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Wo ist Gott in schweren Zeiten? – Lektionen aus dem Jakobusbrief 1/2

In der Bibel steckt so viel Weisheit und Hilfe für unser Leben! Wie können wir mit Schwierigkeiten umgehen? Was können wir bei Angriffen tun? Und wo ist Gott in schweren Zeiten? Bayless Conley hat Antworten auf diese herausfordernden Fragen in Jakobus 1 entdeckt, die er in dieser Predigt weitergibt.

Dies ist der erste Teil der Predigt, den zweiten Teil findest du hier …

  • Hallo. Ich bin Bayless Conley und ich freue mich, dass Sie da sind! Etwas, was ich an der Bibel so liebe, ist ihre ungeschminkte Wahrheit. Gott erzählt Geschichten von Menschen. Er erzählt von ihren Fehlern und Sünden und von ihren Triumphen. Heute schauen wir uns den Jakobusbrief an. Gleich am Anfang spricht Jakobus darin über die Stolperfallen des Lebens. Sie werden bestimmt etwas daraus mitnehmen. Bleiben Sie dran!

    Hallo! Willkommen zum ersten Teil unserer neuen Serie. Ich sage jetzt nicht, dass der Jakobusbrief mein Lieblingsbuch in der Bibel ist. Denn es passiert mir fast immer, dass das Buch, das ich gerade lese, zumindest zu meinem derzeitigen Lieblingsbuch wird. Aber eines kann ich sagen: Von allen Büchern der Bibel habe ich den Jakobusbrief bestimmt am häufigsten gelesen.

    Irgendwie bin ich in den vergangenen 40 Jahren immer wieder zu diesem Buch hingezogen worden. Und wie in allen biblischen Büchern steckt so viel darin. Man entdeckt immer wieder andere Facetten und gewinnt neue Erkenntnisse. Ich freue mich also sehr, dass wir mit dieser Serie anfangen und dass ich über das erste Kapitel predigen darf. Ich habe schon früher über den ganzen Jakobusbrief gepredigt. Und ich glaube, allein für den ersten Vers habe ich schon eine Stunde gebraucht.

    Sind Sie bereit? Wir wollen beten. Vater, im Namen Jesu danken wir dir für dein ewiges Wort. Wir bitten dich: Erleuchte uns durch deinen Heiligen Geist, damit jeder von uns erkennt, was in seiner Situation im Leben richtig und passend ist. Schenke uns deine Erkenntnis, Gott, damit dein Sohn verherrlicht wird, wir in sein Ebenbild verwandelt werden und das Werk an deinem Haus vorangeht. Das bitten wir in seinem kostbaren und heiligen Namen. Amen.

    Schlagen Sie Ihre Bibel in Jakobus 1 auf. Meine Predigt heisst „Lektionen aus dem Jakobusbrief“.

    Reden wir über Stolperfallen. Vers 1:

    „Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruss!
    Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet …“

    Er schreibt: „Wenn ihr in Versuchungen geratet“, nicht: „falls ihr in Versuchungen geratet“. Das griechische Wort für „Versuchungen“ bedeutet „Schwierigkeiten“ oder „Anfechtungen“. Jakobus sagt: „Haltet es für Freude. Freut euch, wenn ihr in Schwierigkeiten geratet. Freut euch, wenn ihr von allen Seiten Widerstand und Anfechtung erlebt.“ Der Ausdruck „wenn ihr … geratet“ bedeutet in der Originalsprache „in etwas hineinfallen, das es ständig um einen herum gibt“. Und das wird passieren. Aber wenn es passiert, sagt er, dann „haltet es für Freude“.

    Es geht hier nicht darum, immer fröhlich zu sein. „Dein Kind ist krank? – Sei fröhlich! Dein Sohn sitzt im Gefängnis? – Sei fröhlich! Du hast einen Autounfall? – Sei fröhlich!“ Das ist Blödsinn. Darum geht es hier nicht. Hier steht: „Haltet es für Freude, wenn ihr in Versuchungen geratet.“

    Vers 3:

    „… indem ihr erkennt …“ Sagen wir alle „erkennt“.

    „… dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“

    Ohne Vers 3 und Vers 4 ergibt das „alles für Freude halten“ keinen Sinn. „Haltet es für Freude, indem ihr erkennt …“ Und dann schreibt er, was wir erkennen und danach, was wir tun sollen. Wenn wir das erkennen und tun, ergibt all das vollkommen Sinn; aber wenn nicht, erscheint es sinnlos.

    Ich lese diese beiden Verse, Vers 3 und 4, noch einmal in der Neues-Leben-Übersetzung:

    „Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld. Und durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein und nichts wird euch fehlen.“

    Wenn wir es für Freude halten und an unserem Vertrauen festhalten, wird innerlich und äusserlich ein Werk an uns vollbracht. Das innere Werk ist klar, denke ich. Das verstehen die meisten Leute. Wir entwickeln Geduld, wir werden stark, wir lernen Verantwortung, wir werden belastbar und unser Charakter entwickelt sich. Wir lernen, andere zu ermutigen, die auch leiden oder schwierige Zeiten durchmachen. Wenn man selbst Schwierigkeiten erlebt und sich bewährt und festgestellt hat, dass Gott treu ist, dann kann man auf einmal auch andere, die Ähnliches durchmachen, stärken und ermutigen.

    Wenn wir Schwierigkeiten erleben, geschehen also wunderbare Dinge in unserem Inneren. Aber es geschieht auch etwas Äusserliches. In Vers 3 heisst es: „… die Bewährung eures Glaubens“. Unser Glaube soll sich bewähren.

    Glaube ist die Hand, die annimmt, was Gott uns durch seine Gnade schenken will. Das kann unsere Rettung oder etwas anderes sein. Alles wird uns durch Gottes Gnade geschenkt. Glaube ist die Hand, die annimmt, was Gott durch Gnade geben will. Gnade ist die Quelle all dessen, das wir in diesem Leben und in der Nachfolge Jesu brauchen. Und Glaube ist die Hand, die das ergreift.

    In Markus 5 lesen wir die Geschichte einer Frau, die seit zwölf Jahren krank war. Zu dem, was Gottes Gnade uns durch Jesus schenkt, gehören Heilung und Versorgung. Die Frau wurde heil und gesund. Und wie geschah das? Indem Jesus sie anschaute und sagte: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ In Hebräer 11,7 steht, dass Noah die Rettung seiner Familie durch Glauben geschenkt wurde. Sarah wurde durch Glauben fruchtbar und konnte ein Kind gebären. Hebräer 11,11. Feinde wurden besiegt, Hindernisse überwunden, materielle Bedürfnisse erfüllt – alles durch Glauben. Selbst eine Beziehung zu Gott wurde durch Glauben tiefer und weiter. Denn in Hebräer 11,5 steht, dass Henoch durch Glauben mit Gott lebte.

    Jedem dieser Menschen in Hebräer 11 gab der Glaube Zugang zu Gottes Gnade, um einen Mangel zu beheben. Diese Menschen hielten am Glauben fest, bis ihre Antwort da war. Und zumindest zum Teil geht es dabei darum, nicht aufzugeben. Geben Sie nicht auf. Lassen Sie das Ausharren vollkommene werden, damit Sie vollkommen und vollendet sind und in nichts Mangel haben. Ich möchte innerlich keinen Mangel in Charakter, Disziplin und Geduld haben. Ich möchte nicht, dass mir etwas davon fehlt, damit ich innerlich vollkommen und ganz bin und keinen Mangel habe. Aber äusserlich vertraue ich Gott, dass er mir all das schenkt. Und wenn seine Gnade mir das schenkt, wenn ich nicht aufgebe, dann kann sie mir letztendlich alles geben, damit es mir an nichts fehlt.

    Ich denke, dass wir oft keine Gebetserhörung erleben und der Mangel nicht behoben wird, weil wir keine Ausdauer haben und zu früh aufgeben.

    Warum dauert es oft so lange, bis unsere Gebete erhört werden? Es gibt viele Gründe. Aber ein Grund ist, dass wir einen Feind haben. In der Bibel steht in 1.Thessalonicher 2,18:

    „Deshalb wollten wir zu euch kommen – ich, Paulus –, nicht nur einmal, sondern zweimal, und der Satan hat uns gehindert.“

    Denken wir an Daniel. Er hatte in den Schriften gelesen, dass der Messias abgeschnitten wird. Er beschloss, Gott danach zu fragen und um eine Erklärung zu bitten. 21 Tage später kam ein Engel mit der Antwort zu ihm und sagte: „Daniel, du hast Gunst bei Gott gefunden. Schon am ersten Tag, als du Gott danach gefragt hattest, wurde ich mit der Antwort losgeschickt.“ Warum braucht ein Engel 21 Tage, um vom Himmel zur Erde zu fliegen? „Gleich nachdem du die Frage gestellt hattest, bin ich mit der Antwort losgeschickt worden.“ – „Was hast du dann 21 Tage lang gemacht, Herr Engel?“ Und der Engel sagte – es sind meine eigenen Worte, aber Sie können das in der Bibel nachlesen: „Die Mächte der Finsternis wollten mich aufhalten. Gott musste den Kampfengel Michael losschicken, um den Weg freizumachen, damit ich dir die Antwort bringen konnte.“

    Es hatte einen geistlichen Kampf gegeben, von dem Daniel nichts wusste. Was wäre gewesen, wenn er am 20. Tag aufgegeben hätte? Was, wenn er am 16. Tag gesagt hätte: „Das ist doch sinnlos. Nichts passiert. Nichts ändert sich. Ich höre nichts. Ich sehe nichts.“ Aber er hielt durch. Er vertraute und glaubte, dass Gott seine Bitte gehört hatte. Und 21 Tage später bekam er die Antwort. In der Bibel steht: „Der Grund war die Behinderung durch den Feind unserer Seelen, den Teufel.“

    Manchmal antwortet Gott sofort. Das gefällt uns allen. Mir gefällt es auch, wenn Gott schnell handelt. Es gefällt mir, wenn Gott nach meiner Pfeife tanzt. Es gefällt mir, wenn ich nicht warten muss und meine Gebete sofort erhört werden. Manchmal handelt Gott sofort.

    Einmal stieg Jesus mit seinen Jüngern in ein Boot und es gab einen Sturm. In der Bibel steht: „Und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.“ Das Wunder geschah sofort. Das gefällt mir. Aber in der Apostelgeschichte lesen wir auch, dass Paulus mit vielen anderen zusammen auf einem Schiff in einen Sturm geriet. Sie sahen tage-, ja wochenlang weder Sonne noch Mond noch Sterne und wurden von einem Wirbelsturm herumgeschleudert wie ein Korken auf dem Wasser. Schliesslich gaben sie jede Hoffnung auf Rettung auf. Doch dann griff ein Engel ein. Ja, Gott rettete sie auf übernatürliche Weise. Aber es war ein langer Prozess. Und sie verloren das Schiff und mussten sich an Schiffstrümmer geklammert ans Ufer treiben lassen.

    Beide Male geschah ein Wunder. Beide Male griff Gott ein. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen: „Gott, ich will lieber in der Geschichte sein, in der das Boot sofort an Land war. Ich will nicht den ganzen Sturm erleben und warten, bis ich gerettet werde.“

    Einige von Ihnen haben es schon erlebt, dass sie sofort am Ufer waren; anderen geht es gerade eher wie einem Korken, der im Sturm auf dem Wasser herumtaumelt und es ist ein langer Prozess. Aber unser Gott ist treu. Ganz gleich, ob die Rettung sofort kommt oder es ein langer Weg ist – er wird Sie retten, denn er ist treu.

    Wie die meisten von Ihnen wissen, hatte ich im Januar 2014 einen Bootsunfall. Ich musste operiert werden. Es gibt in dieser Geschichte so viele bewegende Aspekte. Wissen Sie, was das Erste war, das der Chefchirurg zu Janet sagte, als er aus dem OP kam, nachdem sie stundenlang an mir gearbeitet hatten? „Wir dachten alle, wir würden ihn verlieren. Wir hätten nicht erwartet, dass er überlebt.“ Mein Hals war sehr schwer verletzt gewesen. Er war gequetscht und aufgerissen. Ich hatte Blutungen im Gehirn. Eine Arterie war gerissen. Meine Halsschlagader hatte eine grosse Ausbuchtung. Meine Stimmbänder funktionierten durch die Verletzung nicht mehr. Und so weiter. Es war wirklich schlimm.

    Danach lag ich noch lange im Krankenhaus. Und als ich entlassen wurde, konnte ich nicht schlucken. Ich konnte monatelang nicht einmal einen Schluck Wasser trinken, weil ich sonst würgen musste. Alles musste durch einen Schlauch in meinem Magen zugeführt werden. Auch meine Zunge funktionierte nicht mehr. Nichts funktionierte mehr. Ich versuchte zu sprechen, aber kaum jemand verstand, was ich sagte. Ich musste ganz neu sprechen lernen. Ehrlich gesagt muss ich noch heute manche Wörter anders bilden als früher, weil sich in meinem Hals alles verändert hat.

    Ich muss nicht mehr darüber nachdenken. Ich habe mich daran gewöhnt. Aber es war harte Arbeit. Ich habe monatelang jeden Tag geübt und neu gelernt, Laute zu formen und Wörter auszusprechen, weil es nicht mehr so funktionierte wie vorher. Und irgendwann wachten meine Stimmbänder wieder auf. Aber es war ein langer Prozess.

    Meine Stimme ist heute nicht mehr so kräftig wie früher, aber immerhin kann ich mich verständigen. Sie verstehen, was ich sage, nicht wahr? Viele sagen zu mir: „Sie klingen super, Pastor. Wir hören gar keinen Unterschied zu früher.“ Und ich denke: „Das ist so eine dicke Lüge.“ Der einzige, der je ehrlich zu mir war, war mein Enkel Sawyer. Er sagte: „Opa, du klingst so komisch. Wann redest du wieder normal?“ – „Ich arbeite dran, Junge. Ich arbeite dran.“

    Glauben Sie mir, ich bin mir sehr bewusst, warum ich heute hier stehe und essen und trinken kann, was ich will. Ich kann sogar dabei reden. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich wieder gleichzeitig essen und ein Gespräch führen konnte. Am Anfang ging das einfach nicht. Ich habe mich immer verschluckt. Es war schlicht zu viel.

    Dass all das wieder geht, verdanke ich erstens der Gnade Gottes und zweitens den Gebeten der Christen. Viele Leute haben für mich gebetet. Ohne das wäre ich nicht mehr hier. Das ist der grössere Teil – Gottes Gnade und die Gebete. Aber der kleinere Teil ist noch etwas anderes. Sobald ich wieder konnte – und lange konnte ich es nicht – aber sobald ich es wieder konnte, las ich jeden Tag in der Bibel und beschäftigte mich mit Bibelstellen über Heilung. Ich las mehrmals „Christus der Heiler“ von F.F. Bosworth, das beste Buch über Heilung, das ich kenne. Ich tat jeden Tag mein Bestes, um im Glauben zu bleiben und Gott in diesem Prozess zu vertrauen. Ich wollte meinen Teil dazu beitragen und einfach vertrauen und am Wort Gottes festhalten.

    Nach etwa sechs Monaten – ich klang immer noch wie Donald Duck und Schlucken und Trinken war noch sehr anstrengend – hatte ich einen Traum. Ich hatte im Traum meine komische Stimme, aber auf einmal veränderte sich etwas und meine Stimme klang wieder normal. Da wachte ich auf und wusste, dass ich es schaffen würde.

    Was ich damit sagen will, ist: Halten wir also am Glauben fest. Setzen wir unseren Glauben ein, damit das Ausharren vollkommen wird. Lassen wir unseren Glauben reifen. Haben wir Geduld und setzen wir ihn ein, bis das innere Werk vollbracht ist, das Gott in uns tun will, und bis auch das äussere Werk getan ist. Denn oft wirkt unser Gott durch Prozesse – nicht weniger wundersam, aber einfach nicht so schnell, wie wir es gerne hätten.

    Manche von Ihnen denken jetzt vielleicht: „Aber ich habe ausgehalten und gewartet und ausgehalten und gewartet. Entweder hat Gott mich nicht gehört oder er hört mir nicht zu oder es fehlt noch etwas.“ Nun, es kann durchaus sein, dass Ihnen etwas fehlt – nämlich Weisheit.

    Lesen wir ab dem nächsten Vers weiter, ab Vers 5:

    „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde, ist er doch ein wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen.“

    Wenn wir schwierige Zeiten erleben, in denen wir Glauben und Geduld üben, geduldig aushalten und weiterhin vertrauen sollen, auch wenn es so aussieht, als würde sich nichts ändern, dann, schreibt Jakobus, sollen wir Gott um Weisheit bitten. „Und er wird euch sagen, was ihr wissen müsst.“

    Gegen Ende des Kapitels, in Vers 22-25, heisst es:

    „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen! Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in seinem Tun glückselig sein.“

    Wir sollen also Gott um Weisheit bitten. Wir sollen im Gebet lauschen, wenn wir auf den Knien liegen. Und wir sollen in seinem Wort lesen, weil Gott durch sein Wort zu uns spricht. Und dann sollen wir tun, was er sagt.

    Ich habe einen Freund. Er ist schon seit einigen Jahren im Himmel. Er war ein Christ und Prediger der alten Schule. Als ich ihn kennenlernte, war er schon alt. Ein grossartiger Bibellehrer und ein bescheidener Mensch. Und einmal erzählte er mir eine Geschichte.

    Er predigte in einem Land, in dem es extrem heiss und sehr feucht war. Und er war nicht daran gewöhnt. Er war mehrere Tage dort, um zu predigen. Doch dann wurde er krank. Er sagte: „Es ging mir wirklich schlecht. Mir war übel, ich hatte furchtbare Kopfschmerzen, ich war schwach und hatte keine Kraft. Mir wurde klar, dass es ernst war. Meine Symptome wurden immer schlimmer. Ich betete. Andere Leute beteten für mich. Sie sorgten dafür, dass ich untersucht wurde. Wir waren in einer etwas abgelegenen Gegend. Aber es ging mir immer schlechter. Die Kopfschmerzen und alles andere wurden schlimmer. Die Übelkeit nahm zu. Ich wurde immer schwächer. Mir war schwindlig. Ich konnte nicht mehr aufstehen. Da bat ich Gott um Weisheit, weil meine Gebete nicht erhört wurden und es immer schlimmer wurde. Und Gott schenkte mir Weisheit. Gott sagt: Wenn ihr um Weisheit bittet, werde ich sie euch schenken. Und der Heilige Geist sagte zu mir: Iss Salz. Ich dachte: Wie bitte? Aber ich tat es.“

    Er ging also hin und ass einen Haufen Salz. Und innerhalb kurzer Zeit liessen all die alarmierenden Symptome nach und es ging ihm schliesslich wieder gut. Als er später mit einem Arzt sprach, erfuhr er, dass er durch das viele Schwitzen so viel Salz verloren hatte, dass es für seinen Körper gefährlich wurde. Wenn uns Weisheit fehlt, sollen wir darum bitten.

    Ich habe einmal von einem Mann gehört, der mit einem seiner Nachbarn eine Art Dritten Weltkrieg führte. Sie kamen nicht miteinander aus. Manchmal schrie der Nachbar seine Kinder an. Das war für ihn einfach zu viel. Sie stritten sich ständig. Aber der Mann war Christ und wusste, dass es nicht richtig war. Der Konflikt mit seinem Nachbarn dauerte schon ein ganzes Jahr. Also betete er schliesslich: „Gott, schenk mir Weisheit.“ Er hatte schon vorher viel gebetet, aber es war nichts passiert. Nichts hatte sich geändert. Die Situation eskalierte nur und wurde immer schlimmer. Und so betete er: „Gott, schenk mir Weisheit. Zeig mir, was ich tun soll.“ Dann las er Matthäus 5, wo Jesus sagt: „Segnet, die euch verfluchen. Tut Gutes denen, die euch hassen. Liebt eure Feinde.“

    Da sprach der Heilige Geist zu ihm. Die Worte schienen ihn von der Seite anzuspringen. Er dachte: „Gott, du meinst nicht wirklich das, was ich denke, oder?“ Und dann kam ihm fast gleichzeitig der Gedanke: „Back deinem Nachbarn einen Pfirsichkuchen.“ Er dachte: „Was habe ich zu verlieren?“ Also backte er seinem Nachbarn einen Pfirsichkuchen, ging hinüber und klopfte mit dem heissen Kuchen in der Hand an die Tür. Der Nachbar öffnete, trat einen Schritt zurück und fragte: „Was willst du?“ Aber er sagte: „Ich weiss, dass wir nicht sehr nett zueinander waren. Es tut mir leid. Ich habe dir einen Pfirsichkuchen als Friedensangebot gebracht.“ Der Mann fragte: „Pfirsich?“ – „Ja.“ – „Das ist mein Lieblingskuchen. Komm rein.“ Sie gingen hinein, der Nachbar schnitt zwei Stücke Kuchen ab, setzte den Kaffee auf und sie begruben das Kriegsbeil. Von diesem Tag an war alles anders und sie wurden Freunde. Das kam durch Weisheit.

    Wenn Sie schwierige Zeiten erleben und Ihnen Weisheit fehlt; wenn Sie versucht werden und nicht wissen, was Sie tun sollen; wenn Sie den Horizont absuchen und Ihre Gebetserhörung nirgends zu sehen ist, dann bitten Sie Gott um Weisheit.

    Manche von Ihnen sollten genau das jeden Abend tun, bevor Sie schlafen gehen. Gott wird Ihnen antworten. Er wird Ihnen zeigen, was Sie tun sollen. Und wenn Sie tun, was er sagt, wird Ihr Problem gelöst, ob Sie es verstehen oder nicht. Jesus sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme und sie folgen mir. Sie hören und gehorchen mir.“ Ich finde, das fasst unsere Aufgabe als Nachfolger Jesu sehr gut zusammen. Wir sollen hören und gehorchen.

    „Ich habe Eheprobleme!“ – Hören und gehorchen Sie. – „Ich habe Geldsorgen.“ – Hören und gehorchen Sie. – „Meine Kinder machen mich wahnsinnig!“ – Hören und gehorchen Sie. „Meine Schafe hören meine Stimme und sie folgen mir.“

    Jakobus sagt: „Wenn ihr darum bittet, wird Gott euch die Weisheit schenken, die ihr braucht.“ Wenn Sie das tun, werden Sie in Ihrem Tun gesegnet sein.

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