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Vom Teufel gefangen, von Jesus befreit

Die geistliche Welt ist gar nicht so kompliziert: Es gibt Mächte, die stehlen, töten und zerstören wollen; und es gibt Gott, der Sie mit einem Leben im Überfluss voll Freiheit und Sieg segnen will. Bayless Conley zeigt Ihnen die wichtigste Grundlage, in der Sie Ihre Hoffnung und Ihren Glauben verwurzeln können, damit Sie ein siegreiches und wertvolles Leben voll Wachstum und Freude führen können!

  • Jesus ist der Retter. Aber Er ist auch ein wunderbarer Befreier und Heiler. Darüber werden wir heute sprechen, über Befreiung und Heilung. Und wenn Sie von körperlicher Krankheit gefesselt sind, möchten Sie vielleicht hören, was die Bibel dazu zu sagen hat. Denn das kann Ihr ganzes Leben verändern. Jesus der Heiler. Jesus der Befreier. Und Jesus der Retter.

     

    Schlagen Sie bitte Ihre Bibel auf, und zwar im Lukasevangelium, Kapitel 11. Ich beginne heute unsere Serie über Heilungen mit dem Lukasevangelium. Das ist besonders interessant, weil Lukas von Beruf Arzt war. Er war ein Arzt, der zum Nachfolger von Jesus wurde. Und deshalb berichtet Lukas über die Heilungen und Wunder von Jesus anders als die anderen Verfasser der Evangelien: Er beschreibt die Krankheiten nämlich im Detail, so wie ein Arzt es tun würde. Und manchmal gebraucht er medizinische Begriffe, um diese Krankheiten zu beschreiben. In dieses Thema steigen wir also heute ein. Doch zu Anfang möchte ich mit uns beten.

     

    Vater, wir kommen jetzt vor Dir zur Ruhe und bitten Dich, zu uns zu sprechen. Dein Wort soll für unser Gewissen und unser Leben die höchste Autorität sein. Herr, bitte lege uns Dein Wort offen. Wir möchten Täter Deines Wortes sein und nicht nur gute Zuhörer. Und, Jesus, vor allem beten wir, dass Du verherrlicht wirst und dass Dein Name gross wird und dass Du Dich uns zu erkennen gibst. Wir beten in Deinem grossen Namen, Jesus. Amen.

     

    Also, Lukasevangelium, Kapitel 11, Vers 14:

     

    Lukas 11:14

    „Und er trieb einen Dämon aus, der stumm war. Es geschah aber, als der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme; und die Volksmengen wunderten sich.“

     

    Hier heisst es ausdrücklich, dass ein böser Geist die Sprechfähigkeit dieses armen Menschen beeinträchtigte, sodass er stumm war. Matthäus beschreibt in seinem Evangelium die Situation etwas genauer; er sagt, dass der Mann nicht nur stumm, sondern auch blind war. Sobald Jesus den bösen Geist ausgetrieben hatte, konnte der Mann sprechen und sehen. Doch dann,

     

    Lukas 11:15

    „Einige aber von ihnen sagten: Durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.“

     

    Hier behaupten einige, Jesus würde die Menschen durch die falsche Macht heilen und die Dämonen durch die falsche Macht austreiben. Und Vers 17:

     

    Lukas 11:17-20

    „Da er aber ihre Gedanken wusste, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus gegen Haus entzweit, stürzt ein. Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, dass ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.“

     

    „Wenn ich durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe.“ Matthäus zitiert Jesus so: „Wenn ich durch den Geist Gottes Dämonen austreibe.“ Und sicher hat Jesus beides gesagt. Gottes Finger als gleichbedeutend mit Gottes Geist. Stellen Sie sich das einmal vor. Dieser Dämon wurde durch Gottes Finger ausgetrieben, so wie man eine Fluse wegschnippst. Das war kein „Kampf der Titanen“ zwischen gleich starken Mächten. Der Teufel hat der Macht von Jesus nichts entgegenzusetzen. Jesus trieb den bösen Geist aus, wie man sich eine Fluse vom Hemd schnippst. In Vers 21 heisst es:

     

    Lukas 11:21-22

    „Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden.“

     

    Damit ist der Teufel gemeint; und in Vers 22 ist von Jesus die Rede:

     

    „Wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute verteilt er.“

     

    Mag sein, dass der Teufel stark ist, doch Jesus ist stärker. Jesus ist der Überwinder; Jesus ist der wirklich Mächtige. Aber damit stellt sich eine Frage. Woher weiss man – wie in diesem Fall – ob eine Krankheit durch einen bösen Geist verursacht oder verstärkt wird? Da kann man nicht einfach auf gut Glück raten. Ohne Glauben geht es nicht. Das funktioniert nicht. Man braucht dazu die Gaben des Heiligen Geistes. Paulus spricht davon in 1. Korinther 12. Drei der dort genannten Gaben sind Offenbarungsgaben. Und zwei von diesen Gaben helfen uns zu erkennen, ob hinter etwas ein Geist steckt.

     

    Erstens, die Unterscheidung der Geister. Diese Gabe verschafft uns einen Blick in die unsichtbare Welt und erlaubt uns, Geister zu sehen oder zu erkennen und auch welche Art von Geist es ist. Dann gibt es noch das Wort der Weisheit. Auch diese Gabe kann die Quelle einer Sache offenlegen. Doch man kann nicht einfach drauflos raten. Und wissen Sie, manche Menschen sehen hinter jedem Strauch und auf jeder Türklinke einen bösen Geist und das ist einfach übers Ziel hinaus. Damit tun sie Gottes Reich nichts Gutes. Liebe Freunde, wir müssen uns an die Bibel halten; damit werden wir gut zurechtkommen. Hinter dem allergrössten Teil aller Krankheiten steckt kein böser Geist. Aber wie wir hier sehen, kann es manchmal doch der Fall sein.

     

    Vor vielen Jahren hielt ich in einer Gemeinde in Yucaipa eine Reihe von Heilungsgottesdiensten. Eines Abends betete ich nach der Predigt für einzelne Menschen. Dann geschah etwas, für das ich nicht gebetet hatte und das ich auch nicht erwartet hatte. Aber ich schaute herüber und zwei Bankreihen entfernt stand ein Mann mit seiner Frau und ihrem Teenagersohn. Und plötzlich war es, als wäre der Junge durchsichtig für mich und ich konnte seine Lunge sehen. Und da war etwas, das aussah wie ein kleiner schwarzer Affe, der an einem seiner Lungenflügel hing. Ich sagte: „Mit der Lunge dieses jungen Mannes stimmt etwas nicht.“ Und der Vater antwortete sofort: „Er hat Tuberkulose!“ Ich befahl dem Geist zu verschwinden und sah buchstäblich, wie er auf den Boden fiel. Dieser junge Mann wurde später Pastor. Ich sah ihn 25 Jahre nicht wieder. Aber vor einigen Jahren war ich bei einem Pastorentreffen und er kam zu mir und sagte: „Bayless, erinnern Sie sich an mich? Ich war der Teenager mit der Lungentuberkulose und Sie haben an dem Abend den bösen Geist vertrieben.“ Er erzählte mir, dass er Pastor geworden sei und von seiner Gemeinde und der Stadt, in der er arbeitete. Und dann sagte er: „Vor zwei Wochen hatte ich einen kompletten Check-up beim Arzt, inklusive Lungenröntgen. Und bis heute, 25 Jahre später, gibt es keine Spur von Tuberkulose mehr. Gott hat mich die ganze Zeit gesund erhalten.“ Aber ich hatte das nicht aufs Geratewohl getan. Der Heilige Geist hatte mir etwas gezeigt.

     

    Lesen wir nun weiter im Lukasevangelium, eine ganz ähnliche Geschichte. Lukas 13 und wir lesen ab

    Vers 10:

     

    Lukas 13:10-17

    „Er lehrte aber am Sabbat in einer der Synagogen. Und siehe, da war eine Frau, die achtzehn Jahre einen Geist der Schwäche hatte; und sie war zusammen gekrümmt und völlig unfähig, sich aufzurichten. Als aber Jesus sie sah, rief er ihr zu und sprach zu ihr: Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche! Und er legte ihr die Hände auf und sofort wurde sie gerade und verherrlichte Gott. Der Synagogenvorsteher aber, unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, begann und sprach zu der Volksmenge: Sechs Tage sind es, an denen man arbeiten soll. An diesen nun kommt und lasst euch heilen und nicht am Tag des Sabbats! Der Herr nun antwortete ihm und sprach: Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn hin und tränkt ihn? Diese aber, die eine Tochter Abrahams ist, die der Satan gebunden hat, siehe, achtzehn Jahre lang, sollte sie nicht von dieser Fessel gelöst werden am Tag des Sabbats? Und als er dies sagte, wurden alle seine Widersacher beschämt; und die ganze Volksmenge freute sich über all die herrlichen Dinge, die durch ihn geschahen.“

     

    Lukas beschreibt hier eine Frau, die verkrümmt war und sich nicht aufrichten konnte. Im Griechischen stehen dort zwei medizinische Begriffe. Sie war verkrümmt, nach vorn verkrümmt. Ihr Blick war buchstäblich zu Boden gerichtet. Sie konnte sich nicht aufrichten. Sie konnte nicht hoch schauen. Der Arzt Lukas beschreibt die Frau hier mit medizinischen Begriffen und gleichzeitig betont er, dass ihr körperlicher Zustand das Werk eines bösen Geistes war. Man hätte ihre Krankheitsursache nicht mit einem Blick durchs Mikroskop feststellen können. Man hätte ihre Krankheitsursache nicht mit Labortests feststellen können.

     

    Ich habe einen Bekannten, der heute Pastor einer wunderbaren Gemeinde in Moskau ist. Ich hatte gelegentlich Kontakt mit ihm und wir kennen uns. Einige seiner Bücher waren sehr hilfreich für mich. Er ist Experte für Griechisch und hat einige hervorragende Bücher über die griechische Sprache und das Neue Testament geschrieben. – Jedenfalls erzählte er einmal eine Geschichte aus der Zeit, bevor er in Russland zu arbeiten begann. Er war als Reiseprediger unterwegs und predigte einmal in einer Versammlung über Heilung. Da kam eine Frau zu ihm, deren Hände beide stark verkrümmt waren. Sie waren so verwachsen, dass ihre Finger sich schon in die Innenseite des Handgelenks bohrten. Medizinisch war ihr nicht zu helfen. Es war ein Phänomen, für das die Ärzte keine Erklärung hatten. Ihre Hände wuchsen einfach immer so weiter. Und als sie so vor dem Prediger stand und er gerade beten wollte, sagte sie: „Vor einigen Jahren waren meine Hände noch ganz normal. Doch eines Tages hatte ich das Gefühl, dass mir etwas auf die Hände springt und sie begannen zu brennen. Und über die nächsten Jahre verkrümmten sich meine Hände nach und nach immer mehr. Und dann spürte ich, wie es verschwand.“ Und ihr Ehemann, der neben ihr stand, zog die Hände aus den Hosentaschen und sie waren genau so verkrümmt wie bei ihr. Er sagte: „Als dieses Ding von ihr wegging, spürte ich, wie es auf meine Hände sprang.“ Offensichtlich steckte ein böser Geist dahinter.

     

    Und hier im Bibeltext heisst es, dass ein „Geist der Schwäche“ die Wirbelsäule dieser Frau so sehr verkrümmt hatte, dass sie schliesslich komplett vornüber gebeugt war, 18 Jahre lang. Und Jesus sagte zu ihr: „Frau, du bist gelöst von deiner Schwäche!“ Das Wort „lösen“ hier bedeutet „entlassen“ oder „wegschicken“. Jesus vertrieb den bösen Geist. Doch auch wenn er nun verschwunden war, waren die Auswirkungen der letzten 18 Jahre noch vorhanden. Also legte Jesus der Frau die Hände auf und brachte ihr Heilung. Sofort richtete sie sich auf und lobte Gott. Bitte beachten Sie: Es war ihre Heilung, die Gott Ehre brachte – nicht die 18 Jahre Krankheit durch einen bösen Geist. Vielleicht war die lange Krankheitszeit ein Albtraum für sie, doch vielleicht ehrte sie Gott durch ihre innere Einstellung in dieser Zeit. Da bin ich mir fast sicher und wir werden noch einmal darauf zurückkommen. Vielleicht brachte ihre Einstellung Gott Ehre und die Heilung brachte Gott Ehre. Aber das Werk des Teufels war nicht zu Gottes Ehre. Jesus sagte: „Der Satan hatte sie gebunden und sie muss am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden.“ Der Synagogenvorsteher jedoch sagte: „Du heilst am falschen Tag!“ In Kapitel 11 hatte man Jesus vorgeworfen, durch die falsche Macht zu heilen. Jetzt sagten sie: „Du heilst am falschen Tag.“ Aber Jesus traf den Nagel auf den Kopf: „Ihr bindet eure Esel oder Ochsen jeden Tag los und führt sie zur Tränke. Aber ihr würdet lieber euren Esel oder euren Ochsen losbinden als zuzulassen, dass diese Frau befreit wird.“ Jesus sagt: „Sie war 18 Jahre lang vom Satan gebunden. Denkt doch mal nach!“ Und wenn Jesus sagt „Denkt doch mal nach“, was meint Er dann? Dass wir lieber mal nachdenken sollten. Und ich habe nachgedacht. Der Satan hatte sie 18 Jahre lang gebunden. Wir wissen nicht, wie oder wann dieser böse Geist in ihr Leben gekommen war, aber irgendwie war es passiert. Die Familie war dadurch ausgegrenzt worden. Als Mädchen hatte diese Frau sicher davon geträumt zu heiraten und eine Familie zu gründen. Doch diese Träume sind geplatzt. Sie schiebt sich wie eine grosse Spinne durch die Gegend. Wie isst sie? Sie muss auf dem Boden essen. Sie kann nicht am Tisch sitzen. Diese Sache beeinflusst ihr ganzes Leben und ihre Familie. Sie wurde zur Last für ihre Familie. 18 Jahre lang hatte der Satan sie gebunden und sie litt darunter. Und plötzlich kam Jesus in die Synagoge und lehrte. Er sah sie, rief sie zu sich, legte die Hände auf sie. Sofort war sie geheilt und begann Gott zu loben – und der Synagogenvorsteher wurde wütend. Er kannte sie bestimmt, wahrscheinlich über die ganzen 18 Jahre hinweg. Er kannte die Familie. Er wusste, wie sehr sie und die Frau gelitten hatten. Er hatte gesehen, wie sie sich kaum bewegen konnte. Er wusste, dass ihr Leben vorbei und ihre Träume gestorben waren. Doch plötzlich war sie geheilt. Sie lobte Gott; die Menschen lobten Gott. Aber der Synagogenvorsteher hatte nur Kritik für das alles übrig.  Doch jetzt wurde noch jemand anderes wütend, nämlich Jesus. Jesus sagte: „Heuchler! Du sagst, ich arbeite, wenn ich nur die Hand hebe, um sie zu heilen. Doch jeder von euch bringt seinen Ochsen oder Esel zur Tränke. Euer Ochse ist euch wichtiger als diese Frau. Ist euch das, was Gott wichtig ist, so fremd geworden? Habt ihr keine Verbindung mehr zu meinem himmlischen Vater?“ Jesus schlug ihn mit seinen eigenen Waffen. Der Mann war so ein Feigling, dass er Jesus nicht einmal gegenüber trat. Er drehte sich zu den versammelten Menschen um und sagte: „Sechs Tage lang soll man arbeiten.“ Er versuchte die Menschen gegen Jesus aufzubringen. Aber Jesus sagte: „Ach, sechs Tage soll man arbeiten? Ich sage dir, was man tun soll. Soll diese Frau, diese Tochter Abrahams, die der Satan 18 Jahre lang gebunden hatte, nicht von ihrer Krankheit befreit werden? Das soll man tun!“ Und Jesus heilte die Frau. Er sagte: „Der Satan hatte sie gebunden.“ Ich weiss nicht, ob Sie schon einmal darüber nachgedacht haben, doch bevor Satan in 1. Mose in die Lebenswelt der Menschen eintrat, gab es dort keine Krankheit, keinen Kummer, keine Zerbrochenheit, keine Trauer. Das kam erst, nachdem der Teufel auf den Plan trat und die Menschen sündigten. Und dann lesen wir in Offenbarung 20 und 21: Wenn der Teufel endgültig aus der Lebenswelt der Menschen beseitigt und in den See aus Feuer geworfen wird, sagt die Bibel danach als Erstes: „Jetzt gibt es keine Tränen, keinen Kummer, keinen Tod, keine Krankheit mehr.“ Das ist nicht so kompliziert.

     

    Manchmal – wie in diesem Fall – kann direkt ein böser Geist als Ursache und treibende Kraft hinter einer Sache stecken. Doch indirekt kommen alle Krankheiten vom Sündenfall her. Sie sind eine Folge der Sünde. Bevor der Teufel kam, gab es sie nicht. In Apostelgeschichte 10:38 heisst es: „Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.“

     

    Die Bibel sagt, dass alle Menschen, die Jesus heilte, vom Teufel unterdrückt wurden und damit sind die Krankheiten gemeint. Vielleicht ist der Teufel wenigstens indirekt für einen grossen Teil der Krankheiten verantwortlich. Sie sind kein Segen von Gott, sondern ein Teil des Fluchs. Jesus handelte nie Seinem himmlischen Vater zuwider. Er sagte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ Und alle Menschen begannen über Seine Taten zu jubeln.

     

    Hier noch ein paar Gedanken: Diese Frau war in der Synagoge. Sie war in das Haus der Anbetung gekommen, an den Ort, wo Gottes Wort verkündigt wurde, wo sie in Gottes Wort unterwiesen werden konnte, wo Gott verehrt wurde. Offenbar gab sie nicht Gott die Schuld an ihrem Zustand. Sie war nicht verbittert. Und wenn wir die Geschichte weiterlesen, sehen wir, dass andernfalls die Schuld ganz dem Falschen zugeschrieben worden wäre, weil Jesus sagte, dass sie vom Satan gebunden war. Sein himmlischer Vater hatte das nicht getan. Und wissen Sie, solange wir Gott die Schuld an Dingen geben, die der Teufel tut, wird Gott uns wahrscheinlich auch nicht befreien. Und Jesus sagte: „Sollte diese Frau nicht…“ Deutlicher könnte Er es gar nicht sagen. Sie soll geheilt werden, weil sie eine Tochter Abrahams ist, weil sie einen Bund mit Gott hat, weil sie zu Gottes Bundesvolk gehört.

     

    In Galater 3:29 heisst es: „Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach der Verheissung Erben.“ Wie viele von Ihnen gehören zu Jesus? Wenn Sie zu Ihm gehören, gehören Sie auch zu Abrahams Nachkommenschaft. Jesus sagte über die Frau: „Sie sollte befreit werden, weil sie ein Kind Abrahams ist.“ Aber ich glaube, Jesus meinte damit mehr als nur ihre physische Abstammung. Ich denke, Er sprach auch von ihrem Glauben. Schauen Sie in Lukas 13 in Vers 23:

     

    Lukas 13:23

    „Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind es wenige, die gerettet werden?“

     

    Jesus beantwortet diese Frage teilweise ab Vers 28:

     

    Lukas 13:28-29

    „Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, euch aber draussen hinausgeworfen. Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tisch liegen im Reich Gottes.“

     

    Mit anderen Worten, es sind nicht nur die physischen Nachkommen Abrahams. Es sind nicht nur diejenigen, die zum jüdischen Volk gehören. Es gibt noch etwas anderes, das Menschen zu Gottes Königreich gehörig macht.

     

    Der Apostel Paulus schreibt in seinen Briefen immer wieder, dass aus der Perspektive des Himmels die wichtigste Eigenschaft, die uns zu Abrahams Kindern macht, nicht unsere physische Abstammung, sondern unser Glaube ist. Unser Glaube macht uns zu Abrahams Kindern. In Römer 4 ist die Rede davon, in den Fussspuren von Abrahams Glauben zu gehen, der gegen alle Hoffnung auf Hoffnung hin glaubte. Und er musste 25 Jahre an der Verheissung festhalten, bevor er ihre Erfüllung erlebte – bevor der verheissene Sohn Isaak geboren wurde. Und vielleicht nannte Jesus diese Frau auch deshalb eine Tochter Abrahams, weil sie über die 18 Jahre hin oder wenigstens eine Zeit lang, an den Verheissungen Gottes festhielt.

     

    Psalm 107:20: „Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete sie aus ihren Gruben.“

     

    Psalm 103: „Preise den Herrn, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten.“

     

    Oder die Worte von Mose im Buch 2. Mose: „So wird [Gott] dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde alle Krankheit aus deiner Mitte entfernen.“ Er ist Jahwe Rapha; er ist der Herr, der heilt.

     

    Und sie hielt an diesen Verheissungen fest wie Abraham damals und dann kam Jesus und befreite sie.

     

    Was ich damit sagen will: Ich weiss, dass hier einige Menschen sind, die schon lange darauf warten, dass etwas Bestimmtes geschieht. Sie haben um bestimmte Dinge gebetet und an Verheissungen festgehalten. Vielleicht geht es um eine körperliche Krankheit, vielleicht aber auch um ein anderes Problem in Ihrem Leben. Und langsam werden Sie müde. Wann wird es geschehen? Ich möchte Ihnen sagen: Gott ist treu.

     

    Jedenfalls kam Jesus in die Synagoge und es ist wunderbar, wie bei Ihm das Wichtigste immer zuerst kommt. Als Erstes heisst es hier im Text: Er lehrte. Er lehrte Gottes Wort. In den Evangelien sieht man das immer wieder als Jesu Vorgehensweise. In jedem Dorf, in das Er kam, in jeder Synagoge, die Er betrat, heisst es, dass Er lehrte und predigte und heilte. Zuerst brachte Jesus immer Gottes Wort. Der Glaube kommt durchs Hören und das Hören durch Gottes Wort. Immer lehrte und predigte Er zuerst und dann brachte Er Heilung. Manche Menschen kehren diese Reihenfolge um. Sie wollen einfach nur von Jesus berührt werden. „Ich habe keine Zeit, mir etwas anzuhören.“ Nein, Freunde, das ist die verkehrte Reihenfolge. Zuerst müssen wir Gottes Wort aufsaugen und uns damit beschäftigen.

     

    Hier war Jesus also und lehrte. Und mir gefällt, wie es heisst: „Als er die Frau sah …“ Er sah sie. Sicher hatten sich viele Menschen so an ihren Anblick gewöhnt, dass sie die Frau einfach übersahen. Sie wollten ihre Behinderung nicht sehen und taten einfach so, als sei sie gar nicht da. Doch Jesus sah sie. Und auch heute noch kommt Er in Versammlungen wie unsere hinein und Er sieht Sie. Er sieht die Last, die Sie tragen und die Schwierigkeiten, mit denen Sie kämpfen. Wunderbar, wie es hier heisst: „Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich.“ Jesus ruft auch Sie zu sich. Er möchte, dass Sie Ihn anschauen. Er sieht Sie und Sie sollen Ihn auch sehen. Setzen Sie Ihr Vertrauen auf Ihn. Verankern Sie Ihre Hoffnung in Ihm. Schauen Sie weg von der Hilfe der Menschen und schauen Sie auf Ihn. Jesus ist Ihre Quelle. Er sah die Frau und rief sie zu sich, und dann befreite Er sie.

     

    Ich hoffe, dass unsere Sendung und die Predigt Ihnen geholfen hat. Wir tun diese Arbeit schon sehr lange. Und interessanterweise findet der grösste Teil unserer Arbeit gar nicht in den USA statt, wo die Cottonwood-Gemeinde ist. Fast alles, was wir tun, spielt sich in anderen Gebieten der Welt ab – vieles in Ländern, in denen es nicht viele Christen gibt. Wir betrachten es als Missionsprojekt. Und ich hoffe, dass unsere Arbeit Ihnen geholfen und Sie in Ihrem Leben ermutigt hat. Sie würden staunen, wenn Sie alle Briefe und E-Mails sehen könnten, die wir regelmässig aus aller Welt bekommen. Wir strahlen unsere Sendung in verschiedenen Sprachen aus und bringen Gottes Wort zu den Menschen. Das ist eine sehr teure Arbeit, aber sie ist den Einsatz wert, weil Menschen wertvoll sind. Sie sind so wertvoll, dass Gott Seinen einzigen Sohn schickte, um für sie zu sterben. Er hat den höchsten Preis überhaupt gezahlt, um Menschen zu erlösen. Und deshalb sind auch für uns Menschen sehr wertvoll. Ich möchte Sie ermutigen, unsere Arbeit zu unterstützen. Zuerst bitte ich Sie, für uns und das Gelingen unserer Sendungen zu beten. Aber vielleicht möchten Sie diese weltweite missionarische Arbeit auch finanziell unterstützen, um das Wort Gottes in verschiedenen Sprachen zu den Menschen zu bringen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören. Bis zum nächsten Mal. Gott segne Sie!

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