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Zehn Gebote für die Ehe 6/7 – Janet und Bayless Conley

„Bis dass der Tod uns scheidet» mag einem manchmal wie ein schwer einzuhaltendes Versprechen erscheinen, wenn man nicht versteht, wie Gott sich die Ehe gedacht hat.

Obwohl es Gottes Plan ist, dass es Mann und Frau in der Ehe gut gehen soll, passiert das nicht einfach automatisch. An einer guten Ehe muss man arbeiten.

In dieser fünfteiligen Serie erkunden Bayless und Janet Conley, was die Bibel über die Ehe sagt und geben uns persönliche Einsichten aus ihren über 25 Jahren Erfahrung weiter. Wir lernen etwas über die spezifischen Rollen, die Gott sowohl dem Mann als auch der Frau zugedacht hat und erfahren, wie man Gottes Gebote anwenden kann, um unsere Ehen zu stärken und besser führen zu können und vieles mehr!

  • BAYLESS CONLEY: Hallo, wir sind’s, Bayless und Janet Conley, und unser Thema ist wieder die Ehe. Schatz, wir sind schon fast 30 Jahre verheiratet!

    JANET CONLEY: Eine lange Zeit.

    BAYLESS CONLEY: Stimmt. Man könnte es sogar ein Wunder nennen, dass Janet so lange bei mir geblieben ist. Ich weiss nicht… eine Ehe kann gut sein oder sie kann schlecht sein. Wir hatten eine gute Ehe und haben dafür auch einiges getan. Was meinst du, ist das, was wir über die Ehe zu sagen haben, nützlich für unsere Zuschauer?

    JANET CONLEY: Klar. Es begeistert mich, wenn nicht nur ich, sondern auch andere Menschen in ihre Ehe investieren. Denn starke Familien machen ein Zuhause stärker, sie machen Gemeinden stärker und sie machen die Gesellschaft stärker.

    BAYLESS CONLEY: Also hören Sie gut zu, selbst wenn Sie alleinstehend und nicht verheiratet sind, wenn Sie geschieden sind, wenn Sie glücklich oder unglücklich verheiratet sind. Sie können auch heute etwas aus Gottes Wort mitnehmen. Gott segne Sie.

    Okay. Kommen wir zum letzten Gebot.

    2. Mose 20:17:
    „Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind (oder seinen Mercedes, sein Motorrad oder seinen Jet-Ski) noch seinen Esel, noch irgendetwas, was deinem Nächsten gehört.“ Nicht begehren. Das ist wichtig in einer Ehe. Seien Sie nicht unzufrieden mit dem, was Sie haben und was Gott Ihnen gegeben hat. Machen Sie nicht das, was Sie nicht haben, zum Mittelpunkt Ihres Lebens. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie haben und womit Gott Sie und Ihren Ehepartner gesegnet hat. Lernen Sie, die Stärken Ihres Partners zu schätzen.

    Vielleicht denken Sie, dass bestimmte Dinge in der Ehe oder im Leben von anderen ganz fantastisch sind: „Die anderen haben einen Jet-Ski und einen Geländewagen und dieses und jenes Auto und sie ist so hübsch und er ist so gut aussehend.“ Und dabei stecken die anderen vielleicht bis zum Hals in Schulden oder ihre Ehe ist kaputt. Vielleicht ist er ein übler Schürzenjäger und sie ist eine ganz alberne Person, die kein Hirn im Kopf hat. Und wenn Sie in dieser Beziehung wären, würden Sie denken: „O Gott, was habe ich mir da nur angetan?“ Begehren Sie nicht. Vergleichen Sie nicht. Jetzt würde ich gern Janet auf die Bühne bitten. Wir werden hier oben ein bisschen umbauen und dann möchten wir ein paar Minuten anhand des Hohelieds in der Bibel über die Ehe sprechen. Wenn Sie noch ein bisschen mehr verkraften können… wir werden noch ein paar Minuten über Beziehungen reden. Du siehst gut aus.

    JANET CONLEY: Danke.

    BAYLESS CONLEY: Ich möchte für ein paar Minuten zum Hohelied Salomos kommen. Das ist ein Buch über romantische Liebe und Ehe. Es lässt sich auf Gott und Israel deuten, auf Christus und die Gemeinde, aber hauptsächlich geht es um romantische Liebe im Kontext der Ehe.

    Es zeigt, was Gott sich für die Ehe gedacht hat. Es zeigt, dass Intimität und Sexualität in der Ehe reich, aufregend und erfüllend sein sollen. Die Sprache dieses Buches ist sehr poetisch und voller tiefer Symbolik und man kann eine ganze Menge daraus lernen. Das beginnt schon in Kapitel 1. Schlagen Sie das bitte einmal auf, Hohelied 1. Dort ist die Rede von dem jungen, wunderschönen sulamithischen Mädchen. Das war ein Mädchen vom Land, das auf Salomos nördlichen Weinbergen gearbeitet hatte und es geht um die Liebe zwischen ihr und König Salomo. Ab Kapitel 2 des Hohelieds finden wir dann einige praktische Ratschläge für die Ehe. Wir haben heute leider nicht genug Zeit, um so in die Einzelheiten zu gehen, wie wir es gern würden. Einige Dinge sind uns aber doch wichtig geworden, die wir nützlich finden, und die möchten wir Ihnen gern weitergeben. Zunächst Hohelied 2:3-4
    „Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den anderen Männern. Ich begehre in seinem Schatten zu sitzen, seine Frucht schmeckt meinem Gaumen köstlich. Er hat mich ins Weinhaus geführt, das mit einem Banner der Liebe geschmückt ist.“

    Erstens: Schämen Sie sich nicht, in der Öffentlichkeit Ihre Liebe und Zuneigung zu Ihrem Ehepartner zu zeigen. Ein Banner ist etwas, das offen für alle sichtbar dargestellt wird. Jeder kann sehen, was es aussagt. Das sulamithische Mädchen spricht hier über ihre Beziehung zu Salomo. Und sie sagt: „Er hat mich ins Weinhaus geführt.“ Alle sind dort und „es ist mit einem Banner der Liebe geschmückt“. Die „Living Bible“ übersetzt Vers 4 so: „Er bringt mich in die Festhalle und jeder kann sehen, wie sehr er mich liebt.“ Salomo hielt seine Liebe zu seiner Braut nicht geheim. Sein Handeln machte deutlich, dass er sie liebte. In 1. Mose 26 ist von Abimelech, dem König der Philister, die Rede. Ihm wurde klar, dass Isaak mit Rebekka verheiratet war, als er sah… die alte Übersetzung gefällt mir… wie er mit ihr koste. In einer neueren Übersetzung heisst es, er war zärtlich mit ihr. Er scherzte mit ihr und küsste sie und umarmte sie und spielte mit ihr, wie Männer es in einer gesunden Ehebeziehung mit ihren Frauen eben tun.

    Wir sind fast 27 Jahre verheiratet, und unsere Kinder sehen ständig, wie ich Janet küsse. Das mache ich seit 27 Jahren. Eine Weile fanden sie das vermutlich schrecklich und dachten wohl eher „Iiih!“ Aber ich halte Händchen mit meiner Frau. Ich küsse sie gern. Wir „knutschen“ zwar nicht vor den Kindern herum, aber wir küssen uns und sind zärtlich zueinander und ich nehme Janet gern in die Arme. Damit sind unsere Kinder aufgewachsen. Und für mich ist das die normalste Sache der Welt und genau das wird auch im Hohelied herausgestellt. In Vers 6 im gleichen Kapitel heisst es: „Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf und sein rechter umfängt mich.“ Männer, halten Sie Ihre Frau fest im Arm! Das ist wichtig. Janet, wie wichtig ist es für eine Frau, dass ihr Mann sie in die Arme nimmt und zärtlich zu ihr ist?

    JANET CONLEY: Das ist sehr wichtig. Wenn er seine Arme um mich legt, dann bedeutet das für mich einfach ein Stück Sicherheit. Ich glaube, Männer sind von Gott dazu geschaffen, die Familie zu führen. Sie sind ein bisschen wie der Kapitän eines Schiffs. Das Schiff ist auf dem Meer und vielleicht gibt es einen Sturm und der Kapitän kommt an Deck und sagt, dass alles in Ordnung ist und dass alles gut wird. Alles okay. Und das gleiche Gefühl habe ich, wenn er seine Arme um mich legt. Alles wird gut und ich spüre Ruhe und Sicherheit und ich glaube, das ist wirklich sehr wichtig. Und wissen Sie, wenn man schon eine Weile verheiratet ist, dann muss man sich manchmal daran erinnern, sich noch zu umarmen und zu küssen, denn es kann schon passieren, dass man einander für selbstverständlich nimmt, so: „Ach, ich weiss doch, dass er mich liebt, und ich liebe ihn. Das wissen wir einfach.“ Aber nehmen Sie seine Hand. Legen Sie Ihre Hand auf sein Bein. Mein Mann lässt sich gern von mir den Kopf streicheln. Wenn Sie fernsehen, dann halten Sie doch Händchen oder…

    BAYLESS CONLEY: Ich muss… seien Sie einfach kreativ.

    JANET CONLEY: Rückenmassage…

    BAYLESS CONLEY: In Hohelied 2:8 steht etwas sehr Interessantes: „Horch, mein Geliebter! Siehe, da kommt er, springt über die Berge, hüpft über die Hügel. Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, da steht er vor unserer Hauswand, schaut durch die Fenster herein, blickt durch die Gitter.“

    Sie ist hinter einer Wand und er schaut hinein. Er springt über Berge und Hügel. Hier geht eine Person einer anderen nach und überwindet dabei Berge und Hügel, aber die Mauer ist unüberwindbar. Sehr interessant. Die Person hinter der Mauer muss aus eigenem freien Willen hervorkommen. Schauen Sie einmal, was er zu dem Mädchen hinter der Wand sagt. Er ist über Berge und Hügel gegangen, um zu ihr zu gelangen, doch jetzt steht er vor einer Barriere. In Hohelied 2:10 heisst es:

    Hohelied 2:10
    „Mein Geliebter erhebt seine Stimme und spricht zu mir: Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!“ Komm hinter der Mauer hervor. Lesen wir weiter ab Vers 11.

    Hohelied 2:11-14
    „Denn siehe, der Winter ist vorbei, die Regenzeit ist vorüber, ist vergangen. Die Blumen zeigen sich im Lande, die Zeit des Singens ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube lässt sich hören in unserm Land. Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Reben, die in Blüte stehen, geben Duft. Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Meine Taube in den Schlupfwinkeln der Felsen, im Versteck an den Felsstufen, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süss und deine Gestalt anmutig.“

    Er wünscht sich direkte Kommunikation. Er sagt: „Bitte komm hinter deiner Mauer hervor. Der Winter ist vorüber, der Regen hat sich verzogen. Die Schwierigkeiten, wegen derer du die Mauer aufgebaut und dich dahinter verzogen hast, sind vorbei. „Bitte komm hinter deiner Mauer hervor. Der Winter ist vorüber, der Regen hat sich verzogen. Die Schwierigkeiten, wegen derer du die Mauer aufgebaut und dich dahinter verzogen hast, sind vorbei. „Hey, der Winter ist vorbei. Okay, in der Vergangenheit ist manches schiefgelaufen, aber das ist vorbei. Ich bin über Berge und Hügel gekommen und habe mein Bestes gegeben, um dich zu erreichen. Aber du musst hinter deiner Mauer hervorkommen. Wenn wir die Probleme überwinden wollen und wenn es besser werden soll, musst du zum Gespräch bereit sein.“

    Vielleicht ist heute jemand hier, der in einer früheren Beziehung oder in einer früheren Ehe verletzt wurde. Vielleicht waren Sie mit einem Idioten verheiratet, der Sie misshandelt und sitzen gelassen hat. Jetzt sind Sie wieder verheiratet, doch Ihr neuer Partner muss immer noch für das bezahlen, was Ihr Expartner Ihnen angetan oder versäumt hat. Und jetzt ist da eine Mauer – „Okay, bis hierher und nicht weiter lasse ich dich in mein Leben.“ Vielleicht ist die Mauer unsichtbar, aber sie ist genauso real wie dieser Tisch hier. Dinge aus der Vergangenheit können eine Mauer bilden… der Regen und der Winter sind vergangen.

    Ich erinnere mich an Freunde von uns… das alles kam einmal in einem Gespräch mit ihnen zur Sprache. Sie war schon einmal verheiratet gewesen mit einem gewalttätigen Junkie, der sie dann verliess. Jahre später heiratete sie einen wunderbaren Mann, der Gott liebte, aber ihre Ehe hatte einen toten Punkt erreicht. Sie kamen zu uns und er hatte vorher zu mir gesagt: „Bayless, ich versuche sie zu lieben, aber irgendwie wirkt sie kalt. Und ich kann sie immer nur bis zu einem bestimmten Punkt erreichen.Das wirkt sich auch auf unsere Sexualität aus und auf jeden anderen Bereich unseres Lebens.“ Wir sprachen miteinander und schliesslich sagte sie: „Wisst ihr was? Ich kann einfach nicht vertrauen. Mein erster Mann hat mich im Stich gelassen und mich misshandelt und mit den kleinen Kindern sitzen lassen und ich war am Boden zerstört.Und es fällt mir einfach schwer… ich weiss, das ist nicht mein Exmann. Er ist ein anderer Mann. Aber es fällt mir schwer, ihn in mein Leben zu lassen.“

    Er sagt also: „Komm raus. Lass uns miteinander reden.“

    Nur so lassen sich die Probleme lösen. Und ich vermute, dass heute auch einige Menschen hier sind, die mit unsichtbaren Mauern in ihren Beziehungen zu kämpfen haben. Janet und ich haben uns heute darüber unterhalten. Was würdest du dazu sagen?

    JANET CONLEY: Eigentlich nur eines: Sie sind die einzige Person, die hinter dieser Mauer hervorkommen kann. Mein Partner, Ihr Partner, kann Ihnen nicht helfen… also, er kann Ihnen schon helfen, aber er kann Sie nicht hinter der Mauer hervorholen. Diese Entscheidung müssen Sie treffen. Es ist so, wie es in Vers 10 heisst. Achten Sie auf die Formulierung. Dort heisst es: „Mein Geliebter erhebt seine Stimme und spricht zu mir: Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!“

    Ich denke, die Worte von ihrem Mann, ihrem Partner, ihrem Geliebten, waren bestärkend und ermutigend und liebevoll. Und weiter: „Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Der Winter ist vorbei. Alles ist anders. Das ist eine neue Situation.“ Was er sagt, ist einfach sehr ermutigend. Und ich glaube, das bedeutet sehr viel. Wenn Sie an Epheser 5 denken… wir haben schon einige Male darüber geredet, wie wichtig Worte für eine Frau sind. Und diese Worte sind ermutigende, liebevolle und bestärkende Worte.

    Ich glaube, das kann helfen, um jemandem Mut zu machen, hinter seiner Mauer hervorzukommen. Sagen Sie: „Komm. Der Regen ist vorbei. Die Dinge haben sich geändert. Ich bin nicht wie dein Vater. Ich bin nicht wie dein Ex.“

    Dabei muss ich an meinen eigenen Vater denken. Ich hatte einen wunderbaren Vater, der sehr gut für uns sorgte. Er arbeitete sehr hart. Er war ein moralischer, aufrichtiger Mensch. Er hielt sein Wort. Aber er war ein bisschen kritisch und vielleicht ein wenig kalt. Und als wir heirateten, traute ich mich manchmal nicht, Dinge zu sagen oder zu tun, damit ich bloss nicht kritisiert werde oder er womöglich unzufrieden mit mir ist. Und so ähnlich ist es hier. Der Mann sagt: „Der Winter ist vorbei. Ein neuer Tag ist angebrochen. Alles ist anders. Unser Leben muss weitergehen. Komm.“ Liebevolle, bestärkende Worte. „Komm. Gehen wir. Wir können das hinter uns lassen. Der Winter ist vorüber. Lass uns vorwärts gehen.“ Ich denke, Worte, besonders Worte an eine Frau, können viel dazu beitragen, jemandem hinter seiner Mauer hervorzuhelfen.

    Das gefällt mir. Ich glaube, er sah ihr Potenzial und hat ihr Potenzial aus ihr herausgeholt. „Weisst du was? Es ist ein neuer Tag. Du kannst das. Komm schon. Gehen wir.“ Und… komm mit…

    BAYLESS CONLEY: Das ist gut. Es hilft nicht viel, auf die Mauer einzuhämmern. Dann zieht sich der andere meist noch weiter zurück. Ich glaube auch, dass es wichtig ist, den anderen zu bestärken und zu versuchen, ihn hervorzulocken. Und wenn Sie derjenige hinter der Mauer sind und vielleicht Ihren Partner für die Sünden eines anderen büssen lassen – kommen Sie raus. Wie gesagt, das betrifft jeden Lebensbereich. Wenn es irgendwo eine Mauer gibt, dann können Sie sogar sexuell intim mit Ihrem Ehepartner sein und er oder sie wird die Mauer trotzdem spüren und dann wird Ihnen sehr viel entgehen, nämlich der Reichtum und die Fülle, die Gott uns für unser Leben schenken will. Das alles
    wird dann unterdrückt oder verhindert. Also möchten wir Ihnen Mut machen.

    Männer, wenn Ihre Frau hinter der Mauer ist, oder Frauen, wenn es Ihr Mann ist, dann haben Sie Geduld. Beten Sie. Durch Gebet ändern sich Situationen. Und bemühen Sie sich, ermutigende Dinge zu sagen. Und wenn Sie selbst der- oder diejenige hinter der Mauer sind, dann kommen Sie heraus. Wenn das Leben für Sie weitergehen soll, dann müssen Sie wieder vertrauen lernen. Und Verletzungen lassen sich nicht vermeiden. Sie gehören zum Leben dazu. Janet und ich tun uns auch manchmal weh, selbst wenn wir das nicht wollen. Manchmal erfüllen wir die Erwartungen des anderen nicht. Aber das gehört zum Menschsein dazu. Niemand ist vollkommen, aber wir geben uns Mühe.

    JANET CONLEY: Mir ist ganz wichtig, was Bayless auch schon gesagt hat… seien Sie wirklich geduldig, denn manches ändert sich nicht über Nacht. Aber liebevolle Worte… die Bibel sagt: Die Liebe hört niemals auf. Und liebevolle Worte verändern das Herz eines Menschen. Er schöpft wieder Hoffnung, dass er es schaffen kann und kann weitergehen. Also ermutigen Sie Ihren Partner und geben Sie nicht auf. Lassen Sie Ihren Partner wissen, dass Sie ihn nicht aufgeben. Und was die Liebe zu einem Menschen betrifft, gefällt mir gut, wie die Message Bible Epheser 5:1-2 überträgt. Dort geht es um Gottes Liebe zu uns. Das ist wunderschön formuliert; ich möchte es einfach einmal vorlesen. Epheser 5:1-2 aus der Message Bible. „Seine Liebe war nicht zurückhaltend, sondern extravagant. Er hat nicht geliebt, um etwas von uns zu bekommen, sondern uns alles von sich selbst zu geben.“ Und ich glaube, wenn wir so lieben, wird die Liebe nie vergehen. Was in einem Menschen steckt, der Schatz in jedem Menschen, wird am Ende durch Liebe und Ermutigung zutage treten.

    BAYLESS CONLEY: Das ist gut. Der nächste Vers ist sehr wichtig, besonders in dem Zusammenhang. In Hohelied 2:15 heisst es:
    „Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben! Denn unsere Weinberge stehen in Blüte.“

    Kennen Sie die Redewendung: „Kleine Füchse verderben den Weinberg“? Dieser Satz stammt aus der Bibel und dort ist vor allem die Ehe damit gemeint. In Psalm 128:3 steht: „Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern deines Hauses.“

    Das ist der Kontext hier. Und wir können die kleinen Füchse nur fangen, wenn wir hinter der Mauer hervorkommen und offen und ehrlich und direkt miteinander kommunizieren. In der Regel sind es nicht die grossen Dinge…, obwohl das auch sein kann, aber oft sind es nicht die grossen Dinge, die eine Ehe zerstören. Oft sind es die kleinen Dinge, die man nie richtig klärt… die kleinen Dinge, die sich aufstauen und die nie geklärt werden, die zu Verbitterung und Groll führen. Das Problem im Weinberg war, dass ein grosser Fuchs hochspringen und die Trauben fressen konnte.
    Die kleinen Füchse konnten die Trauben aber nicht erreichen, die weiter oben am Weinstock hingen. Was nun die kleinen Füchse machten, wenn sie in den Weinberg kamen, war, den unteren Teil des Weinstocks abzufressen, bis die Pflanze umknickte. Und dann konnten sie die Trauben fressen.

    Wo nicht ein grosser Fuchs den Weinstock beschädigen konnte, tat es ein kleiner. Das trifft auch auf die Ehe zu. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die nicht geklärt werden, die Bereiche in unserem Leben, die Widersprüche, die Dinge, die wir einfach nur übertünchen und nicht ändern. Die können an einer Ehe zehren. Und, Janet, ich habe dich gebeten, ein paar „kleine Füchse“ aufzuzählen, die du gern erwähnen würdest. Nimm nicht meine „Füchse“ als Beispiel, okay? Nur ganz allgemeine Füchse.

    JANET CONLEY: Allgemeine Füchse… so, so… ich weiss noch, einmal… also, eigentlich war es mehrmals. Aber als unsere Kinder noch klein waren, musste nach dem Abendessen immer viel erledigt werden: abwaschen, die Kinder baden und ins Bett bringen und so weiter. Und wenn ich die Küche aufräumte, dachte ich oft: „Warum macht er denn die Kinder nicht bettfertig? Er sitzt doch bloss da und schaut fern.“ Und… ich weiss, Sie kennen das überhaupt nicht.

    BAYLESS CONLEY: So weit habe ich nicht gedacht. Tut mir leid.

    JANET CONLEY: Warte mal, ich erzähle die Geschichte… also, mit der Zeit wurde ich wirklich ärgerlich: „Warum kann er denn nicht… ich will doch auch zu einer menschlichen Zeit ins Bett. Kann er mir nicht einfach helfen?“ Man könnte natürlich anfangen, die Schranktüren zuzuknallen und ein bisschen Lärm zu machen. Vielleicht kommt er ja drauf, dass man Hilfe braucht. Aber eines Abends dachte ich mir: „Vielleicht sollte ich ihn einfach fragen.“ Also meinte ich: „Könntest du mir helfen? Vielleicht kannst du Rebekah und Spencer baden, während ich die Küche aufräume.“ Und er sagte: „Klar, kein Problem!“ Der Gedanke war ihm einfach nie gekommen.

    BAYLESS CONLEY: Da wäre ich nie draufgekommen.

    JANET CONLEY: Wissen Sie, wir Frauen sind darauf angelegt, anderen zu helfen. „Wie kann ich dir helfen? Was kann ich tun?“ Männer sind zum Führen gemacht und denken nicht so sehr an die Details, sondern ans grosse Ganze. Wir alle wollen doch rechtzeitig ins Bett. Für mich wäre es normal zu denken: „Wie kann ich dir helfen?“ Aber Männer sind etwas anders veranlagt. Also fragen Sie einfach und schauen Sie, was passiert. Ich weiss nicht, wie Ihr Mann reagiert, aber…

    BAYLESS CONLEY: Ich verstehe immer noch nicht, was das Problem war. Wir hatten einen Dreijährigen und einjährige Zwillinge…

    JANET CONLEY: Es gab viel zu tun. Ich will nur sagen… es könnte etwas mit den Kindern sein, das Sie ärgert. Aber reden Sie darüber. Ich habe ihn einfach gefragt. Die Kommunikation war wichtig.

    Die „kleinen Füchse“ könnten aber auch in anderen Dingen bestehen. Wenn Sie die nicht klären, werden aus den kleinen Dingen grosse Dinge. Sie sind ständig präsent und ungeklärt und deswegen ärgern Sie sich immer wieder darüber. Und es wird immer mehr. Ich meine, vielleicht geht es darum, wofür er Geld ausgibt. Oder vielleicht ärgern Sie sich über etwas anderes. Oder darüber, wie er das Toilettenpapier aufhängt. Manchmal denkt man: Spielt das wirklich eine Rolle? Aber wissen Sie was? Wenn man es auf eine bestimmte Art und Weise aufhängt, kann man Toilettenpapier sparen. Wie dem auch sei… vielleicht geht es um die Kindererziehung. Vielleicht ist er strenger mit den Kindern oder
    nachsichtiger und das ärgert Sie. Ab und zu kommt es zur Sprache, aber Sie diskutieren nicht darüber… oder vielleicht doch und es führt immer nur zu Konflikten und Sie erreichen nie eine Übereinkunft. Also ist es sehr wichtig, sich mit den kleinen Dingen, die den Weinberg verderben können, auseinanderzusetzen und sie auszudiskutieren. Das ist vielleicht manchmal unangenehm oder verunsichernd, wie ich schon erklärt habe. Aber nehmen Sie sich die Zeit. Und wenn Sie darüber sprechen, versuchen Sie, einander zu verstehen. Sagen Sie nicht: „Du hast recht und ich unrecht“ oder „Ich habe recht und du nicht.“ Versuchen Sie, einander zu verstehen. Versuchen Sie, eine einvernehmliche Position zu finden. Und wenn Sie dann darüber reden, können Sie eine Lösung finden, die aus der Perspektive von beiden gut ist. Sie haben seine Sicht der Dinge gehört und er hat Ihre Sicht der Dinge gehört. Warten Sie aber nicht darauf, dass der andere aufhört zu reden, damit Sie Ihre Meinung sagen können. Hören Sie einander zu und entwerfen Sie dann einen gemeinsamen Plan, wie Sie das Problem bewältigen wollen. Lassen Sie die Sache nicht einfach schwelen.

    BAYLESS CONLEY: So ist es! Und ich bin nachsichtiger mit den Kindern. Heute sind sie alle erwachsen, aber ich war immer nachsichtiger mit den Kindern als Janet. Das war eines von den Dingen, über die wir reden mussten. Einiges war kein grosses Problem, aber wenn Sie nicht darüber sprechen, wird nach und nach Groll daraus. Sogar etwas wie das Aussehen kann ein „kleiner Fuchs“ sein. Ich meine, wir werden älter. Ich sehe nicht mehr genau wie der Bayless aus, den sie vor fast 27 Jahren geheiratet hat. Ich habe nicht mehr so viele Haare… wir haben uns verändert. Wir sind älter. Aber wir ähneln immer noch den Personen, die wir vor 27 Jahren geheiratet haben.

    JANET CONLEY: Du siehst prima aus!

    BAYLESS CONLEY: Danke, Schatz. Und vielleicht spielt es bei Ihnen überhaupt keine Rolle, wenn Sie sich völlig gehen lassen. Aber sprechen Sie wenigstens darüber. Wenn Sie es immer nur in sich hineinfressen und nichts sagen und dann ein Groll daraus wird, kann auch dieser kleine Fuchs den Weinberg Ihrer Ehe verderben. So verrückt es auch klingt, aber selbst Mundgeruch kann eine Ehe ruinieren. Sie sagen nie etwas darüber, denken aber immer: „Warum macht er denn nichts dagegen?“ Sagen Sie’s ihm! Kaufen Sie ihm Mundwasser, was weiss ich. Tun Sie was! Wenn einer immer nur redet und nie zuhört, dann unterbrechen Sie ihn. So etwas kann ein kleiner Fuchs sein oder zum Beispiel zu viel Fernsehen. Die kleinen Füchse verderben den Weinberg. Und wenn Sie sich nicht mit den kleinen Dingen auseinandersetzen und darüber reden, kann Groll daraus werden. Selbst wenn es etwas ist, über das Sie nach der Diskussion denken: „Mensch, es war dumm von mir, mich darüber aufzuregen.“ Sprechen Sie trotzdem darüber, sonst geben Sie dem Teufel nur unnötigen Spielraum. Dann wird eine ganz kleine alberne Sache viel grösser als sie je hätte werden dürfen. Deshalb ist es wichtig zu lernen, miteinander über solche Dinge zu sprechen.

    BAYLESS CONLEY: Vielleicht kennen Sie folgende Situation: Sie hören einen Rat aus Gottes Wort für Ihre Ehe oder einen anderen Lebensbereich so wie in dieser Sendung und denken dann: Das ist so belanglos und ziemlich schwach im Vergleich zu meinem Problem. Jesus hat dazu einmal gesagt: „Das Wort Gottes ist wie ein Samenkorn, wie ein Senfkorn, wie das allerkleinste Samenkorn.“ Aber Er erklärte: „Wenn es ausgesät wird, wächst es und wird grösser als alle anderen Kräuter und wächst zu einem Baum heran, in dem die Vögel ihre Nester bauen können.“ Ich will damit sagen: Neben Ihrem Problem – ob es nun ein Eheproblem ist oder etwas anderes – kann das Wort Gottes anfangs, wenn Sie es hören, so klein und bedeutungslos wirken wie dieses kleine Senfkorn. Aber wenn Sie es aussäen, wenn Sie es in die Tat umsetzen, wenn Sie es in den Boden Ihres Herzens säen und es glauben, dann fängt es an zu wachsen. Es wird gross werden und jedes Problem überschatten und überwinden. Liebe Freunde, Gottes Wort hat Kraft. Wenden Sie es heute auf Ihr Leben an.

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