehen Verse, in denen Paulus sagt: „Ich bin im Geist bei euch.“ Das heisst, „Ihr seid nicht
    allein. Ich habe in dieser Sache bereits eine Entscheidung getroffen und ich stehe hinter euch. Ihr
    müsst ihn dem Satan ausliefern, damit seine sündige Natur vernichtet wird. Dazu wurde der
    Betreffende aus der Gemeinde ausgeschlossen, aus der christlichen Gemeinschaft, und der Welt
    ausgeliefert, die unter Satans Herrschaft steht. In 1. Johannes 5:19 lesen wir, dass die ganze Welt
    unter dem Einfluss des Bösen steht.

    Ich glaube, vielen Leuten ist nicht klar, dass die Zugehörigkeit zu einer Ortsgemeinde, zu anderen
    Christen, wie ein Schutzschirm ist. Aber so ist es. Die Gemeinde schliesst den Betreffenden aus, wie
    Paulus es angeordnet hat. Sicher ist das hart, aber man kann das nicht ignorieren. Und dieser Mann
    hat seine Sünde auch nicht eingesehen. Alle innerhalb und ausserhalb der Gemeinde wussten
    Bescheid. Er stellte seine Sünde einfach offen zur Schau. Die Gemeinde hätte darunter gelitten.

    Ich war einmal als Gastprediger in einer anderen Gemeinde, deren Pastor ich gut kenne. Er war oft
    unterwegs und hatte einen Stellvertreter, der oft predigte und eine führende Rolle in der Gemeinde
    spielte. Der Stellvertreter und seine Frau waren eng mit einem anderen Ehepaar befreundet. Und die
    beiden Paare stellten fest, dass sie die jeweils anderen Ehepartner haben wollten. Also tauschten sie
    die Partner, und zwar dauerhaft. Und während der Hauptpastor unterwegs war, verkündeten sie der
    Gemeinde: „Wir sind ja nicht mehr unter dem Gesetz. Wir sind unter der Gnade. Und wir haben
    wirklich das Gefühl, dass Gott uns zusammengeführt hat und wir sind Seelenverwandte.“ Sie sitzen
    also da in der Gemeinde, alle vier zusammen, aber die Männer haben die falsche Frau im Arm.
    Und die Kinder waren ja auch von dem Partnertausch betroffen. Der Hauptpastor kommt zurück,
    findet alles heraus und sagt: „Du kannst hier nicht mehr Pastor sein. Du bist deines Postens enthoben.
    Du musst Busse tun und deine Affäre aufgeben. Was du tust, ist falsch.“ Aber sie machten einfach
    weiter. Vielleicht ist ja inzwischen Schluss, aber so viel ich weiss, ist alles noch beim alten. Können Sie
    sich vorstellen, was passiert wäre, wenn die Gemeinde einfach weggeschaut hätte? Das wäre ein
    Freibrief für alle gewesen, einfach nach dem Lustprinzip zu leben, wenn sogar ihre Leiter so etwas
    taten und es noch zur Schau stellten und ihre Sünde nicht einsahen.

    Es ist schon einige Jahre her, da gab es in unserer Gemeinde einen Mann, mit dem ich ziemlich gut
    befreundet war. Er hatte eine Leitungsposition inne. Dann kam uns zu Ohren, dass er in ein paar
    krumme Geschichten verwickelt war. Seine Frau kam mit einigen anderen Gemeindemitgliedern zu
    mir und sagte: „Er nimmt unser ganzes Geld und gibt es für Kokain aus und verschwindet tagelang,
    und ich weiss nicht, wo er ist. Er lässt mich und die Kinder ohne Geld sitzen. Meine Kinder haben
    nichts zu essen.“ Und natürlich brodelte bald die Gerüchteküche in der Gemeinde. Also nahmen wir
    ihn beiseite und sagten: „Hör zu. Deine Frau war bei uns und hat uns alles erzählt. Auch andere Leute
    wissen davon. Deine Frau und Kinder haben nichts zu essen. Du verschwindest tagelang. Du nimmst
    Drogen.“ Und ich sagte: „Wir beide wissen, dass du noch andere Dinge tust, wenn du nicht nach
    Hause kommst. Deine Leitungsposition ist Geschichte. Du musst sie niederlegen. Aber wir wollen dir
    helfen, dein Leben in Ordnung zu bringen. Wir werden Rechenschaft von dir verlangen. Wir werden
    mit dir beten. Wir wollen dir helfen, deine Familie zu retten.“ Und er wurde wütend! „Wie könnt ihr es
    wagen, euch in mein Leben einzumischen? Das geht euch gar nichts an! Ihr seid bloss ein Haufen
    Diktatoren!“ Und er sagte eine Menge schlimme Dinge über mich und die Gemeinde und am Ende trat
    er aus der Gemeinde aus. Aber wir mussten so handeln, sonst hätte die ganze Gemeinde gelitten.

    Jahre später bekam ich einen Anruf von ihm. Er rief mich persönlich an und sagte: „Bayless, ich wollte
    nur danke sagen. Ich habe mein Leben in Ordnung gebracht. Ich habe Busse getan. Ich bin wieder mit
    Gott im Reinen und auf dem richtigen Weg.“ Und er sagte: „Der Anstoss, mein Leben in Ordnung zu
    bringen, war das, was ihr getan habt. Ihr hattet den Mut, mir entgegenzutreten.“ Er sagte: „Damals
    habe ich euch dafür gehasst, aber tief im Herzen wusste ich, dass ihr Recht habt. Das bin ich nicht
    losgeworden. Und deswegen habe ich Jesus mein Leben ganz neu anvertraut. Ich habe Busse getan
    und mein Leben in Ordnung gebracht. Dafür danke ich Gott!“

    Merken Sie sich diese Bibelstelle, wir kommen gleich darauf zurück und schlagen Sie 2. Korinther 2
    auf. Hier geht es um den Mann, den die Gemeinde ausgeschlossen hatte. Was passierte dann?
    Ob er krank wurde oder etwas anderes geschah, das wissen wir nicht, aber er tat Busse und kam
    zurück. Was die Gemeinde getan hatte, auch wenn es sehr hart aussah, half ihm zurecht. Paulus
    hatte gesagt: „Übergebt ihn dem Satan, damit seine sündige Natur vernichtet und er selbst gerettet
    werden kann, wenn der Herr wiederkommt.“ Wenn er so weitermacht, wenn er nicht umkehrt, dann
    nimmt das kein gutes Ende. Diese Sache wird böse enden. Sie sorgten sich um sein ewiges Leben.
    Und wissen Sie was? So schwer das sicher für die Gemeinde war, besonders für diejenigen, die ihn
    gut kannten, verhielten sie sich genau so und zwar geschlossen als Gemeinde. Und das hatte Folgen!
    Über den gleichen Mann schreibt Paulus in 2. Korinther 2:6.

    2. Korinther 2:6-8
    „Dem Betreffenden genügt diese Strafe von den meisten der Gemeinde, so dass ihr im Gegenteil
    vielmehr vergeben und ermuntern solltet, damit der Betreffende nicht etwa durch allzu grosse
    Traurigkeit verschlungen werde. Darum ermahne ich euch, zu beschliessen, ihm gegenüber Liebe zu
    üben.“

    Er hat Busse getan, er ist zurückgekommen und die Gemeinde zögert, ihn wieder aufzunehmen.
    Paulus sagte: „Nehmt ihn wieder auf. Ihr müsst ihm vergeben. Seid ihm wieder gut. Lasst ihn wieder
    an der Gemeinschaft teilhaben.“ Also nahm es ein gutes Ende. Sein Geist wurde gerettet für den Tag
    des Herrn Jesus.

    Nun schlagen Sie bitte wieder 1. Korinther 5 auf. Paulus schreibt nämlich noch weiter und sagt noch
    mehr in bezug auf das, wovon wir bisher gesprochen haben. Bitte lesen Sie Vers 9.

    1. Korinther 5:9
    „Ich habe euch in dem Brief geschrieben, nicht mit Unzüchtigen Umgang zu haben.“

    Die Amplified Bible übersetzt, „enge und regelmässige Gemeinschaft haben“. Das entspricht dem
    Originaltext besser. Also, „habt keine enge und regelmässige Gemeinschaft mit sexuell unmoralischen
    Menschen.“ Dann erklärt Paulus:

    1. Korinther 5:10
    „Nicht überhaupt mit den Unzüchtigen dieser Welt oder den Habsüchtigen und Räubern oder
    Götzendienern, sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen.“

    Denn die Welt ist voll von solchen Menschen. Wir waren früher doch auch so, und ich allen voran!
    Also sagt Paulus: „Ich sage ja nicht, ihr sollt keine Beziehungen haben, um Menschen für Christus zu
    gewinnen. Der Umgang mit den Menschen draussen in der Welt ist wichtig. Das habe ich damit nicht
    gemeint.“ Und dann wird er noch deutlicher. Er sagt: „Ich meine Folgendes:“ Schauen Sie in Vers 11:

    1. Korinther 5:11
    „Nun aber habe ich euch geschrieben, keinen Umgang zu haben (damit ist enger, regelmässiger
    Umgang gemeint), wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist oder ein Habsüchtiger
    oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit einem solchen
    nicht einmal zu essen.“

    Das müssen wir im Zusammenhang verstehen. Er spricht von einem Menschen, der all das tut,
    aber seine Sünde auf die leichte Schulter nimmt, arrogant damit umgeht, keine Busse tut. Derjenige
    sagt: „Ich bin doch Christ“. Er nennt sich nach Christus und trotzdem verhält er sich so oberflächlich
    und arrogant. Das meint Paulus hier. Er sagt: „Esst nicht mal mit so jemandem. Gebt euch nicht mit
    ihm ab. So jemand soll nicht euer bester Kumpel sein.“ Warum? Weil so etwas wie Sauerteig wirkt.
    Diese Einstellung wird auf euch abfärben, diese Gleichgültigkeit gegenüber Sünde und Arroganz
    wird sich bei euch einschleichen. Und meint nicht, das könne euch nicht passieren.

    Ich war gerade nach Oregon gezogen und wollte meine Klamotten in einem Waschsalon waschen.
    Ich hatte ein paar Jeans, auf die ich ziemlich stolz war. So was ist wichtig für einen Teenager. Auf
    meiner Jeans waren lauter Aufnäher, einer mit Micky Maus und dann noch viele andere. Wer aus
    meiner Zeit stammt, der wird wissen, wovon ich rede. Das war ein wichtiges Symbol. Meine langen
    Haare und die Flickenjeans. Niemand hatte mir gesagt, dass man ein neues rotes Hemd nicht
    mit ausgewaschenen alten Jeans in die Waschmaschine steckt. Aber die beiden gerieten zusammen
    in die Wäsche und sie hatten engen und ständigen Umgang. Und als ich die Jeans rausnahm, war die
    Farbe aus dem roten Hemd auf die Jeans übergegangen. Jetzt waren sie rosa. Das war eine Krise für
    einen Teenager! Pinkfarbene Jeans sind einfach nicht cool, jedenfalls damals nicht. – Harrison, in
    meiner Zeit hättest du Probleme gehabt. – Paulus redet hier von einem Menschen, der das alles nicht
    so ernst nimmt: Begehren und Gier und sexuelle Unmoral. Und derjenige ist uneinsichtig und
    nachlässig und arrogant. Wenn wir uns mit solchen Menschen abgeben, wenn wir regelmässige
    Gemeinschaft mit ihnen pflegen, wird diese Einstellung auf uns abfärben. Es wird passieren so wie
    beim Sauerteig. Paulus warnt uns davor.
    In 1. Korinther 15:33 heisst es: „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“

    Auch das Gegenteil ist der Fall. Guter Umgang stärkt gute Sitten und einen gottgefälligen Charakter.
    Jemand hat einmal gesagt: „Wähle deine Freunde gut aus; denn du wirst so werden wie sie.“
    Da ist was dran.

    Schlagen Sie bitte Matthäus 16 auf. Wir werden heute über eine zweite Art von Sauerteig sprechen.
    Matthäus 16 spricht vom Sauerteig der falschen Lehre. Matthäus 16, Vers 5.

    Matthäus 16:5-7
    „Als die Jünger ans andere Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.
    Jesus sagte zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!
    Da dachten sie bei sich: Das sagt er, weil wir kein Brot mitgenommen haben.“

    Gehen wir zu Vers 11.

    Matthäus 16:11-12
    „Wieso versteht ihr denn nicht, dass ich nicht vom Brot zu euch geredet habe? Hütet euch vielmehr vor
    dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

    Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sie sollten
    sich vor dem Sauerteig des Brots hüten, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.“

    Liebe Zuschauer, bitte passen Sie auf, wem Sie zuhören. Und achten Sie auf das, was Sie hören.
    Studieren Sie selbst die Bibel. Seien Sie mit der Bibel vertraut. Lesen Sie sie selbst, denn falsche Lehre
    wirkt wie ein Sauerteig. Und das kann ganze Kirchen und sogar Ihr Leben beeinflussen. Sie kann Ihren
    Glauben stehlen, Sie von Ihrer Gemeinde trennen und Sie anfällig für die Angriffe des Feindes machen.
    Ich lese aus den Sprüchen 19, Vers 27 aus der Living-Bible-Übersetzung. Da steht: „Höre nicht einer
    Lehre zu, die dem widerspricht, was wahr ist.“ Du sagst: „Ach, das wird mir schon nicht schaden.“
    Doch, wird es!

    Ich hatte mal einen Freund, der empfahl mir einen bestimmten Bibellehrer. Er sagte: „Bayless, er ist echt
    grossartig, hat eine ganz fundierte Lehre. Ich kann viel davon für meine eigenen Predigten verwenden.“
    Also sagte ich: „Okay.“ Damals gab es noch keine CDs, wir hatten nur Kassetten. Ich bestellte eine Serie
    Kassetten von diesem Mann und liess sie mir schicken. Das kostete 80 Dollar. Das war damals sehr viel
    Geld. Ich glaube, es waren zusammen 14 oder 16 Kassettenvorträge über den ersten Johannesbrief.
    Aber als ich mich bis zur vierten Kassette durchgekämpft hatte, schmiss ich alles in den Müll. Es war
    schwer für mich, ich hatte ja 80 Dollar dafür bezahlt. Aber ich wollte nicht, dass noch jemand die
    Kassetten hörte. Obwohl einiges, was er sagte, gut und er selbst auch ein brillanter Redner war, hat mich
    einiges an seinen Vorträgen sehr tief verletzt. Es war völlig konträr zu der Wahrheit, die ich bereits
    erkannt hatte. Um ganz ehrlich zu sein: Es dauerte zwei Wochen, bis ich das Gehörte wieder ganz los
    war. So tief hatte es mich getroffen. Zwei Wochen lang betete ich jeden Tag, damit dieser Sauerteig
    wieder aus meinen Gedanken verschwand. Dann rief ich meinen Freund an und sagte: „Wieso hast du
    mir diesen Mann empfohlen? Einiges von ihm war ja gut, aber anderes ganz furchtbar.“ Und er sagte:
    „Ja, ich weiss. Wenn ich seine Vorträge höre, dann versuche ich, das Schlechte auszublenden und nur
    das Gute mitzunehmen.“ Ich sagte: „Ich wünschte nur, du hättest mir das vorher gesagt, dann hätte ich
    nicht 80 Dollar ausgegeben!“ Es kann und wird Auswirkungen für Sie haben. 1136

    Lassen Sie uns zum Galaterbrief gehen. Galater, Kapitel 5. Hier schreibt Paulus an seine geistlichen
    Kinder. Er hatte die Gemeinde gegründet und die Menschen zum Glauben gebracht. Zu diesen
    Gemeinden, die Paulus gegründet hatte, kam eine Gruppe von Christen aus der Gemeinde in Jerusalem.
    Dort war Jakobus Pastor. Diese Gruppe wurde Judenmacher genannt. Es waren Christen, aber sie
    glaubten Folgendes: Jesus ist der Messias, aber um Christ zu werden, muss man sich erst zum
    Judentum bekehren. Man muss die jüdischen Speisevorschriften beachten, muss beschnitten sein und
    die jüdischen Gesetze befolgen. Nur über das Judentum gelangt man zum christlichen Glauben. Und so
    kamen sie in die Gemeinde der Galater und unterwanderten den jungen Glauben der Menschen. In
    dieser Situation schreibt Paulus an die Gemeinde der Galater, nachdem die Judenmacher sie während
    seiner Abwesenheit beeinflusst hatten. In Kapitel 5, Vers 7, sagt er:

    Galater 5:7-9
    „Es hat so gut mit euch angefangen! Wer konnte euch nur so beeinflussen, dass ihr der Wahrheit nicht
    mehr folgen wollt? Gott bestimmt nicht! Er hat euch ja auf diesen Weg des Glaubens geführt! Wie ihr
    wisst, genügt schon ein wenig Sauerteig, um den ganzen Teig zu durchsäuern.“

    Es braucht also nicht viel, nur ein bisschen. Er schreibt: „Ihr seid so gut gelaufen“ und zieht damit einen
    Vergleich zu den Olympischen Spielen, wo die Läufer nebeneinander auf der Bahn liefen. Die Frage „Wer
    hat euch aufgehalten?“ bedeutet im Griechischen wörtlich: „Wer hat euch aus der Bahn geworfen?“ Wer
    sich etwas im Sport auskennt, der weiss, dass es dazu nicht viel braucht. Wenn ein Läufer beim Sprint auf
    die Bahn eines anderen gerät, dann kann ihn schon die leichte Berührung mit der Ferse oder Ähnlichem
    sprichwörtlich aus der Bahn werfen. Bei den Olympischen Spielen passiert das immer wieder. Unsere
    Athleten verbringen Jahre mit der Vorbereitung und versuchen, für ihr Land eine Medaille zu gewinnen.
    Und dann gerät bei diesem grossen Ereignis jemand in ihre Bahn und sie stürzen. Sie fallen zu Boden und
    all ihre Hoffnung ist zerstört. Genau das beschreibt Paulus hier. Er schreibt: „… dass ihr der Wahrheit
    nicht mehr gehorcht.“ Wörtlich: „… nicht mehr an der Wahrheit festhaltet.“ Wie jemand, der gestossen
    wurde und zu Boden fiel. Alles, was ihm wichtig war, ist jetzt zerstört und auf dem Boden verstreut.
    Paulus sagt: „Solches Überreden kommt nicht von dem, der euch berufen hat.“ Ein wenig Sauerteig – nur
    ein bisschen Sauerteig, ein bisschen falsche Lehre kann Sie ganz massiv beeinflussen.

    Vor Jahren kam ein Mädchen in unsere Gemeinde. Für mich war sie eine echte Heldin. Sie war
    alleinerziehend und früher drogenabhängig gewesen. Sie kam in einer anderen Kirche zum Glauben,
    einer bibeltreuen Gemeinde, und war dann mit ihren Kindern hierher gezogen. Sie kam zu uns nach
    Cottonwood. Ihre Kinder gingen in den Kindergottesdienst, sie arbeitete hart und alles lief gut. Sie hatte
    eine gute Zukunft vor sich. Ich möchte in diesem Zusammenhang eben mal allen alleinerziehenden
    Müttern sagen: Wir finden euch wunderbar und ihr leistet wirklich Grossartiges! Ihr erzieht eure Kinder im
    Glauben und das ist ein wichtiger Dienst in Gottes Augen! Diese Frau liebte Gott von Herzen und obwohl
    der Familie ein Vater fehlte, wusste sie, dass Gott ihren Mangel ausfüllen würde. Alles lief so gut. Eines
    Tages gab sie mir ein Buch vom Pastor ihrer früheren Gemeinde zum Thema Glauben. Ein richtig gutes
    Buch, in keiner Weise extrem. Es war biblisch fundiert und handelte davon, Gott zu glauben und zu
    vertrauen. Ich las das Buch und sagte: „Das ist gut.“ Aber dann kam sie mit Leuten in Kontakt, die total
    gegen den Glauben waren. Für sie war schon das Wort Glauben anstössig. Wie schlimm, denn ohne
    Glauben kann man nicht errettet werden. Aus Gnade und durch Glauben sind wird errettet, nicht durch
    gute Taten. Hebräer 11, Vers 6 sagt: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.“ Ohne Glauben
    können Sie Gott nicht gefallen. In Hebräer 11, Vers 33 steht: „Durch Glauben erlangt man die
    Verheissungen Gottes.“

    Mir ist natürlich klar, dass man jede Aussage der Bibel ins Extreme kehren kann. Aber deshalb ist nicht
    die ganze Bibel falsch. Auf jeden Fall sagten ihr diese Leute: „Du musst dich vor den Gemeindeleuten in
    Acht nehmen! Und auch vor allen anderen, die von Gott sprechen. Halte dich fern von ihnen.“ Und so
    gelang es ihnen, einen kleinen Zweifel in ihr Herz zu säen. Dann kam sie nicht mehr in die Kirche und
    schrieb mir einen Brief. Sie schrieb: „Pastor Bayless, das Buch, das ich Ihnen gab, ist total falsch. Alles
    darin ist falsch.” Und sie fügte noch hinzu: „Und was Sie predigen, ist auch falsch.“ Sie ging nicht mehr
    zur Kirche. Sie heiratete einen Nichtchristen und nahm wieder Drogen. Es ging mit ihr immer weiter
    bergab. Ihr Leben brach zusammen. Irgendwann hat sie es dann wieder in den Griff bekommen. Aber 1136

    bedenken Sie, was dieses bisschen Sauerteig bei ihr bewirkt hat. Zuerst hatte sie den Verheissungen
    Gottes für ihr Leben geglaubt, obwohl ihre Situation nicht leicht war und alles gegen sie sprach. Aber sie
    wusste, dass sie Gott vertrauen konnte und Er ihr in jeder Lage Hoffnung gab. Das hatte sie schliesslich
    von ihrer Drogensucht geheilt und Türen geöffnet, die vorher verschlossen waren. Aber sie hat all das
    aufgegeben. Sie war so gut gelaufen und dann hat sie jemand aus der Bahn geworfen. Ein wenig
    Sauerteig reicht aus.

    Gehen wir zum 2. Timotheusbrief, Kapitel 2, Vers 14.

    2. Thimoteus 2:14
    „Erinnere sie daran und beschwöre sie vor Gott, dass sie nicht um Worte streiten, was keinen anderen
    Nutzen bringt als die Zuhörer zu zerstören.“

    Das Hören von falscher Lehre kann uns also zerstören. Weiter in Vers 15.

    2. Thimoteus 2:15-18
    „Bemühe dich darum, dich vor Gott als rechtschaffener und untadeliger Arbeiter zu erweisen, der
    das Wort der Wahrheit unverfälscht verkündet. Halte dich fern von ungeistlichem Geschwätz,
    denn das bringt die Menschen immer weiter von Gott weg. Und ihr Wort frisst um sich wie ein
    Krebs. Unter ihnen sind Hymenäus und Philetus, die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen,
    die Auferstehung sei schon geschehen, und die dadurch manche vom Glauben abbringen.“

    In einigen Übersetzungen steht, sie haben den Glauben der Menschen untergraben. Die Menschen sind
    also von dem Glauben abgekommen, dass Gott treu ist und Sein Versprechen hält. Warum? Wegen dem
    bisschen falscher Lehre.

    Aber was ist der Ausweg? Paulus schreibt: „Erweise dich vor Gott als ein rechtschaffener Arbeiter.“ Es
    gibt einen Grund, warum er das Wort Arbeiter im Zusammenhang mit dem Studieren der Bibel gebraucht.
    Sind heute zufällig ein paar Angler hier? Ich bin übrigens auch einer. Wir lieben es doch,
    Anglerzeitschriften zu lesen, habe ich recht? Geben Sie uns so eine Zeitschrift und eine Stunde ist
    schnell vorbei. Oder haben wir Golfspieler hier? Lesen Sie Golfzeitschriften? Oder den Sportteil der
    Zeitung? Vielleicht lesen Sie auch die ganze Zeitung eine Stunde lang oder noch länger. Und dann
    nehmen Sie Ihre Bibel und sagen nach zwei Minuten: „Wozu den ganzen Aufwand? Zwei Verse reichen
    doch.“ Warum ist das so? Weil wir uns in einem geistlichen Konflikt befinden, in dem der Feind uns davon
    abhalten will, das Wort Gottes in unser Herz aufzunehmen. Manchmal ist es richtig harte Arbeit, die Bibel
    zu lesen und zu studieren. Aber wir müssen fest entschlossen sein, die Wahrheit der Bibel selbst zu
    kennen, damit wir nicht auf falsche Wege geleitet werden und vom Sauerteig der falschen Lehre zu Fall
    gebracht werden. Können Sie das bestätigen?

    Gut. Dann gibt es noch eine dritte Art von Sauerteig. Insgesamt werde ich über vier Arten sprechen. Das
    sind die wichtigsten. Lukasevangelium, Kapitel 12. Ich möchte noch kurz über die dritte Art von Sauerteig
    sprechen, und das ist Heuchelei. Lukas 12, Vers 1:

    Lukas 12:1
    „Unterdessen waren Tausende zusammen gekommen, so dass sie einander bedrängten. Er
    wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das
    heisst vor der Heuchelei.“

    Scheinheiligkeit meint: Vorgeben, etwas oder jemand zu sein, das oder der man nicht ist. Das griechische
    Wort für Heuchelei kommt von einem Wort, das Bühnenschauspieler bedeutet. Ein Heuchler war ein
    Schauspieler, der im griechischen Theater der Antike eine Maske trug. Ich glaube, wir verstehen alle, was
    ein Heuchler ist.

    Ein Freund von mir war mal auf dem Weg zu einer Kirche, wo er einen Vortrag halten sollte. Er war noch
    nie dort gewesen. Er fuhr also mit seiner Familie im Auto dorthin. Damals gab es noch kein
    Navigationssystem. Also nahm er seinen Strassenatlas zur Hand. Das ist noch schlimmer, als wenn man 1136

    beim Fahren eine SMS schreibt. Er versuchte gleichzeitig die Karte zu lesen und auf die Strasse zu
    achten. Er schaltete die Innenbeleuchtung an und geriet dann etwas auf die Nebenspur. Der Mann in
    dem Wagen neben ihm fing an, wie wild zu hupen, machte sein Fenster auf und beschimpfte meinen
    Freund auf die übelste Weise. Dann bedrohte er ihn und seine Familie, fluchte heftig und fuhr dann mit
    voller Geschwindigkeit davon. Mein Freund fuhr langsam weiter und sagte nur: „Tut mir leid.“ Als er
    später bei der Kirche ankam und sein Auto geparkt hatte, kam er zur Eingangstür. Raten Sie mal, wer
    dort zur Begrüssung der Gäste stand? Ja, wirklich! Der Mann erkannte ihn nicht und sagte: „Bruder! Gott
    segne Sie! Schön, dass Sie da sind!“ Er umarmte ihn und küsste ihn sogar auf die Wange. Für so ein
    Verhalten haben wir ein Wort: Heuchelei. Heuchler geben vor, jemand zu sein, der sie nicht sind.

    Jesus sagte: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, vor der Heuchelei.” Die Pharisäer gaben vor,
    Gott zu lieben, aber in Wirklichkeit waren sie gierig nach persönlichem Gewinn und Anerkennung. Lesen
    Sie einmal Matthäus 23. Ich glaube, Jesus nannte die Pharisäer sieben Mal Heuchler. Das bezog sich auf
    ihre Gier und ihre religiöse Scheinheiligkeit. Wenn sie beteten und fasteten und den Armen Almosen
    gaben, dann taten sie es nur, um gesehen und bewundert zu werden. Er sagte: „Ihr seid wie übertünchte
    Gräber. Ihr seht von aussen hübsch aus, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.“

    Betrachten wir nun die enorme Kraft der Heuchelei und wie sehr sie selbst gute Menschen beeinflussen
    kann. Wir werden gleich hierher zurückkehren, aber jetzt schauen wir uns erst noch mal eine Stelle im
    Galaterbrief an, Kapitel 2. Wir beginnen mit Vers 11. Paulus schreibt hier:

    Galater 2:11-14
    „Als Petrus nach Antiochia kam, trat ich ihm Auge in Auge entgegen, denn er war schuldig
    geworden. Denn bevor einige von Jakobus kamen…“

    Jakobus war der Leiter der Gemeinde von Jerusalem, woher die Judenmacher kamen.

    „… bevor einige Männer von Jakobus kamen, hatte er gemeinsam mit den Heiden gegessen. Als
    sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum
    fürchtete. Und mit ihnen heuchelten auch die anderen Juden, so dass selbst Barnabas dazu
    verführt wurde, mit ihnen zu heucheln. Als ich aber sah, dass sie nicht richtig nach der Wahrheit
    des Evangeliums handelten, sagte ich zu Petrus öffentlich vor allen: Wenn du, der du doch ein
    Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu
    leben?“

    Paulus spricht dann weiter von der Errettung. Dass sie aus Gnade und durch Glauben geschieht, nicht
    durch gesetzliche Werke.

    Lassen Sie uns Petrus einmal näher betrachten. Die Gemeinde von Antiochien war eine heidnische
    Gemeinde und Petrus isst jetzt mit ihnen. Ich kann es nicht genau sagen, aber vielleicht haben sie
    Schweinekoteletts oder Schweinebraten gegessen. Keine Ahnung. Auf jeden Fall lief es nicht rein nach
    jüdischen Vorschriften. Und dann ruft jemand: „Die Leute aus Jerusalem kommen!“ Er liess wahrscheinlich
    sein Besteck fallen und ging weg vom Tisch, sodass die jüdischen Christen seiner Heuchelei glaubten.
    Und schon begann der Sauerteig zu wirken. Sie stellen sich alle zu ihm. Sogar Barnabas, der in
    Jerusalem Seite an Seite mit Paulus die Errettung aus Gnade durch Glauben und nicht durch Werke
    verkündet hatte. Dieses Vortäuschen war so stark, dass sogar Barnabas dadurch beeinflusst wurde.

    Liebe Zuschauer, seien Sie stets echt, ganz gleich, ob es um die Arbeit, Ihre Beziehungen oder Ihren
    Glauben geht.

    Ich erinnere mich noch, wie ich vor Jahren zu einem Vortrag von einem Mann ging, der damals sehr
    beliebt war und zu vielen Menschen im ganzen Land sprach. Er hatte, wie es schien, eine sehr
    ungewöhnliche Gabe. Er bekam sogenannte Worte der Weisheit, das ist eine der Geistesgaben. Gott gab
    ihm Wissen über Namen und Lebensumstände von Menschen und dann betete er für sie. Ich glaube,
    dass Gott so etwas tun kann und auch manchmal tut. Ich ging also zu diesem Vortrag und war total
    erstaunt. Sie liessen fünf oder sogar sechs Mal die Körbe für die Kollekte rumgehen. Vor einer dieser 1136

    Kollekten log er völlig unverschämt und sagte: „Gott hat mir gesagt, dass jeder hier, der mindestens $ 20
    in diese Kollekte geben wird …“ – das war ungefähr bei Kollekte Nummer 4 – „… in seinem ganzen Leben
    nie wieder Not haben wird.“ Und dann zitierte er diesen Vers: „Glaubet seinen Propheten, so wird es euch
    gelingen.“ Ich hätte mich fast über die Leute, die vor mir sassen, übergeben, als er das sagte. Aber
    irgendwie habe ich es durchgestanden. Es war natürlich alles Betrug und ging nur um seine persönliche
    Bereicherung. Einige Zeit später kam heraus, dass Leute aus seinem Team auf dem Parkplatz und vor
    dem Gebäude Leute ausgefragt hatten, um an diese persönlichen Informationen zu kommen. Sie
    schrieben es auf, gaben die Zettel seiner Frau und die gab ihm die Informationen über einen kleinen
    Empfänger weiter, den er im Ohr trug. Während seines Vortrags erhielt er also die Informationen von
    seiner Frau. Und er rief: „Julie, Julie Smith. Befindet sich in diesem Bereich eine Julie Smith?”
    „Ja! Das bin ich!” „Ihr Arzt heisst Dr., Dr. Simmt’s…“ „Ja!“ „Sie hatten einen Autounfall. Und sie wurden
    dabei an Ihrer rechten Hüfte verletzt …“ „Ja, genau! Genau!“ Dann betete er für sie und die Leute gaben
    natürlich viel Geld in die Kollekte.

    Irgendwann kam raus, dass das Ganze eine riesige Farce war. Was mich schockierte, war die Tatsache,
    dass das ganze Team in diese Lügen verstrickt war. Wie war es dazu gekommen? Aufgrund des
    Sauerteigs. Heuchelei ist ein Sauerteig.

    Ich bin mir sicher, dass einige von dem Team entsetzt waren, als sie erfuhren, dass hier Lügen im Spiel
    waren. Aber irgendwie wurden sie von diesem bösen Sog erfasst und mitgerissen. Nachdem alles
    aufgeflogen war, sagte der Sprecher dieses Dienstes sogar öffentlich: „Wir haben nie behauptet, dass es
    der Heilige Geist war. Wir haben auch nie gesagt, dass es sich um Worte der Erkenntnis handelt. Wir
    benutzen moderne Technik, um Prozesse zu vereinfachen und dem Dienst eine klare Struktur zu geben.“

    Was für eine Heuchelei und Betrug. Aber es zeigt uns die Kraft, die in dieser Art von Sauerteig steckt.
    Ob es also um Ihren Glauben oder Ihre Geschäfte geht, Ihre Freunde oder Ihre Kunden: Seien Sie immer
    ehrlich und aufrichtig. Vielleicht denken Sie jetzt: Aber die Leute werden mich nicht mögen. Sie werden
    sich wundern. Gott hat Sie ganz einzigartig gemacht und Sie müssen sich treu bleiben. Und Sie müssen
    ein Verfechter der Wahrheit sein. Tragen Sie keine Maske.

    Gut. Kommen wir jetzt zur vierten Art des Sauerteigs. Und das ist etwas Gutes. Schlagen Sie bitte das
    Lukasevangelium auf, Kapitel 13, Vers 20:

    Lukas 13:20-21
    „Und wieder sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie mit einem
    Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis er ganz
    durchsäuert war.“

    Das Reich Gottes arbeitet auch wie ein Sauerteig. Wenn wir das Evangelium verkünden, dann breitet es
    sich von einer zur anderen Person aus. Es verändert Familien und ganze Gesellschaften. Es kann
    Kulturen und Nationen verändern. Unterschätzen Sie nie die Kraft dieser kleinen Saat des Evangeliums,
    die Sie in einen Menschen investieren. Sie wird eine grossartige Ernte hervorbringen.

    Ich kannte eine Frau, die regelmässig von ihrem Mann aufs Brutalste geschlagen und misshandelt wurde.
    Und jedes Mal, wenn er ihr Blumen schickte, wurde sie starr vor Angst, denn sie wusste, er würde sie
    wieder schlagen. Die Vorankündigung, dass er sie wieder halb tot schlagen würde, waren Blumen – was
    für ein böser Mann. Er schlug auch ihre Kinder und gab ihnen oft nichts zu essen. In ihrer schlimmsten
    Verzweiflung rief sie Gott um Hilfe an und wurde errettet. Gott befreite sie aus ihrer Lage. Ihr Sohn und
    ihre Töchter kamen auch zum Glauben und die Kraft des Sauerteigs fing an zu wirken. Als ihr Sohn zwölf
    Jahre alt war, erzählte er im Park einem langhaarigen Drogensüchtigen von Gott, der auf der Suche nach
    der Wahrheit war. Dieser Mann war ich. Ich erzählte daraufhin all meinen Freunden von Gott und etwa
    die Hälfte von ihnen vertraute Gott ihr Leben an. Später gründeten wir die Cottonwood Gemeinde und wie
    bei einem Dominoeffekt wurden Menschen auf der ganzen Welt von Gott und Seiner Liebe angesteckt.
    Auch diese Menschen erzählen es weiter und so breitet es sich immer mehr aus. Es wirkt wie ein
    Sauerteig. Es ist wundervoll!

    Heute haben Sie das Evangelium gehört. Wie werden Sie damit umgehen?

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