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Was du aus meinem Scheitern lernen kannst

In dieser Episode öffnet Bayless Conley sein Herz und teilt die schmerzhaften Fehler und tiefen Lektionen, die er in seinem Leben erfahren hat. Dabei erzählt er auch eine ergreifende Geschichte von einem Moment, in dem er Gott ungehorsam war – und wie ihn das bis in die Tiefe seiner Seele berührte … Diese Predigt zeigt dir, wie du selbst in deinen eigenen Herausforderungen wachsen kannst. Lass dir diese Chance nicht entgehen und lerne, wie du durch Fehler stärker werden kannst.

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  • Hallo Freunde, schön, dass ihr dabei seid. Heute geht es um ein Thema, über das wir kürzlich schon mal gesprochen haben. Es geht darum, was ich in meinem Leben falsch und was ich richtig gemacht habe. Letztes Mal ging es vor allem um die Zeit in meinem Leben, in der ich nach Rettung Ausschau hielt. Ich wusste nicht, dass ich auf der Suche nach Jesus war, aber meine innere Leere war so groß wie der Grand Canyon. Ich habe viele Brunnen gegraben, die leer blieben, und bin in vielen Sackgassen gelandet – bis eines Tages in einem Park ein zwölfjähriger Junge zu mir kam und mir von Jesus erzählte. Das war das erste Mal, dass ich vom Evangelium hörte.

    Kurz darauf landete ich in einer kleinen Missionsgemeinde, wo ich Jesus mein Leben anvertraute und eine Beziehung mit ihm anfing, die bis heute tief und lebendig ist. Es ist jetzt schon viele Jahrzehnte her, dass ich Jesus als meinen Herrn und Retter gefunden habe. Kürzlich habe ich davon erzählt, was ich in meinem Leben falsch gemacht habe. Wenn du Jesus nicht nachfolgst, dann werde ich heute einiges sagen, das dir weiterhelfen wird. Wenn du Jesus nachfolgst, wenn du Christ bist und Jesus liebst, dann werde ich auch einiges sagen, das dir weiterhilft.

    In meinem Leben habe ich einiges falsch gemacht. Zum Beispiel habe ich mit Leuten Zeit verbracht, die einen schlechten Einfluss auf mich hatten. Wenn du dich mit den falschen Leuten umgibst, überschreitest du Grenzen, die du sonst nicht überschreiten würdest. In der Bibel steht in Sprüche 22,24-25:

    „Halte dich von einem zornigen Menschen fern und meide den Jähzornigen, damit du nicht wirst wie sie und dein Leben aufs Spiel setzt.“

    Deine Seele geht ein, wenn du dich mit den falschen Leuten umgibst. Auf manche von euch trifft das sicher zu. Ihr habt moralisch Grenzen überschritten. Ihr habt Dinge getan, die ihr eigentlich nie tun wolltet. Aber unter dem Einfluss von Freunden oder Bekannten ist es passiert. Wir haben kürzlich auch darüber gesprochen, wie wichtig Familie ist. Ich habe erzählt, wie ich durch meinen Stolz und schlechte Entscheidungen die Beziehung zu meiner Familie gekappt habe. Gott sei Dank hat Gott sie wiederhergestellt. Familie ist so wichtig. Heute möchte ich über etwas ganz Wichtiges sprechen. Über etwas, das ich auf meiner Reise falsch gemacht habe: Ich habe mir zu viele Sorgen darum gemacht, was andere über mich denken. Das ist reine Zeitverschwendung. In Sprüche 29,25a steht:

    „Sich vor Menschen fürchten bringt Gefahr.“

    Es kann buchstäblich gefährlich sein, wenn man sich zu sehr davor fürchtet, was andere über einen denken. Deinen Frieden findest du nicht in den Gedanken anderer Menschen. Saul hat ein Königreich verloren, weil er sich zu viele Gedanken um die Meinung anderer gemacht hat. Petrus verlor seinen Mut, Abraham verlor seine Frau, Herodes verlor seine Seele durch die Sorgen darum, was andere wohl denken könnten. In der Bibel lesen wir in Matthäus 14,9 über Herodes, dass er Johannes den Täufer ermorden ließ, weil er vor seinen Gästen nicht das Ansehen verlieren wollte. Er ließ Johannes den Täufer buchstäblich enthaupten, weil er sein Gesicht wahren wollte. Er fürchtete so sehr, in den Augen der anderen schwach zu erscheinen, dass er einen Mord beging.

    Heute schauen vielleicht auch einige aus dem Gefängnis zu. Diese Sendung wird in zahlreichen Ländern auch in Gefängnissen ausgestrahlt. Vielleicht schaust du auch über die Sozialen Medien oder auf anderen Wegen zu. Manche haben ihre Freiheit verloren, weil sie Angst davor hatten, was andere über sie denken. Sie wollten in den Augen anderer, vielleicht anderer Gangmitglieder, nicht schwach erscheinen. Also haben sie bei illegalen Aktionen mitgemacht, obwohl sie wussten, dass es falsch war. Sie wollten gar nicht dabei sein, aber der äußere Eindruck war ihnen zu wichtig. Deshalb haben sie gegen ihr Gewissen und gegen das Gesetz verstoßen und wurden erwischt und eingesperrt.

    Falls du gerade aus dem Gefängnis zuschaust, dann lass mich dir sagen: Du kannst äußerlich in Gefangenschaft und gleichzeitig innerlich frei sein. Der Apostel Paulus sagt: „Ich bin angekettet, aber das Wort Gottes lässt sich nicht in Ketten legen.“ Wenn du Jesus dein Leben gibst, kannst du genau dort Gutes bewirken, wo du gerade inhaftiert bist. Du kannst im Geist frei sein und dich auch in deiner Situation und deinen Umständen von Gott gebrauchen lassen.

    Wenn du als Christ Angst hast, was andere über dich denken könnten, kann dich das so sehr beherrschen und bremsen, dass du nicht mehr für Jesus einstehst oder dein Potenzial für ihn nutzt. Ich weiß, wovon ich rede, besonders als Teenager ging es mir so. Mir vorzustellen, was andere wohl denken, hat mich beherrscht und ausgebremst und ich habe nie so gelebt, wie ich hätte leben sollen. Als Christen werden wir Jesus nie so bekennen können, wie wir sollten, wenn wir uns sorgen, wie andere uns wahrnehmen. Wenn andere meinen, wir wären einseitig oder engstirnig und nicht so offen und tolerant, wie man sein sollte, dann lasst uns lesen, was Paulus in Galater 1,10 schreibt:

    „Wie ihr seht, geht es mir nicht darum, Menschen zu gefallen! Nein, ich versuche, Gott zu gefallen. Wollte ich noch Menschen gefallen, wäre ich kein Diener von Christus.“

    Du kannst Jesus nicht dienen, wenn du dir Sorgen machst, was andere über dich denken. Mach dir lieber Gedanken, was er über dich denkt, und gehorche seinem Wort.

    Das waren Fehler, die mich im Leben einiges gekostet haben. Mit der Sorge, was andere über mich denken, hab ich mir im Leben tatsächlich etliche Probleme eingehandelt. Aber schauen wir uns an, was ich auf meinem Weg, auf der Suche nach Gott und nach Antworten richtig gemacht habe. Ein Punkt ist: Ich habe mir immer den Hunger nach der Wahrheit bewahrt.

    Hier ist eine Geschichte, die das ein wenig illustriert. Einmal habe ich mit einem Freund eine Rucksacktour unternommen. Als Junge war ich oft mit meinem Vater unterwegs und später als Teenager und junger Mann mit meinen Freunden. Wir packten unsere Rucksäcke, nahmen Essen und unsere Angelruten mit und wanderten in die Berge – manchmal für eine Woche, manchmal für zehn Tage, manchmal nur für drei. Einmal bin ich mit einem Freund zu einer Dreitagestour losgezogen. Ich sagte zu ihm: „Lass uns diesmal kein Essen mitnehmen. Machen wir es spannender.“ Vielleicht hatte er zu viel Angst, was ich über ihn denken könnte. Jedenfalls ließ er sich überreden.

    Wir zogen also los, schlugen unser Lager auf und gingen an eine Stelle, wo wilde Äpfel wuchsen. Aber es waren keine Äpfel an den Bäumen. Das kam überraschend. Dann suchte ich die Brombeerbüsche, aber es wuchsen auch keine Brombeeren. Ich dachte: „Naja, immerhin gibt es Forellen.“ Wir angelten und angelten. Und schließlich fingen wir kleine Forellen. Etwa so groß. Immerhin. Mein Freund fing eine und ich fing eine. Kleine Dinger. Und wir hatten solchen Hunger! Er fragte: „Was machen wir damit?“ Ich sagte: „Wir schnitzen uns Stöcke.“ Ich holte mir einen grünen Stock, spitzte ihn an, nahm die Forelle aus, spießte sie durch das Maul auf den Stock und hielt sie über das Feuer. Mein Freund sah mir zu, merkte aber nicht, dass ich einen grünen Stock genommen hatte. Seiner war ganz trocken. Er spitzte ihn an, nahm seine Forelle aus und machte alles genau wie ich. Aber als er seinen Stock über das Feuer hielt, fing er Feuer, weil er so trocken war. Seine kleine Forelle fiel ins Feuer. Er versuchte sie noch herauszuholen und verbrannte sich die Finger. Der kleine Fisch war verloren. Meiner war inzwischen perfekt gebraten. Er sah zu meiner Forelle und sagte: „Du wirst sie wohl mit mir teilen müssen.“ Jeder bekam etwa einen Bissen. Das war alles.

    Am nächsten Tag angelten wir den ganzen Tag, fingen aber nichts mehr. Am dritten Tag hatten wir unglaublichen Hunger. Wir waren zwei Teenager und uns knurrten wirklich die Mägen. Aber es gab nichts. Wir versuchten sogar, Vögel mit Steinen abzuschießen, um sie zu braten. Aber wir schafften es nicht. Dann unternahm ich eine kleine Wanderung und kletterte auf einen Felsen. Da oben fand ich eine Dose Frühstücksfleisch. Manche sagen, das ist gar kein richtiges Fleisch. Da ist so viel anderes zugesetzt. Als Kind gab es das manchmal zu Hause, aber mein Fall war es nie. Außerdem sah diese Dose so aus, als wäre sie 1939 einem Bergarbeiter aus der Tasche gefallen. Sie hatte Dellen, wirkte aufgebläht und war rostig. Das Etikett hatte sich schon fast aufgelöst. Aber ich konnte noch erkennen, was es war. Ich nahm die Dose mit und rief: „Wir sind gerettet!“ Dann kletterte ich zurück in unser Lager. Ich sagte: „Guck mal, was ich gefunden habe!“ Es war das Beste, das ich je in meinem Leben gegessen habe. Seither hatte ich es allerdings nie wieder. Was ich damit sagen will: Wir hatten Hunger. In Sprüche 16,26 steht:

    „Es ist gut, wenn ein Arbeiter Hunger hat; denn sein leerer Magen treibt ihn an.“

    Hier geht es um körperlichen Hunger, aber es gibt auch einen geistlichen Hunger. Und mein Hunger nach geistlichen Dingen, nach der Wahrheit, war noch viel größer als mein Hunger in der kleinen Geschichte. Er war hundert Mal so groß.

    In der High School habe ich mal einen Fortgeschrittenenkurs für Algebra und Trigonometrie belegt. Ich weiß nicht mehr, wie ich da reingeraten bin, aber ich weiß noch, dass ich in diesem Kurs saß und dachte: „Wozu soll das gut sein?“ Ich weiß, dass es Menschen gibt, die höhere Mathematik in ihrem Beruf brauchen – und ihr seid ein großer Segen. Aber für mich war das nichts. Das lag vor allem daran, dass ich in meinem Leben nach Antworten suchte, selbst in der High School.

    In diesem Kurs schrieben wir einen Test mit etwa dreißig Fragen. Sie zu beantworten, würde ungefähr eine Stunde dauern. Und so schrieb ich einfach irgendwas hin. Ich las mir nicht mal die Fragen durch, sondern dachte mir einfach Antworten aus. Unter den Test schrieb ich an den Lehrer: „Das ist Zeitverschwendung. Es verschwendet meine und Ihre Zeit.“ Darunter schrieb ich allen Ernstes: „Sind Sie zufrieden mit Ihrem Leben? Ist das alles, worum es in Ihrem Leben geht?“ Ich malte ein großes Fragezeichen dazu, ging zum Lehrertisch, legte mein Blatt darauf und verließ den Raum. Die anderen Schüler arbeiteten alle noch fleißig.

    Am nächsten Tag rief mich der Lehrer nach vorn und sagte: „Bayless, kannst du mit ins Lehrerzimmer kommen?“ Ich sagte: „Klar.“ Es waren noch ein paar andere Lehrer da. Sie schauten sich den Test an und sagten: „Wir verstehen, dass das nicht dein Ding ist. Danke für die kurze Notiz.“ Mein Lehrer sagte: „Ab jetzt kommst du während der Mathestunde hierher ins Lehrerzimmer. Du nimmst dir den Lappen und wischst damit alle Folien ab. Du bestehst den Kurs und brauchst nicht mehr am Matheunterricht teilzunehmen.“

    Und so lief es, bis der Kurs zu Ende war. Zwei, drei Monate vielleicht. Jeden Tag während der Mathestunde ging ich ins Lehrerzimmer und wischte die Folien ab. Und ich bekam dafür tatsächlich eine Eins. Das hatte ich gar nicht erwartet. So kam ich in der High School zu einer Eins im Fortgeschrittenenkurs für Algebra und Trigonometrie – fürs Folienabwischen. Falls du nicht weißt, was ich für Folien meine: Früher gab es Overhead-Projektoren. Man legte Folien darauf, die man mit einem abwaschbaren Stift beschrieb, und dann wurde das als Bild an die Wand geworfen. Anschließend wischte man die Folien wieder ab und benutzte sie erneut. Aber wie gesagt, schon in der High School dachte ich: „Das reicht mir nicht. Das Leben muss aus mehr bestehen als Zahlen.“ Ich suchte und suchte und kämpfte mich durch und suchte weiter, bis ich es fand – oder vielmehr: bis er mich fand. Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. In Psalm 107,9 steht:

    „Denn er versorgt die Durstigen und gibt den Hungrigen reichlich zu essen.“

    Jesus sagt in Matthäus 5,6:

    „Glücklich sind die, die nach Gerechtigkeit“ … oder: nach Gerechtigkeit vor Gott … „hungern und dürsten, denn sie werden sie im Überfluss erhalten.“

    Vielleicht hast du auch eine Sehnsucht nach etwas, das weder durch Nahrung noch durch Kunst oder Literatur gestillt werden kann – so wunderbar all das auch ist. Wissenschaft, Philosophie, Beziehungen – nichts kann diese Sehnsucht stillen. Jeder Mensch hat diesen Hunger. Manche übertünchen ihn, andere stapeln alles Mögliche darauf, um das tiefe Grummeln des Hungers nicht zu hören. Aber jeder hat diesen Hunger. Wenn du beiseiteräumst, was du darauf gestapelt hast, wirst du feststellen, dass er noch da ist. Wenn du eine echte Sehnsucht hast und dich nicht mit irgendeinem Ersatz zufriedengibst, dann wird Gott Himmel und Erde in Bewegung setzen, damit du die Wahrheit über seinen Sohn erfährst.

    Vielleicht spürst du diesen tiefen Hunger nach der Wahrheit, seitdem du denken kannst. Andere würden es bei dir nie vermuten, weil dein Leben ganz schön wild ist oder du bestimmte Pfade eingeschlagen hast oder bestimmte Entscheidungen getroffen hast. Aber tief in dir spürst du diesen Hunger. Du suchst nach der Wahrheit. Und du kannst denken, was du willst, aber Gott hat den Hunger in deinem Herzen gesehen und dich dazu gebracht, mir gerade zuzuhören. Er liebt dich. Und er möchte, dass du ihn kennenlernst.

    Als ich bei Jesus andockte, war dieser Hunger sofort gestillt. Jesus sagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer von mir isst, wird nie mehr Hunger leiden.“ Damit ist gemeint, dass wir nach nichts anderem mehr suchen müssen. In ihm finden wir alles. „In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“, heißt es in der Bibel. Jesus ist der Anfang, die Mitte und das Ende. In ihm findest du alles, was du im Leben brauchst. In ihm findest du dein Ziel und deinen Platz im Leben. In dieser Hinsicht war mein Hunger also gestillt. Aber ein anderer Hunger ist geblieben: Ich wollte immer mehr über ihn lernen. In der Bibel steht in 1. Petrus 2,2b:

    „Verlangt nach der reinen Milch des Wortes, damit ihr durch sie wachst.“

    Wer mit Jesus unterwegs ist, sollte weiterwachsen wollen. Und damit zum nächsten Punkt, den ich im Leben richtig gemacht habe: Als ich die Wahrheit kannte, habe ich keine Kompromisse mehr gemacht. In Sprüche 23,23 steht:

    „Suche die Wahrheit und gib sie niemals preis.“

    Gib sie nie preis. Es wird Herausforderungen geben. So wie bei den drei hebräischen jungen Männern, zu denen König Nebukadnezar sagte: „Wenn ihr euch nicht vor der goldenen Statue verbeugt, werfe ich euch in den Feuerofen.“ So etwas kann passieren. Aber wenn du dich weigerst, dich zu verbeugen, wird Gott dafür sorgen, dass du nicht verbrennst. Damit sage ich nicht, dass es keine Prüfung oder Verfolgung geben kann. Wenn du das erlebst, entscheide dich dafür, keine Kompromisse einzugehen.

    Im biblischen Buch der Offenbarung steht, dass die Gläubigen den Teufel durch das Blut des Lammes und durch ihr standhaftes Bekenntnis überwanden. Manche kennen diesen Teil des Verses. Aber das ist nur die erste Hälfte. Im zweiten Teil heißt es: „Und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod.“ Das heißt, sie waren bereit, für Jesus zu sterben. Der erste Teil des Verses funktioniert nicht ohne den zweiten. Es geht um die innere Haltung, Jesus nie aufzugeben, selbst wenn es uns alles und jeden kostet, der uns lieb und teuer ist. Und das ist etwas, das ich richtig gemacht habe.

    Kommen wir zum dritten Punkt, den ich zum größten Teil richtig gemacht habe. Ich habe den Ball nicht jedes Mal ins Tor versenkt, es ist mir nicht immer gelungen. Aber meistens habe ich den Eindrücken gehorcht, die mir der Heilige Geist gegeben hat. Das hatte ich mir fest vorgenommen. Lesen wir aus Jesaja 50 die Verse 4 und 5. Sie sprechen prophetisch über Jesus und über uns:

    „Gott, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich weiß, wie ich den Müden ermutigen kann. Morgen für Morgen öffnet er mir das Ohr, damit ich höre, wie ein Jünger hört. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet und ich lehnte mich nicht auf und habe mich gestellt.“

    „Der Herr hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich andere ermutigen kann.“ Wie ermutigen wir die Müden? Wie ermutigen wir andere? Durch die richtigen Worte im richtigen Moment zur richtigen Person und auf die richtige Weise. Gott wird uns zeigen wie. Der Heilige Geist legt uns etwas aufs Herz, das wir anderen sagen können, wenn sie müde sind, wenn sie am Boden liegen, wenn sie Unglück und Prüfungen erleben oder wenn sie ermutigt werden müssen. Gott sucht nach Menschen, durch die er sprechen und die richtigen Worte weitergeben kann. Und wenn er mir „das Ohr geöffnet“ hat, wenn ich diese leise Stimme gehört habe, dann habe ich mich „gestellt“, wie es in der Bibel heißt. Gott möchte dich gebrauchen, um zu anderen zu sprechen. Allerdings war das Ergebnis nicht immer so, wie ich es mir gewünscht habe. Es war nicht immer alles klasse. Die Verse 4 und 5 in Jesaja 50, die wir gelesen haben, sprechen prophetisch über Jesus. Sehen wir uns im nächsten Vers – Vers 6 – an, was Jesus erlebte, weil er dem Heiligen Geist gehorchte und die Worte aussprach, die der Geist ihm eingab. In Vers 6 steht:

    „Ich habe meinen Rücken denen entgegengehalten, die mich schlugen und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen.“

    Nur weil du Gott gehorchst, heißt das nicht, dass es immer gut aufgenommen wird. Ich erinnere mich an einen ganzen Wohnwagen voller Hippies, der eines Tages hinter einem Supermarkt stand. Ich war noch ein ganz junger Christ und hatte den Eindruck, der Heilige Geist sagt mir, ich solle mit ihnen reden. Also ging ich hin, fing ein Gespräch an und tatsächlich bin ich in meinem ganzen Leben nie mehr so beschimpft worden wie an diesem Tag. Sie schrien mich an, verspotteten mich und lachten mich aus. Aber bis heute bin ich überzeugt, dass der Heilige Geist mir gesagt hatte, dass ich mit ihnen reden soll und mir die Worte dazu geschenkt hat. Es endete nicht so, wie ich es gern gehabt hätte. Aber ich habe mein Bestes getan, um Gott zu gehorchen.

    Wie gesagt, ich habe es meistens geschafft, aber nicht immer. Einmal war ich mit meiner Frau unterwegs, als wir noch nicht lange verheiratet waren. Wir gingen in eine Schneiderei, weil ich einen Mantel abgegeben hatte, um die Ärmel verlängern zu lassen. Ich habe ziemlich lange Arme, deshalb muss ich Mäntel meist anpassen lassen. Ich war schon öfter bei diesem Schneider gewesen. Er war ein großer, breiter Kerl, die Sorte Mensch, die einem Furcht einflößen kann. Meine Frau und ich gingen also hinein, um meinen Mantel abzuholen. Der Schneider stand in seinem Laden und rauchte Zigarre. Sämtliche Kleidung im Laden würde nach Zigarrenrauch riechen, aber das kümmerte ihn nicht. Dann fing er an, vor meiner Frau zu fluchen. Der Mann war wirklich einschüchternd. In dem Moment spürte ich deutlich, wie mir der Heilige Geist sagte, dass ich ihm von Jesus und seiner Erlösung erzählen sollte. Aber das tat ich nicht. Ich habe mich dem nicht gestellt – vermutlich, weil er so bedrohlich wirkte. Er war viel größer als ich und rauchte Zigarre und fluchte. Wir holten einfach den Mantel ab und gingen wieder zum Wagen zurück. Als ich meiner Frau die Autotür öffnete, spürte ich noch einmal deutlich die Aufforderung zurückzugehen und mit ihm zu reden. Aber ich ließ es bleiben. Ich stieg ins Auto und dann verschwand der Eindruck. Ich dachte nicht mehr daran, bis am nächsten Morgen meine Mutter anrief.

    Sie fragte: „Hast du schon gehört, was mit dem Schneider passiert ist?“ Ich sagte: „Nein.“ Ich weiß gar nicht, wie sie so schnell davon erfahren hatte, aber sie erzählte mir: „Als er heute Morgen um acht in seinen Laden kam, hatte er einen Herzinfarkt und war tot.“ Ich blickte auf meine Hände und sah das Blut dieses Mannes an meinen Händen kleben. Das ist sicher nicht die Sünde, die nicht verziehen werden kann, also ging ich zu Hause auf die Knie, tat Buße und betete: „O Gott, es tut mir so leid. Ich hoffe, du hast jemanden gefunden, der gehorsamer war als ich. Hätte ich gewusst, dass er nur wenige Stunden später in der Ewigkeit sein würde, hätte ich meine Furcht überwunden und mit ihm gesprochen. Es tut mir so leid.“ An diesem Tag beschloss ich, jedem noch so kleinen Eindruck zu folgen, egal, wo ich bin oder um wen es geht. Und soweit ich weiß, habe ich dieses Versprechen bis heute gehalten.

    Ich ende mit dieser Geschichte aus einem bestimmten Grund: Keiner weiß, wie lange er noch Zeit hat. Unser irdisches Leben ist kurz. Bald stehst du vor der Ewigkeit. Wenn du Jesus noch nicht zum Herrn und Retter deines Lebens gemacht hast, dann komm heute zu ihm! In der Bibel steht: „Heute ist der Tag der Rettung. Wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“ Wenn Gott jetzt zu dir spricht, dann bitte Jesus, in dein Leben zu kommen. Erkenne ihn als Herrn an. Er wird zu dir kommen, dich verändern und dein Leben umkrempeln.

    Ich würde mich freuen, von dir zu hören. Schreib mir eine E-Mail oder einen Brief. Ich würde gern deine Geschichte hören und ob diese Sendung dir geholfen hat. Gib dein Bestes, wenn der Heilige Geist dich auffordert, mit Menschen zu sprechen, die er dir über den Weg schickt. Bring das richtige Wort im richtigen Moment auf die richtige Weise der richtigen Person. Gott segne dich.

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